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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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im Schlaf entführt haben. Gestern Abend bin ich zu Hause ins Bett gegangen, und als ich heute Morgen aufgewacht bin, war alles … vollkommen verrückt. Sie hatten mich an einen Stuhl gefesselt und wollten mich umbringen, aber ich konnte fliehen, und dann war da die Höhle …« Ich konnte es nicht erklären, konnte nicht die richtigen Worte finden. Ich war verwirrt und regte mich auf, wenn ich nur daran dachte. Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, fühlte den Schmutz und die kleinen Äste, die sich darin verfangen hatten. »Es war furchtbar.«
    Sie schenkte mir wieder einen dieser »Mom-Blicke«. Es war der Blick, mit dem sie dich ansehen, wenn sie dir nicht glauben, wenn sie merken, dass du dir eine Geschichte ausdenkst, um keinen Ärger zu kriegen. Sie wollen nicht sagen, dass du lügst, aber sie wollen auch nicht, dass du denkst, du könntest sie für dumm verkaufen.
    »Es ist wahr!«, sagte ich – wie man es zu seiner Mom sagt, wenn sie einen mit diesem Blick anschaut. Irgendwie kommt es ganz automatisch heraus. »Das hört sich wohl nicht sehr überzeugend an«, musste ich dann allerdings zugeben.
    Mrs Simmons nickte, aber in ihren Mundwinkeln spielte wieder dieses ironische Mom-Lächeln.
    »Wo wohnst du, Charlie? Wo sind deine Mom und dein Dad?«
    »Ich denke, sie sind zu Hause in Spring Hill.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kenne ich nicht.«
    »Es ist die Kreisstadt von Whitney County.«
    Sie schaute mich fragend an. »Dann bist du aber ganz schön weit weg von zu Hause.Wir sind hier unmittelbar nördlich von Centerville.«
    Ich glotzte sie ungläubig an. »Centerville? Unmöglich. Das ist doch auf der anderen Seite des Bundesstaates!«
    Damit handelte ich mir einen weiteren dieser mitfühlenden, mütterlichen Blicke ein. Dann deutete Mrs Simmons mit dem Kopf auf das Handschuhfach. »Das Telefon ist da drin. Schau doch mal, ob man hier Empfang hat.«
    Ich holte ihr Handy heraus – ein Motorola RAZR – und klappte es auf.
    »Nein, kein Netz«, sagte ich.
    »Ja, hier oben funktioniert es meistens nicht. Warte, bis wir von diesem Weg runter sind.«
    Ich nickte und lehnte mich im Sitz zurück, zu müde, um zu reden. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so müde gewesen. Und ich war hungrig, unglaublich hungrig. Ob ich Mrs Simmons wohl bitten konnte, mir etwas zu essen zu geben? Oder sollte ich lieber warten, bis Mom und Dad mich abholten?
    Hinter mir auf der Rückbank fing die kleine Angeline an zu singen. Sie spielte mit ihrer Puppe. Es muss ziemlich langweilig sein, wenn man in diesen Kindersitzen festgeschnallt ist.
    Ich lehnte den Kopf zurück und hörte ihrem leisen Singsang zu. Dabei glitt ich langsam in den Schlaf.
    Plötzlich spürte ich die Riemen, mit denen ich an den Folterstuhl gefesselt war, und ich sah Rattengesicht mit einer Spritze auf mich zukommen …
    »Charlie!«
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter, und ich fuhr hoch. Dabei schnürte sich der Sicherheitsgurt um meine Brust und hielt mich fest. Eine Sekunde lang war ich davon überzeugt, noch immer auf dem Folterstuhl zu sitzen. Meine Flucht war nur ein Traum gewesen …
    Aber nein. Als ich mich umsah, war ich in dem Explorer. Neben mir saß Mrs Simmons und lächelte mich mitfühlend an.
    »Du bist eingeschlafen.«
    »Oh. Ja, stimmt.«
    »Wir sind da.«
    Verwirrt schaute ich mich um. Der Wagen hatte angehalten und stand in der Einfahrt eines kleinen Hauses, das mit braunen Schindeln verkleidet war und in einer bewaldeten Straße lag. Ich erkannte noch ein paar andere Häuser, aber sie waren weit weg, mehr oder weniger hinter den Bäumen versteckt.
    »Hier wohne ich«, sagte sie. Ihre Stimme klang jetzt anders, netter und wärmer. Vermutlich hatte sie Zeit gehabt, über alles nachzudenken, während ich schlief, und war zu dem Schluss gekommen, dass sie mir glauben konnte. »Du kannst mit reinkommen und das Telefon im Haus benutzen.«
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, als ich ihr Haus betrat. Ein normales Haus, in dem nette, ganz normale Leute wohnten. Es war ein gutes Gefühl. An den Wänden hingen Bilder und über dem Kamin Fotos von ihr und ihrem Mann. Es gab sogar einen großen alten Labrador, der uns an der Tür begrüßte, mich von oben bis unten beschnüffelte und kurz zustimmend kläffte, bevor er Angeline abschleckte und sie zum Lachen brachte.
    Die Küche war besonders schön, sehr gemütlich und altmodisch, mit gelben und weißen Bodenfliesen, rot-weiß karierten Vorhängen und einem Blick auf den Wald durch das

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