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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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»Ihr habt die Mäuse irgendwie vertauscht, ihr Bastarde. Ihr spielt mit mir, und ihr werdet es verdammt bereuen, wenn ihr nicht damit aufhört! Ich sorge dafür, dass ihr arbeitslos werdet und euch bei der Heilsarmee anstellen müsst, wenn ihr nicht aufhört! Für wen haltet ihr euch?«
    Er verstummte schwer atmend und mit geballten Fäusten.
    »Ich werde dir sagen, für wen wir uns halten«, sagte ich. »Wir sind die Leute, mit denen du zusammenarbeitest, Percy … aber nicht mehr lange.« Ich legte meine Hände auf seine Schultern und umklammerte sie. Nicht richtig fest, aber es war ein Umklammern. Ja, das war es.
    Percy wollte meine Hände abwehren. »Nimm bloß deine …«
    Brutal packte Percys rechte Hand – das ganze Ding, klein, weich und weiß, verschwand in Brutals gebräunter Faust. »Halt die Klappe, Söhnchen. Wenn du weißt, was gut für dich ist, dann nutzt du diese eine letzte Gelegenheit, um das Wachs aus deinen Ohren zu pulen.«
    Ich drehte ihn um, hob ihn auf die Plattform und drückte ihn runter, bis seine Knie gegen den Sitz des elektrischen Stuhls stießen und er sich setzen musste. Seine Ruhe war verschwunden; ebenso seine Bösartigkeit und Arroganz. Diese beiden Eigenschaften waren in ihm, aber Sie müssen sich in Erinnerung rufen, dass Percy sehr jung war. In seinem Alter waren sie noch eine dünne Schicht, wie ein hässlicher Überzug von Emaille. Man konnte noch durch sie hindurchstoßen. Und ich nahm an, dass Percy jetzt bereit war zuzuhören.
    »Ich will dein Wort haben«, sagte ich.
    »Mein Wort? Warum?« Er bemühte sich, höhnisch zu grinsen, doch seine Augen verrieten Angst. Der Strom im Schaltraum war abgeschaltet, aber Old Sparkys hölzerner Sitz hatte seine eigene Kraft, und ich nahm an, dass Percy das in diesem Augenblick spürte.
    »Dein Wort, dass du nach Briar Ridge gehst und uns in Frieden lässt, wenn du morgen Nacht die Hinrichtung leiten darfst«, sagte Brutal so hitzig, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. »Dass du am Tag nach der Hinrichtung dein Versetzungsgesuch einreichst.«
    »Und wenn ich das nicht tue? Wenn ich einfach gewisse Leute anrufe und ihnen erzähle, dass ihr mich belästigt und mir droht? Mich tyrannisiert? «
    »Wir werden vielleicht plattgemacht, wenn deine Verbindungen so gut sind, wie du anscheinend denkst«, sagte ich, »aber wir werden dafür sorgen, dass du auch bluten musst, Percy.«
    »Wegen dieser Maus? Ha! Meint ihr, es juckt jemanden, dass ich die verdammte Maus eines verurteilten Mörders tot getreten habe? Jemanden außerhalb dieser Klapsmühle?«
    »Nein. Aber drei Leute haben dich untätig herumstehen sehen, als Wild Bill Wharton versucht hat, Dean Stanton mit seinen Handketten zu erwürgen. Das wird jemanden interessieren, Percy, das verspreche ich dir. Das wird sogar deinen angeheirateten Onkel, den Gouverneur, interessieren.«
    Auf Percys Wangen und Stirn waren rote Flecken aufgetaucht. »Ihr meint, man wird euch glauben?«, fragte er, aber seine Stimme hatte viel von ihrer zornigen Kraft verloren. Es war offenkundig, dass er dachte, jemand könnte uns glauben. Und Percy mochte es nicht, in Schwierigkeiten zu stecken. Die Regeln zu brechen, das machte ihm nichts. Dabei erwischt zu werden allerdings schon.
    »Nun, ich habe einige Fotos von Deans Hals geknipst, bevor die Blutergüsse zurückgingen«, sagte Brutal – ich hatte keine Ahnung, ob das stimmte oder nicht, aber es klang gut. »Weißt du, was diese Fotos beweisen? Dass Wharton ziemlich lange zum Zuge kam, bevor jemand ihn zurückreißen konnte, obwohl du gleich neben ihm gestanden hast, in Whartons totem Winkel. Du müsstest einige knifflige Fragen beantworten, nicht wahr? Und so eine Sache kann einem ziemlich lange anhängen. Wahrscheinlich sogar noch, wenn die Verwandtschaft schon lange nicht mehr im Amt ist, sondern daheim auf der Veranda Pfefferminztee trinkt. Eine Personalakte kann mächtig interessant sein, und im Laufe eines Lebens werfen viele Leute einen Blick auf sie.«
    Percys Blick zuckte misstrauisch zwischen uns hin und her. Seine linke Hand fuhr hoch, um sein Haar zu glätten. Er sagte nichts, aber ich dachte mir, dass wir ihn fast da hatten, wo wir ihn haben wollten.
    »Na, komm schon, lass uns damit aufhören«, sagte ich. »Du willst so wenig hierbleiben, wie wir dich hier haben wollen, ist es nicht so?«
    »Ich hasse es hier!«, stieß er hervor. »Ich hasse es, wie ihr mich behandelt. Ich hasse es, dass ihr mir nie eine Chance gegeben habt!«
    Das war weit von

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