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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Blade und seine Spießgesellen hin. Sagen Sie es den Cops. Verstanden? Sagen Sie den Cops, sie sollen sie abfangen, sie aufhalten. Lassen Sie diese Schweine nicht entkommen. Es sind Verbrecher, jeder Einzelne von ihnen.«
    Ich stieß ihn gegen die Wand, sodass er hart auf dem Boden landete, den Rücken gegen die Blocksteine gepresst.
    »Legen Sie sich hin und stellen Sie sich tot, Dunbar. Die anderen werden jeden Augenblick hier sein, und wenn Sie nicht tot aussehen, werden Sie es in Windeseile sein.«
    Hinter mir hörte ich ein Geräusch und drehte mich um. Aber außer uns war niemand hier – noch nicht.
    Als ich mich von Dunbar abwandte, packte er mich plötzlich am Arm.
    Ich wirbelte herum und zückte das Messer.
    Aber er wollte mich nicht angreifen. Dazu war er viel zu verblüfft und verängstigt. Er starrte mich nur mit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund an.
    »Warum …?«, brachte er flüsternd heraus.
    »Was meinen Sie?«
    »Warum hast du es nicht getan?«
    Ich schüttelte den Kopf, verstand nicht, was er meinte.
    »Du solltest mich töten. Warum hast du es nicht getan?«
    Es dauerte eine weitere Sekunde, bis mir klar wurde, was er da fragte. Er verstand es wirklich nicht.
    »Ich habe dich geschlagen«, fuhr er fort. »Ich habe dich noch viel schlimmer verprügelt als beim letzten Mal. Ichhätte dich töten können, das weißt du. Das war deine große Chance. Warum hast du mich nicht kaltgemacht?«
    Wütend schüttelte ich seine Hand ab, die mich noch immer am Arm gepackt hielt. Er fiel zurück gegen die Wand.
    »Ich habe keine Zeit, Ihnen das zu erklären, Dunbar. Versuchen Sie, es selbst herauszufinden.«
    Der Hofkönig schien noch etwas sagen zu wollen, hielt aber ängstlich inne. Plötzlich ließ er sich nach vorn fallen und blieb mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund auf dem Boden liegen. Zuerst dachte ich, er wäre ohnmächtig geworden.
    Aber als ich mich umdrehte, sah ich das Loch im Lehmboden.
    Blades Freunde waren da.

 16 

A USBRUCH
    Der Eingang zu dem Tunnel schien ganz still und leise entstanden zu sein. Zuerst war es nur eine kleine Lücke unten an der Wand. Dann sah ich eine Spitzhacke, mit der jemand Dreckklumpen löste und das Loch vergrößerte.Wie sie es geschafft hatten, so lautlos durchzubrechen, war mir ein Rätsel. Vermutlich hatte das Dröhnen des Heizungssystems die Geräusche verschluckt. Jedenfalls schaute mich jetzt ein leuchtendes Augenpaar aus der Dunkelheit des Tunnels an.
    Dann traten Blade und drei seiner Muskelmänner durch die Tür des Anbaus und alles ging sehr schnell und still, fast wie in einem Stummfilm.
    Ich staunte, wie einfach es war. »Wo sind die Aufseher?«
    »Ein paar von unseren Jungs lenken sie ab«, antwortete Blade. »Komm.«
    Zusammen mit ihm und seinen Kumpanen kniete ich mich vor das Loch. Zwei der Männer zwängten sich hindurch und verschwanden in der Dunkelheit.
    Blade schaute hinüber zu Dunbar. Der Hofkönig lag ausgestreckt im Schatten am anderen Ende des Raums. An seinem Hals und vorn an seinem Hemd konnte man undeutlich das dunkle Blut – mein Blut – erkennen. Ich hatte mich nicht geirrt: Alles geschah so überstürzt, dass er tatsächlich für ziemlich tot gehalten wurde.
    Blade nickte mir anerkennend zu. »Gute Arbeit. Hätte nicht gedacht, dass du das Zeug dazu hast.«
    Dann setzte er sich auf den Boden und schlüpfte durch das Loch.
    Sobald sein Kopf nicht mehr zu sehen war, folgte ich ihm.
    Ich streckte meine Füße über den Rand ins Nichts. Meine Finger berührten ein Seil. Ich ergriff es, schlang meine Füße darum und ließ mich langsam hinab. Blade war direkt unter mir, über mir griff der Letzte der Männer nach dem Seil.
    Kurz darauf erreichten wir irgendwo unter der Erde den Boden. Wir blieben dicht zusammen und eilten vorwärts. Die Lichtstrahlen von Taschenlampen durchschnitten die Dunkelheit, ließen aber nicht viel erkennen. Eine Wand. Die Schulter einer grauen Gefängnisjacke. Ein angespanntes, erwartungsvolles Gesicht, das nach vorn strebte.
    Schnelle Atemzüge, angestrengtes Stöhnen, Flüche, rasche tappende Schritte. Ab und zu eine Stimme:
    »Hier entlang.«
    »Schnell.«
    »Mach Platz.«
    »Komm schon.«
    Ich stolperte durch die Finsternis.
    Nach einer Weile hatte ich den Eindruck, dass es bergab ging. Aber da ringsum alles schwarz war, ließ sich das schwer beurteilen. Vor mir hörte ich ein platschendes Geräusch, dann wehte mir ein unglaublicher Gestank in die Nase. Ein paar Sekunden später trat ich

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