Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
Vom Netzwerk:
setzten sich fest – da wusste er, dass die Dunkelheit nicht mehr lange auf sich warten ließ; sie würde jedoch fernbleiben, solange er sich nur auf seine Lieben konzentrierte. Es gelang ihm, die rechte Hand an seinen Hals und die Finger um seine Kette zu legen. Er zog sie unter dem Kragen seines Shirts hervor. Der Anhänger daran war ein Kompass aus Sterlingsilber, ein Geschenk von Samantha aus jener Zeit, da sie noch frisch verliebt ausgegangen waren. Damals hatte sie versprochen, das Schmuckstück werde ihm stets den Weg nach Hause zeigen. Er umschloss es fest und weinte. Im Geiste kehrte er zu ihr zurück und stellte sich vor, wie sie seinerzeit ausgesehen hatte, mit langem blonden Haar und Schmollmund, samtweichem Blick und süß duftendem Parfum.
    Er fühlte, wie die Dunkelheit ihn übermannte. Bevor er das Bewusstsein verlor, murmelte er leise: »Ich liebe dich.«
     
    Cheyenne Mountain, Colorado
     
    Conner war schweißgebadet, tropfte geradezu, während er seinen Zimmerschlüssel heraussuchte. Seine neue Angewohnheit, in der Turnhalle zu laufen, machte sich bezahlt. Er entschlackte und baute etwas Stress ab. Das Amt des Präsidenten brachte zwar große Verantwortungen mit sich, aber auch viele Annehmlichkeiten, die das Gros der Menschen nicht mehr genoss. Deshalb sprach er vor seinem täglichen Fitnessprogramm auch ein kurzes Gebet, um Gott für seine und Julias Unbescholtenheit zu danken.
    »Hallo Schatz, geht es dir gut?«
    Sie drehte sich zu ihm um.
    »Bitte setz dich zu mir, Brad.«
    So sanft hatte ihre Stimme schon lange nicht mehr geklungen. Er vermisste ihre Nähe, also zögerte er nicht, als er diesen seltenen Tonfall hörte.
    »Natürlich.«
    Sie nahm seine Hand und wandte sich ihm zu, um ihn direkt anzusehen.
    »Brad, wir zwei haben schon eine Menge durchgemacht, und ich weiß, dass du vor überwältigenden Aufgaben stehst. Ich liebe und respektiere dich. Du hast dir das hier nicht ausgesucht, bist jedoch aufgestanden und zur Tat geschritten wie der Mann, als den ich dich kenne. Ich bin unheimlich stolz auf dich. Du bist ein guter Mensch, Ehemann und Vater. Sicherlich habe ich mich während der vergangenen Wochen weit zurückgezogen, aber hoffentlich siehst du mir das nach. Auch für dich war es bestimmt nicht einfach, zumal du keine Gelegenheit hattest, in Ruhe zu trauern, weil du dazu berufen wurdest, unser Land zu regieren.«
    Conner hielt die Hand seiner Frau fest und betrachtete sie. Je länger sie redete, desto feuchter wurden ihre Augen. Er wollte zwischendurch dies und jenes bemerken, doch so gesprächig war Julia seit Bobbys Tod nicht mehr gewesen, also unterbrach er sie nicht.
    »Brad, mir ist bewusst, dass du mich liebst und nur das Beste für mich willst.«
    Conner nickte.
    »Wir sind redliche Menschen, Brad, anständig und gewissenhaft als Eltern … zumindest gewesen. Nach allem, was geschehen ist … Bobbys Tod, diese Attentate … müssen wir neu beginnen.«
    Sie hielt inne. Jetzt flossen Tränen, weshalb sie den Blick senkte. Conner streckte sich nach ihr aus und legte eine Hand an ihre Wange, um ihren Kopf anzuheben und ihr in die Augen zu sehen. »Ich liebe dich auch und habe mich nach dir gesehnt. Es tut mir leid, dass ich unseren Sohn nicht retten konnte.«
    »Bitte nicht. Ich will das nicht noch einmal durchgehen. Nicht du trägst die Schuld an Bobbys Tod; andere sind es, und ich bin mir sicher, dass du sie dafür zu gegebener Zeit zur Rechenschaft ziehen wirst.«
    »Das werde ich, versprochen.«
    »Brad«, flüsterte sie und senkte wieder den Blick.
    »Ja, Liebes?«
    »Ich will, dass wir noch einmal Vater und Mutter werden.«
    Conner erschrak. Er hätte nicht erwartet, dass sie so etwas in Erwägung zog. 
    Sie sah in fordernd an. »Brad, hast du mich verstanden? Ich wünsche mir, dass wir versuchen, noch ein Kind zu bekommen.«
    »Ich habe dich verstanden, Julia. Findest du das nicht ein wenig verfrüht?«
    »Nein, finde ich nicht. Ich habe fast zwei Wochen darüber nachgedacht. Unser Land ist einem entsetzlichen Anschlag zum Opfer gefallen. Millionen werden sterben, unser Sohn ist tot, und wir müssen die Nation wiedererstarken lassen. Wir beide sollten allen anderen Bürgern voran Kinder zeugen. Uns steht alles Notwendige zur Verfügung, um das Überleben eines Babys zu garantieren.«
    »Entschuldige, wenn ich dich unterbrechen muss, Julia, aber sollten wir uns nicht selbst etwas Zeit einräumen, bevor wir etwas in dieser Richtung ins Auge fassen?«
    »Nein, Brad. Ich

Weitere Kostenlose Bücher