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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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nicht werden …
     
    Ganz langsam stieg ich die fünf Etagen hinunter und fuhr dabei mit der Hand über das staubige Treppengeländer. Als ich das Erdgeschoss erreichte, sah ich etwas, was mir bekannt vorkam. Meine Augen sahen es, bevor mein Hirn es registrierte. Doch sobald ich erkannte, was es war, schlug ich auch schon die richtige Richtung ein. Ich ging ganz nach unten bis ins schwach erleuchtete Archiv.
    Die Luft war stickig hier unten und rings um mich herum stapelten sich die Bücher turmhoch. Ich ging jeden einzelnen der langen Gänge ab und hielt wie verrückt Ausschau in alle Richtungen. Ich hatte ganz kurz etwas Weißblondes gesehen und ich kannte nur einen einzigen Menschen mit dieser speziellen Haarfarbe.
    Caspian war hier.
    Ich suchte überall und war fest davon überzeugt, dass ich ihn gesehen hatte. Aber hier unten gab es jede Menge Verstecke. Als ich zum zweiten Mal zurück zur Treppe kam, sah ich ihn mit einem Buch an einem kleinen Tisch sitzen. Er hatte mich nicht kommen hören und ich stand schon fast neben ihm, bevor er aufblickte.
    »Hi«, sagte ich leise. Ich schaute auf sein Buch und sah Zeichnungen von Sternen. Es war das Buch, das ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.
    »Hi«, entgegnete er. »Ich habe deine Geschenke bekommen.« Er zeigte auf das Buch und ich nickte. »Sie sind toll. Danke, Abbey.«
    Die Art und Weise, wie er meinen Namen aussprach, ließ mein armes angeschlagenes Ego zusammenzucken. »Ich habe deine auch bekommen, Caspian. Die Zeichnungen sind … überwältigend. Und die Kette ist wunderschön.«
    Natürlich hatte ich sie bis jetzt nicht angehabt. Der bloße Anblick trieb mir schon jedes Mal die Tränen in die Augen. Sie lag jetzt unter meinem Kopfkissen, außer Sichtweite, aber dicht an meinen Träumen.
    Er schaute wieder auf sein Buch und zwischen uns breitete sich ein verlegenes Schweigen aus. Ich zerbrach mir den Kopf, was ich sagen könnte, aber das Einzige, was mir einfiel, war, dass Ben auf mich wartete und ich mich wohl besser auf den Weg machen sollte.
    »Ich muss gehen. Jemand wartet auf mich«, brach es aus mir hervor. Er schaute von seinem Buch hoch, sah mich an und meine Knie wurden weich. In diesem Moment hätte ich alles dafür gegeben, wieder mit ihm zusammen dort oben in dem Studierzimmer zu sein.
    »Okay«, sagte er, blätterte eine Seite um und ließ meinen Blick los. »Bis demnächst mal.«
    »J-ja, bis demnächst«, stotterte ich. Noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, war er bereits wieder in sein Buch vertieft. Resolut drehte ich mich um. Wenn er sich so benehmen wollte, dann würde ich das Spiel mitspielen.
    Ich stieg die Treppe hinauf und warf einen letzten Blick über meine Schulter, bevor er außer Sichtweite war. Ich wäre fast gestolpert, als ich sah, dass er mich anstarrte. Unsere Blicke trafen sich kurz, bevor ich mich losriss und weiter nach oben ging.
    Es hatte nichts zu bedeuten. Ich durfte mir nicht vormachen, dass es etwas zu bedeuten hatte …
     
    Am Ausgabeschalter stand Ben und wartete auf mich. Er wirkte verwirrt, als er sah, dass ich von unten aus dem Archiv kam. Er tat so, als müsste er zweimal hingucken. »Ich dachte, du wärst oben.«
    »War ich auch«, antwortete ich. »Aber dann hab ich jemanden gesehen, den ich kenne, und hab kurz Hallo gesagt.« Ich ging zur Eingangstür hinaus in die kalte Sonne. Ben folgte mir die Treppe hinunter.
    »War das Caspian? Ist es okay für ihn, wenn wir zu dir nach Hause gehen? Ich will ihm nicht auf die Füße treten.«
    Ich guckte in beide Richtungen, bevor ich den Parkplatz betrat und auf seinen Wagen zuging. »Du trittst niemandem auf die Füße. Vertrau mir. «
    Ben schwieg, als wir einstiegen und er Candy Christine startete. Ich erklärte ihm, wie wir fahren mussten, um zu mir nach Hause zu kommen, und dann schwiegen wir. Als wir ankamen, stellte ich ihn kurz Mom und Dad vor, die zufällig einmal beide gleichzeitig zu Hause waren, und dann bestellte ich uns eine Pizza.
    Ben und ich fingen sofort an zu arbeiten. Wir überlegten uns, was wir für das Projekt benötigen würden, und gingen die nächste Stunde alle Dinge durch. Mom und Dad ließen uns die meiste Zeit in Ruhe und ich war total überrascht über ihre Zurückhaltung.
    Zwar zwinkerte Dad mir jedes Mal zu, wenn sich unsere Blicke trafen, und ich musste ihm den strengen Ich-bring-dichum-wenn-du-nicht-bald-damit-aufhörst-Blick zuwerfen, aber ansonsten hielten sie sich total zurück. Ich war echt erstaunt.
    Als Ben sagte, dass

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