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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Konzentrier dich, Mädchen. Konzentrier dich. Ich musste nicht gerettet werden. Das hier war Nikolas. Der Mann, der für mich wie ein Großvater war. Irgendetwas lief hier total falsch und das musste ich klären. Sofort und auf der Stelle.
    Ich machte eine besänftigende Geste, stemmte die Fäuste in die Hüften und wandte mich an Caspian.
    »Als Erstes solltest du diesen blöden Stein fallen lassen. Jetzt.«
    Ich verschränkte die Arme und wartete, dass er tat, was ich gesagt hatte. Als er zögerte, klopfte ich so lange mit dem Fuß auf den Boden, bis er meiner Aufforderung nachkam. »Danke«, sagte ich freundlich. Dann kam ich zur Sache. »Also, ich weiß zwar nicht, wie die Dinge zurzeit zwischen uns stehen, Caspian, aber ich werde es keinesfalls zulassen, dass du mich zu Tode erschreckst und dann auch noch einen Freund von mir bedrohst.«
    Nikolas machte einen Schritt nach vorn und ich wirbelte zu ihm herum. »Eine Minute, Nikolas. Zu Ihnen komme ich gleich.«
    Er machte ein Gesicht, als wäre er bestraft worden, und trat wieder zurück.
    Ich wandte mich erneut Caspian zu. »Ich habe euch noch nicht miteinander bekannt gemacht. Das hier ist Nikolas. Er und seine Frau Katy wohnen hier ganz in der Nähe. Sie waren früher Grabpfleger und beide sind gute Freunde von mir. Nikolas, das ist Caspian. Er ist mein … nun, er war mein … also, er ist ein Freund von mir. Also, was wolltest du mit dem Stein in deiner Hand, Caspian?«
    Er sah ganz aufgewühlt aus und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, bevor er antwortete. »Sie sind nicht das, was sie zu sein scheinen, Abbey. Welches Lügenmärchen er dir auch immer aufgetischt hat, es stimmt nicht. Er ist gefährlich.«
    Ich schnaubte ungläubig und drehte mich zu Nikolas um. »Sind Sie gefährlich, Nikolas?«
    Er ließ den Kopf sinken und sah aus wie der gebrechliche alte Mann, der er war. Dann blickte er mich an. »Habe ich dir jemals wehgetan, Abbey?«
    »Verstanden«, antwortete ich. »Können Sie dann bitte Caspian – der heute offenbar irgendwelche wilden Pillen eingenommen hat – erklären, dass Sie nur ein Grabpfleger sind, der hier im Wald wohnt?«
    Nikolas senkte erneut den Kopf und sagte zu Caspian: »Ganz gleich, wer oder was wir in einem anderen Leben gewesen sein mögen – alles, was wir ihr über uns erzählt haben, entspricht der Wahrheit.«
    »Das ist eine Lüge«, spuckte Caspian. »Ich kenne die Wahrheit. Ich habe das Pferd gesehen. Und ich habe gesehen, wie Sie mit ihnen gesprochen haben.«
    In meinem Kopf drehte sich jetzt alles und allmählich spürte ich die bitterkalte Nachtluft. Ich hatte keine Ahnung, was Caspians Worte bedeuten konnten.
    »Ich bin ein ganz normaler Mann«, entgegnete Nikolas. »Und in diesem Augenblick bin ich ein Mann, der nach Hause zu seiner Liebsten will.«
    Ich schüttelte den Kopf und sah die beiden angewidert an. »Wartet. Einen Moment noch. Ich habe echt nicht die leiseste Ahnung, was zwischen euch beiden vorgeht, aber wenn einer von euch Lust haben sollte, nicht weiter in diesem Geheimcode zu reden, dann wisst ihr, wo ihr mich finden könnt.«
    Bevor ich einen würdigen Abgang hinbekommen konnte, sagte Caspian: »Es tut mir leid, Abbey. Ich wollte nicht, dass du in das hier hineingezogen wirst.«
    »Das hier? Was ist das hier, Caspian?«, fragte ich wütend. »Ich weiß nicht, was ich von dir halten soll. Ich weiß nie, wo du bist, und du hältst die ganze Zeit über alles vor mir geheim … Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Ich versteh es einfach nicht. Und jetzt stehst du hier, heute Abend, und hast einen Stein in der Hand? Was wolltest du damit? Ihn auf das Pferd werfen oder auf Nikolas … oder auf mich?« Er sah traurig aus, als hätte ich seine Gefühle verletzt, und das machte mich ganz wahnsinnig. Ich war diejenige, deren Gefühle verletzt worden waren.
    Caspian schüttelte den Kopf. »Ich würde dir nie wehtun wollen, Abbey, das weißt du.« Ich bekam einen Anflug von schlechtem Gewissen, denn irgendwo, ganz tief in meinem Inneren, wusste ich das tatsächlich. »Ich habe den Stein geworfen, um dich auf mich aufmerksam zu machen. Um dich von ihm wegzuholen. Ich habe auf das Gebüsch da drüben gezielt.« Er zeigte auf ein paar Büsche, die mindestens sechs Meter von der Stelle entfernt waren, an der Nikolas und ich gestanden hatten.
    »Trotzdem«, sagte ich, »du hast mir echt Angst eingejagt, Caspian. Und damit kann ich nicht umgehen, zusätzlich zu all den sonderbaren Dingen, die

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