Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
wie sich die Ereignisse auf der Lichtung entwickelten.
    Sie wandte sich wieder an Quentin. »Alles okay mit dir?«, fragte sie freundlich. »Du hast heute Nacht jemanden verloren, richtig?«
    »Ja, das habe ich«, flüsterte er. Seine Augen waren gerötet. »Aber da bin ich nicht allein. Viele Leute haben heute Nacht jemanden verloren.«
    »Kann ich irgendwas für dich tun?« Sie strich ihm über den Rücken.
    Er schüttelte den Kopf und schenkte ihr ein Beinahe-Lächeln. »Nein, danke. Nur, dass du auf dich aufpasst.« Während er die Verwüstungen betrachtete, nahm sein Gesicht wieder einen grimmigen Ausdruck an. »Ich bin nur froh, dass Dragos anständig gehandelt hat und die Wyr zur Hilfe geholt hat.«
    Quentin machte kein Geheimnis daraus, dass er Dragos nicht mochte, und Dragos verheimlichte nicht, dass er Quentin nur um Pias willen duldete. Als Pia ihn gefragt hatte, warum er eigentlich an den Wächterspielen teilnehmen wollte, hatte Quentin gesagt: »Ich muss Dragos nicht mögen, um zu entscheiden, dass ich mich für meine Gemeinschaft einsetzen will. Er ist zwar der Lord der Wyr, aber er ist letztendlich nur ein einziger Mann. Das Wyr-Reich ist viel mehr als er allein.«
    Jetzt sah sie ihn mit einem schiefen Lächeln an. »Die Vorstellung, dass Dragos etwas Anständiges tut, scheint dich zu überraschen.«
    Er musterte ihren sanften Gesichtsausdruck. Offenbar wollte er herausfinden, ob er sie verletzt hatte. Als er sah, dass das nicht der Fall war, zuckte er die Schultern. »Tja, was soll ich sagen«, seufzte er. »Du wirst immer das Beste an ihm sein.«
    »Das dürfte wohl der einzige Punkt sein, in dem ihr beide euch einig seid«, sagte sie.
    Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Danke für die Deeskalation. Ich sollte lieber nachsehen, wo ich helfen kann.«
    »Okay.« Noch einmal drückte sie ihn kurz, dann ließ sie ihn los. »Solange du dich weit genug von Aryal fernhältst. Geh ihr einfach komplett aus dem Weg. Im Augenblick kann keiner hier noch mehr Streit gebrauchen, Quentin.«
    Er sah zu der Stelle, wo Aryal und Graydon noch immer miteinander stritten, und seine Züge verhärteten sich. Trotzdem sagte er: »Na gut.«
    Er küsste sie auf die Wange und schloss sich dann Alex an. Pia hielt nach Eva Ausschau und ließ den Blick dabei über die Leute auf der Lichtung wandern. Viele der Anwesenden, Elfen wie Wyr, beobachteten die Wächter.
    Mindestens genauso viele Wyr beobachteten allerdings auch sie selbst mit verschlossenen, unfreundlichen Gesichtern. Erschrocken blickte Pia von einem zum anderen. Jeder einzelne Wyr wandte sich ab, sobald ihr Blick auf ihn fiel.
    Sie brauchten ihr nicht in die Augen zu sehen oder etwas zu sagen. Pia konnte in ihren Gesichtern lesen, was sie dachten.
    Sie hielten Pia für den Auslöser dieser ganzen Angelegenheit.
    Sie dachte daran zurück, wie das alles vor wenigen Minuten angefangen hatte, und dann erinnerte sie sich an das vergangene Jahr und presste die Lippen zu einem schmalen, traurigen Strich zusammen.
    Vielleicht lagen die anderen damit näher an der Wahrheit, als sie sich eingestehen wollte.
    Von diesem Moment an schien alles sehr schnell zu gehen. Die Wächter verlagerten ihr Gezänk für einige Minuten und kehrten kurz darauf zurück, in ihren angespannten Gesichtern lag die Ankündigung bevorstehender Gewalt. Die Gefahr loderte so heiß in ihrer Aura, dass alle anderen Wyr verhalten und leise wurden.
    Noch immer bekümmert, setzte sich Pia an den Rand einer Bank und konzentrierte sich darauf, ihre Armbrust zu reinigen, während sich die letzten eintreffenden Wyr-Krieger abtrockneten und ihre Fallschirme verstauten. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Eva und Johnny blieben bei Pia, und auch die beiden sprachen nicht viel.
    Die Pferde der Elfen wurden herausgebracht, aber diesmal waren sie nicht hübsch für eine Waldpartie gesattelt, sondern trugen Kopfschutz und Halspanzer, der Rumpf wurde von Kettenpanzerdecken geschützt. Die Tiere waren eindeutig für den Krieg ausgebildet. Ungeduldig und rastlos stampften sie mit den Hufen und bliesen die Luft aus den Nüstern.
    Nach einer kurzen Unterredung mit Calondir rief Dragos Miguel zu sich und schickte ihn mit einem anderen Elf fort. Keine zehn Minuten später kehrte Miguel zurück und hatte eine herrlich verzierte Lederrüstung für eine Frau von Pias Größe und Statur dabei. Pias schlanke Läuferfigur war dem Körperbau der Elfen sehr ähnlich, und der Peanuthügel war noch nicht so

Weitere Kostenlose Bücher