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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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oben, weg vom Fluss. Endlich atmete ich wieder.
    Mike und Rose jubelten und riefen meinen Namen, währenddie Nase der Maschine sich weiter aufrichtete und hinauf in den Himmel stieg. Stolz und Erleichterung durchströmten mich.
    Da sah ich aus dem Augenwinkel, dass der Hubschrauber wieder neben uns auftauchte.
    Als ich hinüberschaute, peitschte mir der Wind durch das zerbrochene Fenster ins Gesicht. In der geöffneten Tür des kleinen zweisitzigen Helis saß der Schütze, der jetzt erneut sein automatisches Gewehr in Anschlag brachte. Dieses Mal zielte er direkt auf mich.
    Außer mir vor Angst riss ich das Steuer zur Seite und trat ins Seitenruder. Die Cessna gab ein langes, ächzendes Brummen von sich und drehte nach rechts ab, weg von dem Heli. Bei all dem Lärm hörte ich keine Schüsse, sah nur einen Funken von der Spitze der Maschine abprallen. Mir drehte sich der Magen um, als ich sie in eine scharfe Kurve zwang.
    »Da kommt er wieder, Charlie!«, schrie Mike.
    Während die Cessna eine Schleife flog, konnte ich den Hubschrauber zuerst nirgends ausfindig machen. Doch plötzlich sah ich: Er war direkt über uns! Der Schütze in der Tür postierte sich neu, um auf uns herunterzuschießen. Ich musste so schnell wie möglich ausweichen!
    Mir blieb keine Zeit zum Nachdenken, und das war auch gut so. Denn wenn ich Zeit dazu gehabt hätte, wäre mir klar geworden, dass wir keine Chance hatten. Ich hatte nur spärliche Grundkenntnisse im Fliegen. Ich konnte eine Maschine im Flug steuern, was ziemlich einfach ist, wenn man sonst nichts Besonderes tun muss. Und ich konnte landen – zumindest war ich ein paarmal gelandet, während neben mir ein Fluglehrer gesessen und mir gesagt hatte, was ich tunsollte. Aber ein Manöver, um einem erfahrenen Hubschrauberpiloten und dem Kugelhagel aus einer automatischen Waffe auszuweichen, überstieg meine Fähigkeiten. Es war aussichtslos.
    Das alles hätte ich wohl gedacht, wenn ich Zeit gehabt hätte. Aber so flog ich wieder eine Schleife, drückte die Nase der Cessna herunter und tauchte unter den Hubschrauber, bevor der Mann mit der Waffe einen weiteren Schuss abgeben konnte.
    Hinter mir stieß Rose eine Mischung aus Fluch und Gebet aus. Seine normalerweise gedämpfte Stimme war schrill vor Angst, als wir im Sinkflug den Fluss überquerten. Es war mir nicht möglich, geradeaus zu fliegen. Ich sah den Heli hinter mir zwar nicht, aber mir war klar, dass er umdrehen und sich für einen erneuten Angriff in Position bringen würde. Daher musste ich weiter beidrehen, ausweichen und im Sinkflug bleiben.
    Vor uns sah ich Apartmenthochhäuser aus rotem Backstein in einem der Stadtbezirke außerhalb von Manhattan aufragen. Ich steuerte die Maschine direkt darauf zu.
    Die panischen Rufe von Mike und Rose drangen an mein Ohr.
    »Charlie, pass auf!«
    »Nach oben, Charlie!«
    Aber ich zog die Cessna nicht hoch, sondern ließ sie weiter nach unten sausen. Der Hubschrauber folgte.
    Wir hatten den Fluss hinter uns gelassen, als ich dicht über der Straße direkt in den Korridor zwischen den Backsteinhochhäusern flog. Mittlerweile hatten wir so viel an Höhe verloren, dass ich die Dächer der Gebäude sah, wennich zur Seite schaute. Rechts und links von mir erschienen die oberen Fenster, in denen ich sogar einige schockierte Gesichter ausmachen konnte.
    Mein Sicherheitsgurt spannte sich, als ich versuchte, mich nach dem Hubschrauber umzusehen. Ich konnte ihn nirgends entdecken.
    »Pass auf!«
    »Charlie!«
    Als ich wieder nach vorn schaute, schrie ich auf.
    Plötzlich war direkt vor uns eine Eisenbahnbrücke, so nah, dass ich schon die Graffitis an der Seite lesen konnte.
    Gerade wollte ich am Steuer ziehen, um über die Brücke hinwegzufliegen, als unmittelbar über uns der Hubschrauber auftauchte und den Weg versperrte.
    Die Cessna raste auf die Brücke zu, der Hubschrauber über uns machte einen Schwenk, damit der Schütze besser zielen konnte. Links und rechts blockierten Hochhäuser den Weg.
    Mein Kopf war wie leer gefegt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Noch immer schrien mir Mike und Rose ins Ohr.
    Da sah ich die Kreuzung, unmittelbar vor der Brücke. Ich brachte die Maschine in Schräglage, und mit dröhnendem Motor flogen wir um die Kurve, die Querstraße hinunter.
    Die Cessna kippte bei diesem abrupten Richtungswechsel fast zur Seite weg und machte dabei ein Geräusch, das sich anhörte wie das Heulen eines Babys. Dann schlüpften wir in die Lücke zwischen zwei Hochhäusern. Die

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