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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Force«, meinte er.
    Ich nickte. »Ja, das stimmt.«
    »Hast du schon mal ein Flugzeug gesteuert?«
    »Schon ein paar Mal. Ich habe Stunden genommen – Starts und Landungen. Aber ich habe nie meinen Flugschein gemacht. Ich bin noch nie allein geflogen.«
    »Willst du mal übernehmen?«
    Ich schoss in die Höhe. Das war das beste Angebot, das ich seit langer Zeit bekommen hatte. »Machen Sie Witze? Ja, unbedingt!«
    Patel ließ das Steuerhorn los, und ich ergriff das Steuer des Kopiloten direkt vor mir. Mit den Füßen ertastete ich die Seitenruder am Boden, und meine Augen wanderten über das Armaturenbrett des Cockpits, während ich mich zu erinnern versuchte, was die einzelnen Anzeigen bedeuteten. Ich hielt den Kurs, der auf dem GPS vorgegeben war, und steuerte die Maschine mal leicht nach rechts oder links, wobei ich gleichzeitig die Seitenruder und das Steuer bediente.
    Schon bald hatte ich wieder ein Gefühl für das Flugzeug. Ich steuerte die Cessna ganz ruhig und schaute durch die Windschutzscheibe hinaus auf den Himmel. Es hat fast etwas Magisches, nachts eine kleine Maschine zu fliegen, als würde man auf einem Meer aus Sternen segeln. Aberdas Beste war, dass ich einige Minuten von der bevorstehenden Gefahr abgelenkt wurde. Die Anspannung, die mich so lange beherrscht hatte, seit ich ins Gefängnis gekommen war, fiel für kurze Zeit von mir ab und es machte einfach nur unglaublichen Spaß.
    Ich hatte keine Ahnung, wie todernst es noch werden sollte …
    Nach einer Weile übernahm Patel wieder das Steuer. »Wenn es schon etwas länger her ist, dass du Flugstunden hattest, sollte ich wohl besser die Landung durchführen.«
    Die Cessna begann ihren Sinkflug. Ich spähte durch die Windschutzscheibe nach vorn, konnte jedoch nichts erkennen außer der tiefschwarzen Dunkelheit der Erde. Aber wir konnten hier nirgendwo landen.
    Dann blinkte vor uns in der Ferne ein Licht auf. Patel korrigierte den Kurs und steuerte darauf zu. Er drosselte das Tempo und fuhr die Landeklappen aus, sodass sich die Nase der Maschine neigte, als sie zum Landeanflug ansetzte.
    Wieder blinkte unten das Licht, und kurz konnte ich die Umrisse einer schmalen, nicht asphaltierten Landepiste ausmachen. Sie lag inmitten eines überwachsenen Feldes, direkt am Fuß eines Hügels. Diese Szenerie kam mir bekannt vor.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    »Sieh nach rechts«, wies mich Rose über den Kopfhörer an.
    Zuerst konnte ich nichts erkennen, aber dann erschien vor dem Hintergrund des sternenbedeckten Himmels eine unverkennbareSilhouette. Es war ein Haus mit einem großen Turm in der Mitte und einem kleineren an der Seite.
    Die skurrile Villa, die Prince als Hauptquartier diente.
    Langsam sank das Flugzeug auf die Erde hinunter.

 23 

W IEDER VEREINT
    Ein seltsames Gefühl überkam mich, als ich dieses merkwürdige Haus jetzt wieder betrat. Es hatte weder etwas mit Nostalgie zu tun noch war es ein Déjà-vu-Erlebnis. Aber die Hallen und Zimmer mit den schweren Vorhängen, den riesigen Kaminen, den Marmorstatuen, den starrenden Porträts an den Wänden und dem ganzen funkelnden Nippes – alles kam mir vertraut vor.
    Es war einfach ein gutes Gefühl, mich wieder an mein Leben zu erinnern.
    Rose ging voran, über die Veranda und durch die Haustür ins Foyer, dann die breite Treppe hinauf und über den mit dicken Teppichen ausgelegten Flur zu dem Raum, in dem Prince seine Kommandozentrale eingerichtet hatte.
    Als ich eintrat, musste ich trotz der Schmerzen, die mein Gesicht in eine starre Maske verwandelten, lächeln.
    Denn in dem Drehstuhl mit der hohen Lehne, in dem Prince gesessen hatte, als ich ihn zum ersten Mal sah, saß jetzt Milton eins, Watermans Techniker. Er und all seine Freunde waren nach dem Tod von Waterman verschwunden. Ich hatte nichts mehr von ihnen gehört und angenommen, sie seien tot. Umso mehr freute ich mich, Milton eins jetzt zu sehen, und begrüßte ihn überschwänglich.
    Dann erkannte ich auch die anderen: Dodger-Jim, Watermans Muskelmann, der noch immer die Baseball-Kappe der Dodgers trug, und die Frau mit dem Krähengesicht, deren Namen ich nie erfahren hatte. Sie hatte mir das Gegenmittel gespritzt, das meine Erinnerungen zurückbrachte. Die beiden schauten über die Schulter von Milton eins hinweg auf einen kleinen Computermonitor, der auf dem gigantischen Schreibtisch von Prince installiert war.
    Trotz meiner wachsenden Furcht war ich froh, sie zu sehen. Nach den schrecklichen Wochen in Abingdon tat es gut, wieder

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