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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Wolken, die über die Wipfel der Bäume hinwegzogen.
    Noch einmal riss ich das Steuer herum, richtete den Pick-up auf dem Feldweg aus und raste auf den schützenden Wald zu.
    Ich konnte es unmöglich schaffen.
    Der Feldweg war holprig, voller tiefer Schlaglöcher und mit großen Steinen übersät. Er war eindeutig nicht dafür gemacht, schnell befahren zu werden. Aber ich fuhr schnell, sehr schnell, holte alles aus dem Kleinlaster heraus. Ich hatte das Gaspedal noch immer durchgetreten und wurde mit jeder Sekunde schneller. Durch die zersprungene Windschutzscheibe strömte kühle Luft hinein, aber auch Staub, der mir die Sicht nahm. Gras und weiße Wildblumen, Wiese, Wald und Himmel rauschten zu beiden Seiten an den Fenstern vorbei. Der Pickup schlingerte wie verrückt, sprang in die Luft, wenn er über einen Stein fuhr, und krachte dann wieder auf den Boden, um mit einem beängstigenden Knarren von einem Schlagloch ins nächste zu holpern.
    Es war mir egal. Ich achtete gar nicht darauf, trat nicht ein Mal auf die Bremse, nahm nie den Fuß vom Gas. Noch immer konnte ich das Stottern der Maschinengewehre hinter mir hören – zumindest meinte ich, es zu hören, denn dieses Geräusch klang mir weiter in den Ohren. Im Geiste hörte ich es und spürte förmlich, wie die Kugeln hinter mir herflogen und versuchten, in mich einzudringen, mich zu zerreißen. Ich wollte nur noch diese Bäume erreichen, das war alles, was mich interessierte. In die Dunkelheit des Waldes eintauchen, bevor die Wachen und ihre Gewehre mich einholten.
    Aber es hatte keinen Zweck. Ich fuhr zu schnell für diesen Weg und diese Schlaglöcher, war zu sehr außer mir vor Panik, zu verzweifelt und verängstigt, um den dahinrasenden Pickup noch lange unter Kontrolle halten zu können.
    Ein Stein machte der Fahrt schließlich ein Ende. Es war ein großer, flacher grauer Stein, der bis zum letzten Augenblick unter dem Schmutz versteckt lag. Ich sah ihn erst einen Sekundenbruchteil, bevor der linke Vorderreifen mit voller Wucht dagegenraste. Das war zu viel bei diesem Tempo. Der Pick-up flog in die Luft, und das Lenkrad in meiner Hand wurde nutzlos. Ich riss es zur Seite, versuchte, das Fahrzeug wieder auf die Erde zu bringen – vergebens. Ich verlor die Kontrolle. Der Pick-up überschlug sich und traf so heftig auf dem Boden auf, dass meine Augen hervortraten. Dann überschlug er sich immer und immer wieder, sodass ich wie wild hin und her geschleudert wurde.
    Instinktiv ließ ich das Lenkrad los und riss die Arme schützend vors Gesicht. In diesem absoluten, schwindelerregenden Chaos erhaschte ich einen kurzen Blick auf die Bäume, die sich in dem gezackten Rahmen der zerbrochenen Windschutzscheibe auf die Seite drehten. Der Himmel, die Wolken, alles drehte sich. Ich wurde gegen die Decke und gegen die Tür gedrückt und schließlich über den Beifahrersitz geschleudert.
    Dann war es vorbei.
    Der Wagen blieb liegen, und es herrschte Stille. Natürlich war es keine wirkliche Stille. Mein verwirrtes Bewusstsein war nur zu geschockt und durcheinandergerüttelt, um irgendetwas wahrzunehmen von dem, was draußen vor sich ging. Ich weiß nicht, wie lange ich in diesem Zustand ausharrte. Nicht lange, nehme ich an. Vermutlich waren es sogar nur ein paar Sekunden, bis ich wieder klar denken konnte und die Geräusche der Außenwelt zu mir vordrangen. Es waren dieselben Geräusche wie zuvor, dieselben Geräusche, die mich schon seit Stunden zu umgeben schienen. Knatternde Gewehre, aufgeregte Schreie und Schritte, die jetzt jedoch gedämpft waren, da meine Verfolger das Gelände verlassen hatten und über die Wiese auf mich zugerannt kamen.
    Benommen lag ich im Führerhaus des Lasters und lauschte auf die Geräusche, die mich traurig und müde machten. Ich fühlte mich viel zu erschöpft, um irgendetwas zu tun, um zu laufen, zu kämpfen oder zu flüchten. Ich wollte nur, dass all diese Verbrecher verschwanden und mich endlich in Ruhe ließen. Ich wollte wieder zu Hause sein, in meinem eigenen Bett liegen und im Halbschlaf darauf warten, dass meine Mutter die Treppe hinaufrief und mir sagte, es sei Zeit, mich für die Schule fertig zu machen. Warum taten diese Leute mir weh? Warum waren sie hinter mir her? Wie konnte ich sie aufhalten? Ich war doch nur ein harmloser Schüler.
    Als ich da im Führerhaus des umgekippten Pick-ups lag, wäre ich am liebsten einfach nur zusammengebrochen und hätte vor Müdigkeit und Frustration geweint.
    Träge rollte mein Kopf zur

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