The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)
und schaute von oben auf mich herab. »Hey, Charlie, wir verstehen das. Wir wissen, dass du uns da raushalten willst. Aber wir ignorieren es einfach, das ist alles«, sagte er.
»Genau«, pflichtete Miler ihm bei. »Ich meine, dafür sind Freunde doch da, Mann. Um herauszufinden, was du willst, und dann genau das Gegenteil zu tun.«
Ich lachte. »Das ist toll von euch, wirklich, aber … es ist ernst. Es kein Scherz. Das hier ist etwas anderes, als die Nacht hier zu verbringen, ohne unseren Eltern was davon zu sagen. Die Polizei ist hinter mir her – die echte Polizei. Ich bin auf der Flucht, ich werde gesucht. Sie halten mich für einen Mörder. Wenn sie herausfinden, dass ihr mir helft, könntet ihr als Komplizen angeklagt werden und ins Gefängnis wandern.«
Rick nickte und sah hinüber zu Miler. »Er hat recht. Lass uns verschwinden.«
Miler lachte auf. Keiner von ihnen bewegte sich.
»Die Sache ist die, Charlie«, sagte Josh, »wir können nicht gehen. Du brauchst uns. Die Polizei wird dich überall suchen. Alle in der Stadt werden dich suchen. Du brauchst Hilfe, und du brauchst Leute, die sich umsehen und umhören können, ohne Verdacht zu erregen. Wie willst du sonst herausfinden, was wirklich mit Alex passiert ist? Wie willst du sonst deine Unschuld beweisen?«
»Das ist verrückt!«, protestierte ich. »Es ist zu gefährlich. Außerdem wisst ihr gar nicht, ob ich wirklich unschuldig bin.«
Rick und Miler sahen sich wieder an.
»Er hat recht«, sagte Miler. »Lass uns verschwinden.«
Rick lachte und wandte sich an mich. »Wir wissen, dass du unschuldig bist, Charlie.«
Miler und Josh nickten.
»Wir alle wissen es«, bestärkte Rick.
»Finde dich damit ab«, meinte Miler. »Du bist einfach kein Killertyp, alter Junge.«
»Versteh uns nicht falsch«, fügte Josh hinzu. »Du hast eine Menge anderer guter Qualitäten. Ich meine, wir mögen dich, auch wenn du kein Mörder bist. Aber du bist eben einfach keiner.«
Ich wandte mich ab und blickte wieder aus dem Fenster. Ich wollte nicht, dass sie mein Gesicht sahen, meine Gefühle. Die Polizei behauptete, ich sei schuldig. Der Richter und die Geschworenen sagten es, die Zeitungen, das Fernsehen. Sogar ich selbst fragte mich manchmal, ob ich wirklich unschuldig war. Aber nicht so Rick, Miler und Josh. Sie wussten, dass ich unschuldig war, hatten nicht den geringsten Zweifel daran. Als ich wieder in der Lage war, zu sprechen, sagte ich: »So einfach ist es nicht. Da ist noch mehr.«
»Was denn?«, wollte Rick wissen.
»Die Cops sind nicht die Einzigen, die hinter mir her sind. Genau genommen sind sie noch nicht mal die Schlimmsten.« Ich schaute einen nach dem anderen an, von einem fragenden Gesicht ins nächste. »Es gibt da eine Art Untergrundgruppe. Sie nennen sich selbst die Homelanders. Sie haben versucht, den Heimatschutzminister umzubringen.«
»Oh ja«, erinnerte sich Rick. »Letzten Monat, auf der Brücke. Ich habe davon gehört. Sie sagten, auch dafür könntest du verantwortlich sein.«
»Ich habe nichts …«
»Jaja, schon gut, das wissen wir. Aber was hat das alles zu bedeuten?«
»Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass sie ausländische Terroristen sind. Islamisten. Aber sie rekrutieren einheimische Amerika-Gegner. Sie denken, ich sei einer von ihnen …«
Rick lachte. »Entschuldigung«, sagte er, »aber die Vorstellung, dass du dich einer Gruppe von Amerika-Gegnern anschließt, ist absurd. Du bist doch quasi am 4. Juli geboren! «
Ich musste die Lippen zusammenkneifen, um meine Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Gehörte ich zu den Guten oder zu den Bösen? Meine Freunde zweifelten offenbar nicht im Geringsten an mir.
»Na ja … jedenfalls …«, brachte ich schließlich heraus, »sie glauben, dass ich einer von ihnen war und sie verraten habe. Sie wollen mich umbringen. Und sie sind gefährlich. Wirklich gefährlich, Mann. Wenn sie rauskriegen, dass ihr wisst, wo ich bin, werden sie euch fertigmachen.«
»Er hat recht«, sagte Rick zu Miler. »Lass uns endlich verschwinden.«
»Würdest du bitte damit aufhören?«, bat ich, obwohl ich dieses Mal selbst lachen musste. »Es ist ernst, Mann. Sie meinen es ernst. Einer von ihnen hat versucht, mich in der Bibliothek zu erstechen.«
»In der Bibliothek?«, meinte Josh. »Ich hoffe, er hat sich dabei still verhalten.«
Frustriert schloss ich die Augen, senkte den Kopf und legte Daumen und Zeigefinger an meinen Nasenrücken. Sie kapierten es nicht. Sie hielten das alles
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