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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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hinauf.«
    Sebastian zeigte über die Schulter des Marine auf eine nur wenige Meter entfernte Stiege.
    »Nein, Corporal, Ihnen ist der Durchgang nicht gestattet. Sie müssen wohl oder übel umkehren und einen anderen Weg nehmen.«
    »Kommen Sie schon, Sergeant … Devonshire.« Sebastian musste zuerst das Namensschild auf der Brust des Vorgesetzten lesen.
    Gleich darauf brach hinter dem Sergeant Lärm aus, und Sebastian erblickte zwei Marines, die einen dritten niederrangen. Durch eine Luke in der Nähe des Gerangels kam ein vierter Mann – ein Offizier – und half den beiden. Schließlich sah er zu Sebastian herüber und brüllte: »Sergeant, schließen sie sofort die verdammte Tür! Dieser Bereich ist abgesichert und somit tabu!«
    »Verzeihung, Corporal«, entschuldigte Devonshire und schlug Sebastian die Luke prompt vor der Nase zu.
    Ohne etwas zu sagen, drehte sich Sebastian zum Tomlinson um. Die beiden blickten einander einen Moment lang an, bevor Tomlinson fragte: »Was zur Hölle ist hier nur los?«
    »Ich habe keinen blassen Dunst, aber sehen wir zu, dass wir hochkommen.«
    Als sie das Flugdeck endlich erreichten, stand ihr Platoon bereits in Reih und Glied, genauso wie Tausende weitere Marineinfanteristen und Matrosen. Deshalb eilten sie zu ihrem Zug und stellten sich in die letzte Reihe. Gunny Smith wandte sich ihnen zu, grinste aber bloß geringschätzig.
    »Soldaten und Matrosen der ›USS Makin Island‹, rührt euch!«, rief Barone. »Ihr alle wisst: Wir erleben gerade eine Zeit, die in der Geschichte ohne Beispiel ist. Unser Vaterland wurde von einem Anschlag getroffen, der es in die Knie gezwungen hat; unsere Familien litten und leiden in diesem Augenblick weiter. Viele Tausende sind bereits gestorben. Die gesamte Bundesregierung wurde bei einem Angriff auf unsere Hauptstadt getötet. Wer ihn verantwortet, wissen wir nicht, doch er hatte auch in Europa und China Erfolg. Ferner erfuhren wir, dass Australien ebenfalls getroffen werden sollte, was unsere Brüder dort allerdings verhindern konnten. Nun, da nicht wenige unserer Verbündeten am Boden liegen, während der Feind wohlauf ist, hat man uns an die Ostküste der Heimat gerufen, um Such- und Rettungsaktionen zu unterstützen, während unsere Angehörigen dort, wo wir zu Hause sind, ohne unsere Hilfe darben müssen. Seit gestern haben sich bereits zahlreiche Zugführer mit den gleichen Bedenken wie ihr an mich gewendet – insbesondere jenen Bedenken um eure Familien, wo immer sie sich aufhalten mögen. Nun habe ich zu diesem Appell gerufen, um euch mitzuteilen, dass unsere Missionsziele abermals umformuliert wurden.« Der Colonel machte eine Pause, um den Blick über alle Infanteristen und Matrosen vor ihm schweifen zu lassen. Dann blickte er auf seine Stiefel und wieder geradeaus, um fortzufahren.
    »Wir fahren nicht an die Ostküste, sondern zurück nach Kalifornien. Ich stehe hier, weil ich euch alle wissen lassen möchte, dass ich mir euer Unbehagen zu Herzen genommen und auf euch gehört habe! Wir kehren nach Hause zurück, um unsere Familien zu beschützen!«
    Viele im Aufgebot brachen in zustimmenden Jubel aus.
    Barone reckte beide Arme und rief: »Gemach, Gemach!«
    Das Johlen und »Uh-Rah« verklang nach einigen Sekunden, auch weil die Zugführer ihre Männer anmahnten, still zu sein.
    Sobald wieder Ruhe eingekehrt war, sprach Barone weiter: »Der Richtungswechsel hat jedoch seinen Preis. Ich habe euch zu Beginn dieser Versammlung gesagt, dass wir in einer Zeit ohne Beispiel leben, und dies bedeutet auch, dass man manchmal präzedenzlos handeln muss! Zuweilen gilt es, sich der Geschehnisse ringsum bewusst zu werden und Entscheidungen zu fällen, die zunächst nicht richtig erscheinen, doch letzten Endes korrekt sind. Ich selbst habe eine Entscheidung getroffen, die einige von euch für inkorrekt halten mögen, und bin gewillt, die Konsequenzen dafür zu tragen. Was ihr tun müsst, werde ich euch nicht befehlen, sondern erbitten. Ihr müsst also nicht den gleichen Beschluss fassen wie ich, sondern seid lediglich angehalten, mir Folge zu leisten.«
    Weite Teile der Anwesenden sahen einander an. Überall hörte man Flüstern und Getuschel. Sowohl Marines als auch Matrosen waren es gewohnt, Befehle entgegenzunehmen; nun gab man ihnen die Möglichkeit, frei zu wählen.
    »Ich habe das Kommando über diesen amphibischen Kampfverband übernommen. Ich habe die leitenden Offiziere unter Arrest stellen lassen, die mich nicht auf unserer neuen

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