The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday

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Ben-Küchenschrank.«
    Er bekam riesige Augen. »Ich glaube, ich liebe dich. Sind das da Zwiebelringe?« Er zog eine grün-gelbe Tüte heraus. » Das ist der Snack der Götter!«
    »Sie sind alle für dich. Ich hasse Zwiebelringe.«
    Wir gingen wieder ins Wohnzimmer und setzten uns neben dem Stapel Papier auf den Boden. Ben riss die Tüte Zwiebelringe auf und stellte sie zwischen uns, nahm sich eine Handvoll heraus und begann zu mampfen.
    »Ich wünschte, Kristen wäre hier«, sagte ich. »Sie war in Naturwissenschaft viel, viel besser als ich.«
    Ben hörte auf zu essen und sah mich an. Ich dachte einen Moment lang, er würde etwas sagen wie, dass er Kristen auch sehr vermisste, doch stattdessen fragte er: »Weißt du noch, wie wir in Biologie diese Diskussion über Evolution kontra Kreationismus hatten? Du warst mit mir und Kristen in diesem Kurs, stimmt’s?«
    Natürlich erinnerte ich mich daran. Die oberen zwei Knöpfe meiner Bluse rissen ab, genau in dem Augenblick, als ich anfing, meine Ansicht zu diesem Thema vorzutragen. Zum Glück und dank Kristen, die vor mir stand und mich im wahrsten Sinn des Wortes deckte, hatte niemand anderes es mitbekommen.
    »Ja, war ich«, antwortete ich. »Kristen war super. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so schnell reagierte.«
    »Sie war wirklich gut«, stimmte er zu. »Als sie in meinem Team war und nur ungefähr fünf Minuten Zeit hatte, um sich vorzubereiten, hatte sie schon eine komplett fertige Liste mit Punkten. Obwohl sie nur gegen den Kreationismus argumentieren sollte, brachte sie Argumente für beide Seiten vor.«
    Ich lächelte ihm zu. »So war Kris. Immer vorbereitet.«
    »Hat sie dir jemals gesagt, dass ich einzig und allein deshalb so viele Punkte bekam, weil sie mir die meisten Argumente auf ihrer Liste überließ?«
    »Nein. « Selbst ich konnte die Überraschung in meiner Stimme hören. »Das hat sie mir nie erzählt.«
    »Tja. Sie sagte, da ich der Teamchef sei, sollten ihre Antworten dem ganzen Team nützen und ich sei derjenige, ›der das Boot steuert‹. Diesen Satz werde ich nie vergessen. Ich fand immer, dass er ziemlich witzig war. ›Der das Boot steuert‹ …«
    Sein Blick schweifte in die Ferne. »Danach wusste ich, dass sie nicht irgend so eine Idiotin war, die sich bloß um ihre Frisur Sorgen macht oder morgens vor der Schule noch schnell die Hausaufgaben von jemandem abschreibt, um durchzukommen. Sie hat die Schule wirklich ernst genommen, weißt du?«
    Betreten blickte ich auf den Boden und zupfte an einer losen Teppichfaser. Ich hatte oft genug in der ersten Stunde Kristens Hausaufgaben abgeschrieben.
    »Und als sie dann anfing zu argumentieren«, fuhr Ben fort, »Mann, das hat mich einfach umgehauen. Sie sagte in etwa, dass es auf Glaube kontra Wissenschaft hinauslaufen würde und dass sogar Wissenschaftler es ab und zu nötig hätten, an etwas zu glauben.«
    Ich lächelte. Für eine Weile saßen wir schweigend da. Dann räusperte sich Ben. »Okay, aber wir sollten wirklich heute noch anfangen.«
    Ich nickte und wir machten uns an die Arbeit.

    Beim nächsten Mal zeichneten wir zwei Stunden lang Modelle von Atomen und Protonen und Neutronen und ich hatte das Gefühl, als würde im nächsten Moment mein Ge hirn zerschmelzen.
    »Ich kann das nicht«, sagte ich.
    »Sollen wir eine Pause machen?«
    »Ja« ,antwortete ich sofort. »Lass uns rausgehen.«
    Wir ließen alles stehen und liegen, verließen das Haus und gingen in Richtung Stadtmitte. Ich führte ihn zum Ende des Blocks, wo mein Laden auf mich wartete. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Antiquitätengeschäft vorbei.
    Ben warf einen Blick ins Schaufenster und drehte sich dann zu mir um. »Falls du je dahinein gehen solltest, kauf nicht die riesige blaue Urne dahinten.«
    »Okay. Ich habe zwar nicht vor, mir irgendwann in nächster Zeit eine Urne zu kaufen … aber wieso nicht?«
    »Weil ich einmal mit meiner Mom dort drin war und kurz vorher etwas von einem Jahrmarktstand gegessen hatte. Es war anscheinend nicht ausreichend gegart oder vielleicht war es auch die Hitze oder sonst irgendwas …«
    Sobald er die Worte »nicht ausreichend gegart« aussprach, war mir klar, dass ich das Ende dieser Geschichte nicht hören wollte.
    »… aber ich wusste, dass ich kotzen musste, und das Einzige, was da war, war ebendiese Urne.«
    Okay, den Rest wollte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
    »Niemand hat es mitgekriegt, also habe ich einfach den Deckel wieder draufgemacht und