Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
wirklich verwundbar. Er wiegte sie in seinen Armen, genoss es, das Gewicht ihres Körpers zu spüren, und hob erst wieder den Kopf, als eine Bewegung durch die Anwesenden auf der Lichtung ging.
    Pia und er wandten sich um, als Calondir, gefolgt von einem halben Dutzend Elfenkrieger, aus seinem stark lädierten Haus trat. Der Hohe Lord trug eine gepanzerte Rüstung und hatte sich zwei Schwerter überkreuz auf den Rücken geschnallt.
    Als er Dragos und Pia erblickte, lächelte er. Wer hätte das gedacht? Calondir und er würden ausnahmsweise auf der gleichen Seite kämpfen.
    Auch wenn er die tiefgreifenden Wesensunterschiede zwischen sich und Pia zu schätzen gelernt hatte, wäre er dennoch nicht Dragos und nicht Herrscher der Wyr gewesen, hätte sich sein Puls bei dem Gedanken an eine bevorstehende Schlacht nicht merklich beschleunigt.
    Rache und Tod waren nicht die einzigen Gefährten des Drachen, auch dem Kampf und dem Chaos fühlte er sich freundschaftlich verbunden.

14
    Zitternd zog Pia ihren Anorak enger um sich und beobachtete, wie Dragos auf Calondir zumarschierte. Nachdem er sie losgelassen hatte, kam ihr der frische Wind mit einem Mal viel kälter vor. Ihr Gefährte schien alles Licht und alle Wärme mit sich zu nehmen.
    Die Elfen, die den Hohen Lord umringten, zeigten sich abweisend, als Dragos näher kam. Die Feindseligkeit war seit so vielen Jahren in ihnen verwurzelt, dass Pia in diesem Punkt keine Chance auf eine baldige Veränderung sah, ob sie im Moment nun Verbündete waren oder nicht. Sie würden aus dieser Sache nicht als Freunde hervorgehen, nicht nach so vielen Jahren des Konflikts zwischen Dragos und den Elfen. Bestenfalls konnte sie auf einen vorsichtigen Frieden hoffen.
    Schlimmstenfalls … nein, über den schlimmsten Fall wollte sie nicht nachdenken.
    Sie wandte den Kopf, als sie spürte, dass sich ihr jemand von der Seite näherte. Eva hielt ihr mit hochgezogenen Brauen eine schmutzverschmierte Armbrust unter die Nase. »Schau mal, was eines der Kinder gefunden hat. Kommt dir das bekannt vor, Prinzessin?«
    Entnervt sagte Pia: »Nenn mich nicht Prinzessin.«
    Eva kratzte sich an der Nase. »Ist dir Glöckchen lieber?«
    »Benutz einfach meinen Namen, verdammt!« Sie schnappte sich die Armbrust.
    Eva hielt die Waffe noch einen Augenblick länger fest, während Pia vergeblich daran zog. Dann ließ sie los, sodass Pia einen Schritt rückwärts stolperte.
    »Übrigens«, sagte Eva beiläufig.
    Pia verspannte sich. Sie hatte gelernt, bei Evas übermäßig beiläufigem Tonfall skeptisch zu werden.
    »Wenn du in meiner Einheit wärst, würde ich dir in den Arsch beißen, weil du deine Waffe verloren hast, und ich würde nicht loslassen, bis ich dir fünf Kilo Fleisch von den Knochen genagt hätte.«
    Pia blickte finster drein, Hitze stieg ihr in die Wangen. »Tja, ich bin nicht in deiner Einheit. Und falls du es vergessen hast: Ich wurde im Dunkeln gepackt und ziemlich grob herumgeschubst. Wenn ich mich recht erinnere, warst du für den Großteil des Schubsens verantwortlich.«
    Eva sah sie schief an. »Und damit ist es in Ordnung? Wirst du jedes Mal die Waffe fallen lassen, wenn du niesen musst? Oder wenn dir jemand den Stinkefinger zeigt?«
    »Den Stinkefinger?«, fragte sie entgeistert, erfolgreich von ihrer Scham und Verärgerung abgelenkt. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Schnauben zu unterdrücken. Hier waren heute Nacht Leute gestorben, Lachen war jetzt nicht angebracht. »Also gut, egal wie eng, durcheinander, dunkel oder hitzig es war, ich hätte meine Waffe nicht fallen lassen dürfen.«
    »Das ist schon besser. Ein bisschen zumindest.« Eva boxte Pia gegen die Schulter, und wieder geriet sie ins Taumeln. »Bleib dicht bei mir, Glöckchen. Ich hau dich dann schon raus.«
    »Ach du Scheiße, wenn das mal nicht so niedlich ist, dass einem die Worte im Hals stecken bleiben«, sagte eine allzu vertraute Stimme. »Sieht aus, als hättet ihr zwei da so ein Mädchending am Laufen, was? Wie sagt man noch? Es ist kein Betrug, solange kein Schwanz im Spiel ist.«
    Pia und Eva drehten sich um und starrten Aryal an, die einige Schritte entfernt mit verschränkten Armen dastand und die beiden Frauen mit ihren sturmgrauen Augen betrachtete. Die Harpyie trug ihre übliche Kluft aus Leder-Kampfkleidung, hatte sich aber diesmal anstelle des Halfters mit den beiden Pistolen zwei Schwerter auf den Rücken geschnallt und trug lange Messer an den Oberschenkeln. Die Harpyie wirkte hager, muskulös

Weitere Kostenlose Bücher