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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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als er abdrückte.
    Aber da flog mein Fuß schon in hohem Bogen auf ihn zu und traf sein Handgelenk genau in dem Augenblick, in dem die Waffe losging. Ich spürte den kalten Hauch des Todes, als die Kugel meinen Kopf nur um Millimeter verfehlte.
    Dann öffnete sich Blades Hand und die Waffe wirbelte durch die Luft.
    Noch bevor sie auf dem Boden auftraf, war ich am Fenster, zog mich am Sims hoch und sprang hinaus.
    »Haltet ihn fest!«, schrie Blade – jedes weitere seiner Worte wurde von einem lauten Donnern erstickt.
    Ich landete aufrecht auf dem Pflaster vor dem Gebäude.Kaum hatten meine Füße den Boden berührt, fing es an zu regnen. Kein sanft einsetzender Nieselregen, sondern eine plötzliche Flut, als sei eine Schleuse am Himmel geöffnet worden, durch die das Wasser hinabstürzte.
    Ich rannte los, fort von den Polizeiwagen, die aus dem Niemandsland auf die Mall zurasten. Ihre Sirenen heulten hinter mir auf, wurden aber sofort vom nächsten Donnergrollen und dem prasselnden Regen übertönt, der mich augenblicklich bis auf die Knochen durchnässte.
    Als ich über das Pflaster des Einkaufszentrums rannte, hatten sich in den schadhaften Stellen bereits Pfützen gebildet, und das Wasser spritzte unter meinen Schritten glitzernd in der Dunkelheit vor mir auf. So schnell ich konnte, eilte ich über den offenen Platz in Richtung der verlassenen weißen Gebäude auf der anderen Seite.
    Wieder donnerte es – und ich sah einen Funken, gefolgt von einer Wolke aus weißem Putz, die sich von der Mauer vor mir löste. Ein lautloser Schuss.
    Ich schaute zurück. Blades Augen brannten vor Mordlust, als er wieder mit der 9 mm auf mich zielte.
    Aber zur gleichen Zeit wurden die Sirenen der Streifenwagen lauter, die jetzt wie eine Armada von allen Seiten einfielen. Hinter Blade purzelten seine panischen Kumpane aus den Fenstern und hasteten auf die beiden Pick-ups zu, die Fluchtautos, die um die Ecke geparkt waren.
    Blades Augen schnellten nur kurz zur Seite, um abzuschätzen, wie viel Zeit ihm noch blieb. Seine so genannten Freunde würden wohl kaum auf ihn warten, wenn die Cops so nah waren. Er hatte den Finger bereits am Abzug, aber bevor er einen letzten Schuss abgeben konnte, hatte ich dieGebäude auf der anderen Seite erreicht. Ich stieß mich ab, rutschte aber auf dem nassen Asphalt aus, fiel auf die Schulter und rollte durch den strömenden Regen, bis ich wieder auf die Füße kam.
    Dieses Mal hörte ich, wie die Waffe losging. Ein lauter Schuss, der durch den Sturm hallte. Aber die Kugel kam nicht einmal in meine Nähe, denn der Sturz hatte mich aus Blades Schusslinie getragen. Erneut explodierte eine weiße Putzwolke und verschwand genauso schnell in dem dunklen Regen. Die Sirenen heulten auf, wurden vom Donner erstickt, heulten weiter, als der Donner verhallte.
    Wieder auf den Füßen, schaute ich mich noch einmal um. Widerwillig wandte Blade sich ab, um den anderen zu folgen, die bereits in den Pick-ups saßen. Die Motoren wurden gestartet und die Scheinwerfer gingen an, durchbrachen die Dunkelheit und erleuchteten den Sturzregen. Wasserfontänen spritzten auf, als die Wagen mit quietschenden Reifen losfuhren.
    Ich rannte weiter, dieses Mal jedoch in die entgegengesetzte Richtung: über den großen Parkplatz in die Gassen zwischen den Gebäuden, wo mir die Polizeiautos nicht folgen konnten. Jedes Mal, wenn ich eine offene Fläche erreichte, wich ich aus und durchquerte die nächste Gasse. Inzwischen regnete es so heftig, dass ich kaum noch etwas sehen konnte, aber das war mir egal. Ich konnte sowieso nirgendwo hin, außer fort von der Mall und den Straßen, hinaus ins offene Gelände. Hauptsache, die Streifenwagen verfolgten mich nicht.
    So schnell ich konnte, rannte ich durch das gespenstische Einkaufszentrum. Zerschlagen, geschunden und erschöpftvon dem langen Weg durch die Kanalisation, nass bis auf die Knochen vom strömenden Regen. All das war nicht wichtig. Ich rannte einfach weiter.
    Als ich die Grenze zu der umliegenden Wildnis erreichte, schaute ich mich ein letztes Mal um.
    Der Ausbruch war zu Ende. Genauso schnell, wie er angefangen hatte. Durch die Regenschleier erkannte ich schemenhaft die beiden Fluchtautos von Blade. Sie hatten angehalten und waren von Polizeiwagen umstellt, die ihnen den Weg abschnitten. Die Cops waren ausgestiegen, knieten hinter ihren Autos, die Waffen im Anschlag. Ihre Silhouetten flimmerten im Regen, genauso wie die der Ausbrecher, die mit erhobenen Händen aus den Pick-ups

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