The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Schulter zu Dodger-Jim, der seine Hände in die Manteltaschen gesteckt hatte. Seine Augen wanderten hin und her, suchten den Wald ab, als rechne er damit, dass jeden Augenblick jemand zwischen den Bäumen hervorspringen würde. Er folgte unserer Unterhaltung nicht und das war auch gut so, denn er hatte die Pistole, ihn musste ich zuerst überwältigen.
Waterman sah sich nicht um, als er sprach. »Na dann, herzlichen Glückwunsch, Charlie. Du weißt, dass ein Fels härter ist als eine Feder. Schön für dich. Was weißt du sonst noch?«
»Dass Freiheit besser ist als Sklaverei.«
»Ach ja?«
»Ja.«
»Woher weißt du das?«
»Weil Liebe besser ist als Hass – und man kann nicht dazu gezwungen werden, etwas zu lieben. Man kann nicht gezwungen werden, seinen Nachbarn zu lieben oder sein Land oder Gott. Niemand hat das Recht, andere zu etwas zu zwingen, und es würde auch nicht funktionieren. Man muss frei sein, damit man wählen kann, selbst wenn das bedeutet, dass manche die falsche Wahl treffen.«
»Wow. Du weißt wirklich eine Menge.«
»Ich weiß, dass ein Fels härter ist als eine Feder und dass Freiheit besser ist als Sklaverei. Das weiß ich sicher. Also sind die Leute, die sich für die Freiheit einsetzen, die Guten. Wozugehören Sie, Mr Waterman? Zu den Guten oder zu den Bösen?«
Wieder machte er sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. »Also, ich bin immer noch der Meinung, dass die Dinge wesentlich komplizierter sind, als –«
Da schlug ich zu.
Ich drehte mich blitzschnell um und ließ meine Faust gegen den Kopf von Dodger-Jim schnellen. Ich hatte den Schlag perfekt abgeschätzt: Meine Knöchel landeten mit voller Wucht genau an seiner Schläfe. Seine Kappe fiel herunter, sein Mund klappte auf und er rollte mit den Augen. Für einen Moment war er völlig benommen.
Ich packte seinen rechten Arm und riss ihn aus seiner Manteltasche. Er hielt noch immer die Pistole umklammert. Mit der einen Hand drehte ich sein Handgelenk, mit der anderen schlug ich die Waffe weg.
Das alles dauerte keine zwei Sekunden, aber inzwischen war Waterman alarmiert. Er fuhr herum, aber er machte nur einen einzigen Schritt, denn schon zielte ich mit der Pistole auf seine Brust.
»Stehen bleiben –!«, setzte ich an.
Da sah ich einen zischenden weißen Blitz und ein stechender Schmerz schoss durch meinen Arm. Ich schrie auf. Mein Arm zuckte unkontrolliert, die Muskeln erlahmten und die Pistole flog aus meinen schlaffen Fingern, wirbelte als schwarzes Etwas durch die Abendluft. Der brennende Schlag zog mir die Beine weg. Im nächsten Augenblick lag ich auf dem Rücken im Dreck und schaute stumm und benommen nach oben.
Etwas schwebte im Zwielicht über mir, stand dort in derLuft und starrte auf mich hinunter. Benommen wie ich war, dachte ich zuerst, es müsse ein Zaubervogel oder so etwas sein. Was konnte sonst so in der Luft stehen? Aber als mein Kopf wieder klarer wurde, sah ich, dass es irgendein Gerät war, wie ein XBox-Controller mit dem Tarnmuster einer Army-Uniform. Ein rotes Licht blinkte daran, in dessen Mitte sich eine runde Linse befand – wie ein starrendes Auge.
Ich stützte mich auf und verlagerte mein Gewicht auf die Seite. Das fliegende Ding machte einen Satz und folgte mir.
»An deiner Stelle würde ich keine allzu ruckartigen Bewegungen machen«, riet Waterman über mir. »Das Ding kann jede Menge Schaden anrichten.«
Davon war ich überzeugt. Langsam und vorsichtig rieb ich mir die rote Stelle am Handgelenk, wo der Strahl mich getroffen hatte. Mit einem schmerzhaften Pochen erwachten die Muskeln in meinem Arm allmählich wieder zum Leben.
»Was ist das?«, nuschelte ich und deutete mit dem Kopf auf den schwebenden Apparat.
»Das«, teilte Waterman mir mit, »ist Milton zwei, unsere Sicherheitsdrohne. Er hat dich geschont. Er kann diese Stromstöße so stark einstellen, dass du direkt ins Jenseits befördert wirst. Wenn er Lust hat, kann er auch Tränengas freisetzen. Ziemlich cool, was?«
»Ja«, erwiderte ich sauer. »Ganz toll.«
Das Ding surrte, hüpfte und folgte jeder einzelnen Bewegung von mir, als ich langsam aufstand. Aber ich kam nicht weit. Gerade, als ich meine Hand auf dem sandigen Boden aufstützte, traf mich ein weiterer Schlag, dieses Mal in die Seite. Er nahm mir die Luft und ich fiel ächzend, mit dem Gesicht voran, wieder in den Dreck.
Einen Moment lang glaubte ich, einen weiteren Schuss von Milton zwei ausgelöst zu haben. Aber dieses Mal war es nicht die Drohne, sondern
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