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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wie jemand, der überzeugt ist, dass er zumindest ein Unentschieden errungen hat. Ich wartete, bis er fort war, und nahm dann behutsam Elaine Mr. Jingles ab. Mein Blick fiel auf die Tüte mit den Pfefferminzbonbons, und das war es – die Tränen kamen. Ich weiß nicht warum, aber ich weine heutzutage irgendwie leichter.
    »Hilfst du mir, einen alten Freund zu begraben?«, fragte ich Elaine, als Brad Dolans schwere Schritte verklungen waren.
    »Ja, Paul.« Sie legte einen Arm um meine Hüfte und schmiegte den Kopf gegen meine Schulter. Mit einem alten und knorrigen Finger strich sie über das Fell des toten Mr. Jingles. »Das werde ich gern tun.«
    Und so borgten wir uns eine Schaufel aus dem Gärtnereischuppen und begruben Dels Lieblingsmaus, während die Schatten des Nachmittags lang durch die Bäume fielen, und dann spazierten wir zurück zu unserem Abendessen und nahmen wieder auf, was von unserem Leben geblieben war. Und ich dachte an Del, der auf dem grünen Teppich in meinem Büro kniete, Del, der die Hände gefaltet hatte und dessen kahler Kopf im Lampenschein glänzte, während er uns bat, uns um Mr. Jingles zu kümmern und dafür zu sorgen, dass der Böse ihm nichts tun konnte. Doch der Böse tut uns allen am Ende etwas, nicht wahr?
    »Paul?«, fragte Elaine. Ihre Stimme klang freundlich und erschöpft. Selbst das Ausheben eines kleinen Grabs, um eine Maus darin zu bestatten, ist für alte Schätzchen wie uns eine Menge Aufregung. »Alles in Ordnung?«
    Mein Arm lag um ihre Hüfte. Ich drückte sie an mich. »Mir geht’s prima«, sagte ich.
    »Sieh nur«, sagte sie. »Es wird ein wunderschöner Sonnenuntergang. Sollen wir draußen bleiben und ihn uns anschauen?«
    »In Ordnung«, sagte ich, und wir blieben eine ganze Weile dort auf dem Rasen, Arm in Arm, und beobachteten, wie sich der Himmel verfärbte und dann die Farben zum Grau von Asche verblassten.
    Sainte Marie, Mère de Dieu, priez pour nous, pauvres pécheurs, maintenant et à l’heure de notre mort.
    Amen.

13
    1956.
    Alabama im Regen.
    Unser drittes Enkelkind, ein wunderschönes Mädchen namens Tessa, machte ihren Abschluss an der University of Florida. Wir fuhren mit einem Greyhound Bus dorthin. Vierundsechzig war ich damals, noch ein junger Hüpfer. Jan war neunundfünfzig und so schön wie eh und je. Jedenfalls für mich. Wir saßen hinten im Bus, und Jan murrte während der ganzen Fahrt, weil ich ihr keine neue Kamera gekauft hatte, mit der sie das große Ereignis festhalten konnte. Ich öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass wir nach unserer Ankunft einen Tag zum Einkaufen hatten und sie einen neuen Fotoapparat haben konnte, wenn sie einen haben wollte, unsere Haushaltskasse würde das verkraften, und dass ich außerdem dachte, dass sie nur so ein Theater machte, weil sie sich auf der Fahrt langweilte und das Buch nicht mochte, das sie mitgenommen hatte. Es war ein Perry Mason. Und dann wird alles in meiner Erinnerung für eine Weile weiß wie ein Film, den man geöffnet in der Sonne liegen gelassen hat.
    Erinnern Sie sich an diesen Unfall? Ich nehme an, ein paar Leute, die dies lesen, werden sich vielleicht entsinnen, aber die meisten nicht. Doch er machte Schlagzeilen von Küste zu Küste, als er passierte. Wir waren außerhalb von Birmingham in strömendem Regen, Janice beklagte sich über ihre alte Kamera, und ein Reifen platzte. Der Bus tanzte seitwärts Walzer auf dem nassen Asphalt und wurde an der Seite von einem Truck gerammt, der Düngemittel transportierte. Der Truck rammte den Bus mit mehr als sechzig Meilen gegen einen Brückenpfeiler, hämmerte ihn gegen den Beton und zerriss ihn in zwei Hälften. Zwei glänzende, regennasse Teile drehten sich in entgegengesetzte Richtungen, die Seite mit dem Tank explodierte und schickte einen rotschwarzen Feuerball in den regengrauen Himmel. Gerade hatte sich Janice noch über ihre alte Kamera beklagt, und im nächsten Augenblick fand ich mich auf der anderen Seite der Brücke im Regen auf der Straße liegend wieder und starrte auf ein paar blaue Nylonhöschen, die aus dem Koffer von jemandem geflogen waren. MITT-WOCH war in schwarzem Garn darauf gestickt. Überall waren aufgeplatzte Koffer. Und Leichen. Und Leichenteile. Es waren dreiundsiebzig Personen in diesem Bus gewesen, und nur vier überlebten den Unfall. Ich gehörte dazu, der Einzige, der nicht ernsthaft verletzt wurde.
    Ich rappelte mich auf und wankte zwischen den aufgeplatzten Koffern und verstreuten Leichen herum und schrie

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