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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Rocktasche und stellte es aus.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Das war mein Wecker. Ich muss los.«
    Ich hatte ihm noch nichts von meinen Kinoplänen erzählt und jetzt wusste ich nicht, wie ich es sagen sollte. Deshalb platzte ich mit meiner übliche Methode – ungefiltert vom Hirn zum Mund – direkt damit heraus: »Ich gehe heute Abend mit ein paar Freunden ins Kino.« Nach einem kleinen Zögern fügte ich hinzu. »Und mit Ben.«
    Er zog sich weiter zurück. Alles in mir wollte ihm zuschreien, dass er stehen bleiben sollte. Ich musste die Fäuste ballen, um nicht nach ihm zu greifen.
    »Es ist wirklich ganz harmlos«, versuchte ich zu erklären. »Dieses Mädchen, Beth, hat mich angerufen und angefleht mitzukommen, damit sie nicht allein ist.«
    Caspian lächelte, doch sein Blick blieb ernst. »Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, Abbey. Das ist schon in Ordnung. Geh ruhig, amüsier dich.«
    Er trat noch einen Schritt zurück und drehte sich dann um.
    »Du könntest mitkommen«, meinte ich. »Und neben mir sitzen. Keiner wird merken, dass du da bist.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das könnte peinlich werden. Nein, mach dir keine Sorgen, wir sehen uns später.«
    Ich zögerte. Was sollte ich jetzt tun? Ich wollte bei ihm bleiben, aber er hatte mir ja gesagt, ich solle gehen und mich amüsieren. »Na gut«, meinte ich schließlich. »Können wir uns bei der Brücke treffen? Morgen früh?«
    »Abgemacht«, erwiderte er. »Tschüss, Abbey.«
    Auf dem ganzen Heimweg versuchte ich, mir einzureden, dass er mir nicht wirklich mit einer abgrundtiefen Hoffnungslosigkeit hinterhergesehen hatte. Es war bestimmt nur eine optische Täuschung gewesen, mehr nicht.
    Nur eine optische Täuschung.
     
    Im Kino musste ich mir eingestehen, dass ich mich tatsächlich amüsierte. Der Film war wirklich ziemlich gut. Beth und Lewis waren ein süßes Paar. Jedes Mal, wenn Beth und ich schnell aufs Klo gingen, um über alles zu reden, konnte sie gar nicht aufhören zu schwärmen, wie süß er war.
    Ben riss den ganzen Abend Witze und brachte uns alle zum Lachen. Danach gingen wir noch in eine Pizzeria und ich dachte die ganze Zeit nicht an Caspian. Erst als ich an der Theke stand, um mir für den Heimweg noch einen Eistee zu besorgen, fiel er mir wieder ein.
    Ich warf einen Blick auf Ben, Lewis und Beth, die draußen auf dem Gehsteig standen, und dachte daran, wie viel Spaß er gehabt hätte, wenn er hier hätte mit dabei sein können, wenn er für alle anderen genauso real gewesen wäre wie für mich …
    Der Junge hinter der Theke schnippte mit den Fingern, um mich auf sich aufmerksam zu machen, und ich tauchte aus meinem Tagtraum wieder auf. »Verzeihung«, sagte ich verlegen lächelnd.
    »Bekommst du noch etwas?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Dann bekomme ich eins fünfundzwanzig.«
    Ich gab ihm zwei Dollar und wartete auf mein Wechselgeld. Dabei warf ich noch einmal einen Blick nach draußen. Ben imitierte gerade auf so komische Art den Roboter, dass Beth vor Lachen fast weinen musste.
    »Hier bitte. Willst du eine Tüte?«
    »Äh – nein, das geht auch ohne. Danke.«
    Er nickte, dann reichte er mir die Quittung und noch etwas. »Die hier ist von deinem Freund. Er hat sie vergessen, als er die Pizza bezahlt hat.«
    Ben war diesmal mit dem Zahlen an der Reihe gewesen. Ich bedankte mich, nahm die Plastikkarte und schob sie mit der Quittung in meine Hosentasche. Dann gesellte ich mich zu meinen Freunden und wir machten uns auf den Weg zu mir, wobei wir die ganze Zeit nicht aufhören konnten zu lachen.
    Zehn Minuten, nachdem Ben mich abgesetzt hatte, klingelte das Telefon.
    »Hey, Süße, ich bin’s, Beth. Ich bin gerade zur Tür rein.«
    »Oh, hey.«
    »Und?«, quietschte sie. »Was denkst du? Ist Lewis es wert? Ich meine, er hat doch alles, was man braucht, oder?«
    Ich setzte mich aufs Bett und zog die Schuhe aus. »Definitiv. Hirn und Muskeln.« Ich wusste nicht recht, ob sie das hören wollte, aber es klang gut.
    »Stimmt, Muskeln hat er wirklich. Groß und überall gut gebaut. Und mit überall meine ich wirklich überall.«
    Dieses Gespräch wurde viiiiel zu persönlich für meinen Geschmack. »Na, dann nichts wie ran!«
    Sie quietschte wieder so laut, dass ich den Hörer etwas weiter weg halten musste. Im Hintergrund rief jemand etwas und Beth schrie zurück: »Gleich!« Dann meinte sie in normaler Lautstärke: »Okay, ich muss dann mal wieder. Danke, dass du heute mitgekommen bist, Abbey.«
    »Kein Problem.« Ich gähnte.

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