Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
Vom Netzwerk:
startklar«, fügte Dodger-Jim hinzu.
    »Das Flugzeug?«
    »Iss, Charlie. Ich meine es ernst«, forderte mich Milton eins erneut auf. »Es wird ein langer Tag. Das stehst du nicht durch, ohne etwas zu essen.«
    »Es ist Silvester«, sagte ich verzweifelt und zeigte auf den Fernseher. »Die Leute versammeln sich schon am Times Square. Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Das werden wir auch«, beruhigte mich Milton eins. »Aber zuerst werden wir etwas essen.«
    Frustriert nahm ich den Teller entgegen. Dann holte ich mir eine Gabel vom Tisch und schaufelte das Rührei in mich hinein, ohne wirklich etwas zu schmecken.
    »Erzählt mir, was letzte Nacht passiert ist«, bat ich mit vollem Mund. »Was habe ich gesehen? Was habe ich getan?«
    »Vor allem hast du geschrien wie am Spieß«, meinte Dodger-Jim grinsend. Vor einer Weile hatte ich ihm ein paar Schläge verpasst, und es schien ihm nicht sonderlich leidzutun, dass ich so große Schmerzen gehabt hatte.
    Milton eins verdrehte die Augen. »Hauptsache, du hast dich erinnert.«
    Die Bilder wurden klarer. Ich hörte auf zu essen. »Der Laptop in der Baracke.«
    »Offenbar zeigte Prince seinen Freunden gerade die Route zum Times Square. Du hast eine Karte gesehen«, erläuterteMilton eins. »Eine Karte des U-Bahn-Systems von New York City, auf der eine Route durch die Tunnel markiert war.«
    »Die U-Bahn …«, murmelte ich.
    »Du konntest sie auf einer Karte nachzeichnen, die Mike dir gezeigt hat.«
    »Ja …« Langsam kam alles zurück. »Stimmt.«
    »Die Sicherheitsvorkehrungen sind besonders streng«, fuhr die Nachrichtensprecherin fort, »aber falls die Leute Angst haben, zeigen sie es nicht. Sie strömen in Scharen zum Big Apple …«
    Auf dem Bildschirm erschienen Gruppen von Menschen, die in Erwartung des Jahreswechsels fröhlich jubelten und winkten.
    »Gut, dann wissen wir ja jetzt, wo Prince hinwill«, begann ich.
    Aber in diesem Augenblick kam Rose herein. Sein zerknittertes Hemd hing ihm über die Hose, und er hielt eine abgenutzte Ledermappe in der Hand. Er schaute grimmig drein, aber das tat er immer. Sein Mund glich einem schmalen Strich und seine intelligenten Augen waren noch wachsamer als sonst. Wir sahen ihn so erwartungsvoll an, dass wir die Frage gar nicht erst auszusprechen brauchten.
    »Das New York City Police Department hat mir versichert, entlang der Route, die Prince unserer Meinung nach nimmt, gäbe es eine sehr starke Polizeipräsenz«, teilte er uns seufzend mit.
    Langsam stellte ich meinen leeren Teller auf den Holztisch. »Eine starke Polizeipräsenz …?«, wiederholte ich skeptisch. »Was soll das denn heißen?«
    »Das heißt vermutlich, dass es schwerer für uns wird, dahin zu gelangen, wo wir hinwollen.«
    »Und wo wollen wir hin?«
    Bevor Rose antworten konnte, wurde draußen die Cessna gestartet. Der Motor dröhnte und ratterte.
    Im nächsten Augenblick kam Mike in die Küche.
    Er nickte Rose kurz zu. »Ich habe mir alles ganz genau angesehen«, verkündete er. »Ich kenne jeden Zentimeter der Strecke.«
    »Gut.« Rose nickte ihm ebenfalls zu.
    Der Detective legte die Ledermappe auf den Tisch, öffnete sie und holte eine Pistole heraus, eine 9 mm Glock, die bereits in einem Schulterholster steckte. Beides reichte er Mike, der den Reißverschluss seiner dunklen Trainingsjacke öffnete und sich das Holster über sein Sweatshirt streifte.Währenddessen holte Rose eine weitere Pistole aus der Ledermappe und gab sie mir.
    »Waterman hat dir gezeigt, wie man damit umgeht, nicht wahr?«
    »Ja. Die Homelanders auch.«
    »Gut. Ich möchte nämlich nicht, dass du dir selbst den Schädel wegpustest.«
    »Ich werde mich bemühen«, gab ich zurück, zog die Baseballjacke aus und streifte mir ebenfalls das Holster samt Pistole über mein Sweatshirt. Sie fühlte sich schwer und tödlich an unter meinem Arm.
    Dann erschien Patel in der Tür. Noch immer hörten wir von draußen das Dröhnen und Pulsieren des Flugzeugmotors.
    »Wir können starten«, verkündete er.
    Ich schaute einen nach dem anderen an: Mike, Rose, Patel, Dodger-Jim und Milton eins.
    »Was werden wir tun?«, fragte ich dann.
    Lange antwortete mir keiner von ihnen, aber schließlich sagte Mike: »Wir werden sie aufhalten, Charlie.«
    »Wie meinen Sie das?« Ich starrte ihn ungläubig an. »Nur wir, sonst keiner?«
    Mike atmete tief durch und nickte. »Ja, wir ganz allein.«

 27 

I N DER S CHWEBE
    Die Cessna flog über wellige grüne Hügel, bevor Patel schließlich den Highway

Weitere Kostenlose Bücher