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The Forest - Wald der tausend Augen

Titel: The Forest - Wald der tausend Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Ryan
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die Knie fallen und taste mit meinen tränennassen Fingern durchs Gras, bis ich es gefunden habe.An den Drahtmaschen am Boden ist ein kleines Metallschild befestigt, genau wie die, die an den Toren hingen. Dieses befindet sich rechts von der Gabelung, nicht mehr als eine Handbreit den Pfad hinunter.

    Wie auf den anderen Schildern steht auch auf diesem eine Inschrift. Mit den Fingern reibend, entferne ich den Schmutz. Die Kerben der Buchstaben sind zu spüren: XXIX.
    Aus Neugier folge ich der Abzweigung in die andere Richtung, und nachdem ich wucherndes Unkraut aus dem Weg geschoben habe, finde ich ein weiteres Schild mit ähnlichen Buchstaben: XXIII.
    Ich wiege mich in der Hocke, bis ich mit einem Plumps umfalle und auf dem Boden sitze. Die Pfade sind markiert, genau wie die Tore. Das ist nicht willkürlich geschehen.
    Ich fürchte beinahe, dass ich mir das nur einbilde, springe auf und renne zur nächsten Weggabelung. Bis ich dort angekommen bin, schreit alles in mir nach Luft. Auf den Knien wühle ich mich durch Gras und Sand, bis ich zwei weitere kleine Metallschilder gefunden habe, jedes ist die Markierung für einen Pfad. Und wieder diese Buchstaben:VII, IV.
    Ich schließe die Augen und versuche, ein Muster zu erkennen. Versuche zu ergründen, was diese Buchstaben mir sagen wollen.Was sie gemeinsam haben. Doch mein Herz schlägt zu schnell, ich bin zu aufgeregt, mein Blut rast mit einer solchen Geschwindigkeit durch meinen Körper, dass ich mich nicht konzentrieren kann.
    Mit zitternden Fingern reibe ich immer wieder die Buchstaben. Ich denke an das Fenster, auf das Gabrielle ihren Namen geschrieben hat, und erinnere mich ganz deutlich an die Zeichen, die sie darunter gesetzt hat: XIV.
Diese Buchstaben müssen eine Art Code sein, die Metallschilder irgendwelche Kennzeichnungen.
    Und doch komme ich nicht drauf. Ich kann keinen Zusammenhang herstellen. Frustriert knirsche ich mit den Zähnen, scharre Sand über das Schild, das ich untersucht habe, und verstecke es wieder im Gestrüpp.
    Die Sonne hängt über den Wipfeln und versengt mir langsam die Haut. Ich gehe zurück zu unserem Lager in der Sackgasse, wobei ich mir wieder und wieder die Buchstaben durch den Kopf gehen lasse. Jedes Mal mit demselben Ergebnis: Es gibt eine Verbindung zwischen den Buchstaben und Gabrielle. Die Buchstaben werden mich zu ihr führen. Sie werden das Rätsel lösen und mir sagen, wer sie ist, und vielleicht sogar, woher sie kommt.
    Sie wollte mir etwas mitteilen, als sie diese Buchstaben auf das von ihrem Atem beschlagene Fenster geschrieben hat. Und mir bleibt keine andere Wahl, als ihrer Botschaft zu folgen.
    Tief in Gedanken tippe ich mit den Fingern auf meine Lippen. Ich brenne darauf, allen von dieser Entdeckung zu berichten. Ihnen zu erklären, dass wir jetzt eine Art Richtung haben. Einen Auftrag und eine Bestimmung.
    Ich laufe den Pfad hinunter, renne an den kleinen Steinhaufen vorbei, mit denen ich den Weg zurück zu den anderen markiert habe, und halte nur an, um nach den Metallplatten zu suchen, den Wegzeichen. Jedes Mal, wenn ich mit den Fingern über die eingeritzten Buchstaben streiche, muss ich lachen.
    Und ich schäume immer noch über vor Freude und
Lachen, als ich hinter der Biegung des Pfades auf Cass stoße, die neben dem schlafenden Jakob sitzt. Sein kleiner Körper klammert sich an Argos wie an die Erinnerung an ein Leben vor dem Durchbruch.
    »Beth ist tot«, sagt sie. Dabei macht sie sich nicht mal die Mühe, mich anzuschauen. »Sie heben ihr Grab aus. Ich wollte nicht, dass Jakob sieht, wie sie enthauptet wird. Er hat schon zu viel gesehen.«
    Kummer überwältigt mich, die Freude über meine Entdeckung wird mir aus den Knochen gesaugt. Ich habe mich nicht verabschiedet. Ich war nicht da.
    In ihren letzten Stunden habe ich ihr nur Schmerz bereitet.
    »Ich sollte ihnen helfen«, sage ich. Meine Stimme klingt angestrengt, mir tut der Hals weh, wenn ich spreche. Und schon steigen mir wieder die Tränen in die Augen und rollen mir übers Gesicht.
    Sie streckt eine Hand aus und packt mein Fußgelenk, als ich an ihr vorbeigehen will. »Nein«, sagt sie.
    Ich lasse mich fallen und kauere mich neben sie. »Es tut mir leid«, sage ich. Wieder entschuldige ich mich, es ist so, als ob das die einzigen Worte wären, die ich noch sagen darf.
    Sie nickt. Ihre Miene ist so gewichtig, so ernst. Das ist nicht die Cass, die ich gekannt habe, die nichts als Sonnenschein und Licht war. Die immer sorglos und glücklich war. Es

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