The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)
ihr erzählt, dass seine Eltern sich scheiden lassen wollten und von all den Problemen in seinem Leben. Natürlich hatte Beth ihm auf ihre ganz eigene Art zugehört, die einem das Gefühl gab, der einzige Mensch auf der Welt zu sein. Also hatte sich Alex in sie verguckt, weil … nun, wer hätte das nicht getan?
So, wie GalaxyMaster es erzählte, hatte sich auch Beth in Alex verguckt und schwärmte wirklich für ihn. Das war ungefähr zu der Zeit, als Alex anfing, mit diesen Idioten rumzuhängen, mit denen er immer noch rumhing; die Sachen zu tun, die er seitdem tat, und so zu reden, wie er jetzt redete. Angestachelt von seinen neuen Kumpels, fing er an, sich Beth gegenüber grob und merkwürdig zu verhalten, bedrängte sie und setzte ihr damit zu, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollte. Man kann es sich ungefähr vorstellen.
Das Ende vom Lied war – so erzählte man sich wenigstens –, dass Beth Alex sagte, es gefalle ihr nicht, wie er sich benehme. Und Alex sagte, dann eben nicht, ihm sei es egal, es gebe noch jede Menge andere Mädchen, noch ein schönes Leben und tschüs. Und damit stürmte er wutentbrannt davon. Beth wurde klar, dass es so wohl das Beste war. Trotzdem war sie immer noch sehr traurig; sie mochte Alex wirklich, und es brach ihr das Herz.
Das war die Geschichte. Zumindest laut GalaxyMaster. Ich muss zugeben, dass es dadurch mit Beth ein bisschen komplizierter für mich wurde. Alex und ich kannten uns schließlich schon seit dem Kindergarten und waren lange beste Freunde gewesen. Viele Jahre war er praktisch jeden Samstag bei uns zu Hause gewesen, und wenn er nicht bei mir war, dann war ich bei ihm. Wir fuhren zusammen mit dem Fahrrad durch die Gegend, spielten zusammen Ball, und eine Zeit lang war er sogar mit mir zum Karate gegangen. Dann hatte er immer mehr Gefallen am Baseball gefunden, spielte in der Legion League und hatte keine Zeit mehr für Karate. Aber das war in Ordnung. Wir blieben Freunde, hingen weiter zusammen rum, unternahmen Wanderungen, gingen ins Kino.
Nach viel Streit, Geschrei und Tränen war Alex’ Vater vor ungefähr einem Jahr ausgezogen. Aber er war nicht einfach nur aus dem Haus ausgezogen, sondern gleich in eine andere Stadt gegangen. Da seine Mom nicht mehr so viel Geld hatte wie früher, war sie gezwungen, mit Alex und dessen Bruder in ein anderes Stadtviertel zu ziehen. Also musste Alex die Schule wechseln, und wir sahen uns kaum noch. Nach einer Weile kam er am Wochenende nicht mehr zu uns nach Hause und redete kaum noch mit mir. Ich hatte versucht, den Kontakt aufrechtzuerhalten, hatte ihn angerufen, ihm E-Mails geschickt und war sogar an seinem neuen Zuhause vorbeigefahren, das fast vierzig Minuten mit dem Fahrrad entfernt lag. Aber Alex schien nicht mehr daran interessiert zu sein, mit mir zu reden. Er ignorierte mich nicht nur, sondern schnaubte auch irgendwie verächtlich und verdrehte die Augen, wenn er mich kommen sah. Praktisch gab er mir damit zu verstehen, ich solle verschwinden und ihn in Ruhe lassen. Also ließ ich ihn in Ruhe, schickte ihm aber noch eine letzte E-Mail. Darin schrieb ich ungefähr Folgendes:
Ich weiß, dass du eine schwere Zeit durchmachst, aber du sollst wissen, dass ich trotzdem noch immer dein Freund bin. Wenn du darüber reden oder einfach nur mit mir rumhängen willst, dann weißt du ja, wo du mich findest.
Ich hoffte noch immer, er würde das Angebot annehmen, weil er stets ein guter Kerl gewesen war – und weil ich ihn vermisste.
Allerdings war es nicht so, dass ich Beth nicht fragen würde, ob sie mit mir ausgehen wollte, nur weil es Alex vielleicht verärgern würde. Sie konnte schließlich selbst entscheiden. Und er konnte sehen, wo er blieb. Trotzdem war da noch etwas, weswegen ich mir Sorgen machte. Ganz zu schweigen von der Kleinigkeit, dass ich meinen gesamten Mut zusammennehmen musste, um Beth überhaupt anzusprechen.
Seltsamerweise löste sich dieses Problem jedoch plötzlich ganz von selbst.
Es passierte direkt nach meiner Karate-Vorführung. Ich fühlte mich ziemlich gut. Nachdem alle so begeistert applaudiert und mir zugejubelt hatten, fühlte ich mich sogar sehr gut. Alle kamen, um mir zu gratulieren, und viele klatschten erneut, wenn sie mich irgendwo auf dem Gang sahen. Mitschüler schlugen mir anerkennend auf die Schulter, wenn ich vorbeikam, und Mitschülerinnen … nun, vielleicht war es Einbildung, aber sie schienen mich irgendwie anders anzusehen, mir mehr zuzulächeln und so weiter. Einen
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