The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
diagonalen Linien des Zeichens. Einen Augenblick gerietich in Panik. Was, wenn es nicht funktionierte? Was, wenn der Code für diese Tür ein anderer war als für die Tür des Panikraums?
Aber nein! Das schleifende Geräusch des Mechanismus setzte ein und die Wandplatte glitt zur Seite. Ich trat hinaus in den dunklen Vorraum am Fuß der Treppe des Zylinders.
Und dann hörte ich Schüsse.
Ich war so perplex, dass ich fast die Steuerung fallen gelassen hätte, und blieb wie angewurzelt stehen. Das Geräusch war gleichzeitig aus dem Lautsprecher des Geräts und von draußen gekommen. Der bullige Wachmann am Eingang schoss auf M-2 und hatte die Zähne gefletscht, als er sein Maschinengewehr hin und her schwenkte und einen wilden Kugelhagel auf das Ding losließ, das da im Zickzackkurs auf ihn zuraste.
Die letzten zwei Minuten der Zeitbombe liefen ab und ich konnte nicht weiter, weil ich das verflixte Display der Steuerung beobachten musste!
Ich sah den Lauf des Maschinengewehrs aufblitzen. Wieder bewegte ich die Steuerung, ließ meinen kleinen Verbündeten in hektischen Richtungswechseln den Kugeln ausweichen.
Dann hörten die Schüsse auf. Der fette Kerl draußen fluchte, ihm war die Munition ausgegangen. Ich beobachtete in dem Perspektivfenster, wie er sein Maschinengewehr auf den Boden warf, in seine Kakijacke griff und eine Pistole herausholte. Er zielte auf M-2, ich sah die dunkle Öffnung des Pistolenlaufs.
Aber er war nicht schnell genug. M-2 war inzwischen wieder aufgeladen, sodass ich schießen konnte. Ich traf den fettenWachmann direkt an der Brust. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, als die elektrische Ladung ihn durchfuhr. Dann war er verschwunden, umgefallen wie ein Turm Bauklötze, wenn man den untersten wegzieht.
Ich hatte es geschafft!
Ich hielt mich am Geländer fest und hechtete die lange Treppe hinauf.
Zuerst nahm ich zwei, dann drei Stufen auf einmal und entfernte mich so schnell wie möglich von der Bombe, die in spätestens eineinhalb Minuten hochgehen würde.
Jetzt war ich auf dem Treppenabsatz, im nächsten Augenblick schon vor einer Wand. Wieder zeichnete ich das Haus nach, bevor der Mechanismus in Gang gesetzt wurde und die Tür aufglitt.
Diesen Moment nutzte ich, um einen Blick auf das Display zu werfen.
Ich sah Waylons wutentbranntes Gesicht, als er auf den Eingang zurannte. Und damit auf mich.
Die Tür ging weiter auf, gab den Blick auf den fetten Wachmann frei, der bewusstlos auf der Schwelle lag. In der nächsten Sekunde würde ich ungeschützt sein, eine perfekte Zielscheibe für Waylon! M-2 lud bereits wieder auf, hatte aber noch längst nicht seine volle Stärke erreicht.
Die Tür war jetzt halb offen. Ich schaute auf – und sah Waylon vor mir. Unsere Blicke trafen sich. Nackte Angst packte mich, als ich mich an seine kalte, zynische Stimme erinnerte, mit der er den Befehl gegeben hatte, mich zu töten.
Er hob sein Maschinengewehr und richtete es auf mich.
Und da war auch Milton zwei! Das kleine Ding schwebte direkt neben dem heranstürmenden Waylon in der Luft.
Sofort drückte ich den Zündknopf.
M-2 bot sämtliche Energie auf und ließ eine schwache elektrische Ladung ab, die Waylon an der Schläfe traf. Der Terrorist fluchte und ließ seine Waffe los, als er sich reflexartig an die verwundete Stelle griff. Er hatte das Maschinengewehr mit einem Gurt um die Schulter geschnallt, sodass es nicht zu Boden fiel. Es baumelte lose vor seinem Körper, als er benommen zur Seite wankte.
Das war der Moment, meine einzige Chance! Ich sprang über den Wachmann am Boden und rannte los.
Ich raste aus dem Backsteinzylinder hinaus in die Ruinen des alten Klinikkomplexes. Der Dunst des Waldes hüllte mich ein, als ich an bröckelnden Stützpfeilern und leeren Gebäuden mit zerbrochenen Fenstern vorbeilief, die mich wie Augen anstarrten. Irgendwo standen die drei Wachen und erholten sich von dem Tränengasangriff. Ich sah auch den vierten Wachmann – den blonden Typen, dem M-2 einen Schlag verpasst hatte. Er rappelte sich gerade mühsam wieder hoch. Dann verschwanden sie alle aus meinem Blickfeld, als ich auf eine frei stehende Mauer zulief. Dahinter war der Wald. Vielleicht konnte ich mich dort verstecken – wenn ich überhaupt so weit kam.
Genau in diesem Augenblick hörte ich das Stottern von Maschinengewehren. Neben meinen Füßen spritzte Dreck auf, als sich die Kugeln in die Erde bohrten.
Ich sprang zur Seite, rollte über die Schulter ab und schaffte es gerade noch
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