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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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nicht. Am nächsten Tag fiel es mir schwer, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, und wieder schlief ich während der Studierzeit ein.
    Aber das war nicht weiter wichtig. Es kümmerte ohnehin niemanden, was ich tat.
     
    Am Freitagnachmittag rannte ich direkt nach dem letzten Klingeln aus der Klasse und wurde erst draußen wieder langsamer. Einerseits war ich überglücklich, der seelenfressenden Hölle, genannt Schule, für zwei Tage zu entkommen, andererseits jedoch erschien die Aussicht, das ganze Wochenende allein herumzuhängen, auch nicht besonders verlockend.
    Ich trottete nach Hause und änderte im letzten Moment die Richtung. Vielleicht musste ich ja nicht die ganze Zeit zu Hause verbringen …
    Verlegen stand ich vor dem Haus der Maxwells und klopfte zweimal. Normalerweise wäre ich einfach hinter Kristen ins Haus gegangen, aber jetzt … jetzt lagen die Dinge anders. Also wartete ich.
    Kristens Mom machte die Tür auf und lächelte über das ganze Gesicht, als sie mich sah. »Abbey, komm herein! Du musst doch nicht klopfen. Ich dachte, es wäre der Briefträger.«
    Ich grinste sie an, betrat die vertraute Diele und gab mir die größte Mühe, nicht an das letzte Mal zu denken, als ich hier gewesen war.
    »Mrs M., ich wollte nur mal eben Hallo sagen. Diese Woche hat ja die Schule wieder angefangen und so, da war ich sehr … beschäftigt«, setzte ich lahm hinzu.
    So etwas in der Art jedenfalls. Ich hätte ebenso gut sagen können: traurig, überfordert, durcheinander, verletzt … aber beschäftigt? Egal.
    Sie winkte mich ins Wohnzimmer und setzte sich auf das kleine blaue Sofa, während ich mich für den pink und grün geblümten Lehnsessel entschied.
    »Wie ist es denn bis jetzt in der elften Klasse?«, fragte sie und beugte sich leicht vor. »Es heißt ja, dass man in der elften all die harte Arbeit erledigt, damit man die zwölfte genießen kann.«
    Ich rang mir ein falsches Lachen ab. »So ist es wohl. Es stimmt, dieses Jahr gibt es jede Menge Arbeit. Das wird heftig.«
    »Bestimmt«, sagte sie leise, faltete die Hände und legte sie in ihren Schoß. »Ich weiß, dass Kristen …« Ihre Stimme brach, als sie den Namen aussprach, trotzdem redete sie weiter. »Na ja, sie hat sich auf dieses Schuljahr gefreut. Sie konnte es kaum erwarten bis zum Abschlussball und der Suche nach einem passenden College.«
    Ich beugte mich zu ihr vor und legte ihr die Hand auf den Arm. »Ich weiß, Mrs M. Ich weiß.« Ich versuchte, ein anderes Gesprächsthema zu finden. Das hier lief nicht besonders gut.
    »Sie sollte hier sein, Abbey, zusammen mit dir.« Sie sagte genau das, was ich die Woche über gedacht hatte. »Schulanfang. Hausaufgaben. Pläne fürs Wochenende. Nicht … das hier.« Hilflos sah sie sich im Zimmer um. »Es ist so leer jetzt im Haus.«
    »Und was, wenn sie noch irgendwo da draußen ist?«, fragte ich unvermittelt. »Warum haben Sie so schnell aufgegeben?« Ich wusste, dass ich so etwas nicht sagen sollte, aber ich konnte nicht anders. Es war einfach ungefiltert aus meinem Hirn durch meinen Mund nach außen geflossen.
    Sie sah mich traurig an. »Du weißt, dass das nicht sein kann, Abbey. Du weißt, was man gefunden hat.« Sie konnte es nicht aussprechen, aber ich wusste, was sie meinte.
    »Die Polizei hätte mehr tun müssen«, sagte ich wütend. »Ich weiß doch aus Law and Order, wie so was geht. Die geben nicht so schnell auf, die schalten weitere Polizeikräfte ein. Was ist mit dem FBI? Warum hat man die nicht geholt? Die hätten bestimmt was unternommen. Nur weil sie vermisst ist, heißt das doch noch lange nicht, dass sie auch tot sein muss.«
    »Das passiert ja nicht zum ersten Mal«, widersprach sie. »Als dieser alte Mann voriges Jahr hineingefallen ist, ist seine Leiche erst sechs Monate später angeschwemmt worden.«
    »Ich weiß, es ist nur …«, seufzte ich und schüttelte den Kopf.
    »Es gab weder einen Erpresserbrief noch irgendeinen Hinweis auf eine Entführung und sie wurde gesehen, wie sie zum Fluss hinunterging …«
    »Und was ist mit dem Blut?«, unterbrach ich sie. »Das könnte doch bedeuten, dass jemand ihr etwas getan hat.«
    Dieses Mal war sie es, die den Kopf schüttelte. »Die Polizei weiß schon, was sie tut, Abbey. Sie haben gesagt, das bisschen … Blut auf dem Felsen kam daher, dass jemand sich den Kopf angeschlagen hat und hineingefallen ist. Das weißt du doch.«
    »Ja, aber trotzdem, ich finde, sie hätten weitersuchen müssen. So wie im Fernsehen.«
    »Das

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