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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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stürzte er sich jetzt direkt auf die beiden Killer. Der eine senkte seine Waffe und zielte, aber Mike trat sie ihm aus der Hand. Der andere schoss auf ihn, aus so kurzer Distanz, dass er ihn unmöglich verfehlen konnte. Aber Mike schien unverletzt. Er packte das Handgelenk des Kerls und drehte es um. Ich hörte, wie der Knochen brach und der Mann vor Schmerz aufschrie, bevor sein Körper auf die Gleise sackte.
    Ich rannte auf Mike zu, aber kaum hatte ich einen Schritt gemacht, stürzte sich der letzte Homelander schon auf ihn, und die beiden lieferten sich vor meinen Augen einen erbitterten Kampf.
    Ihre Schatten verschmolzen, als der Homelander zum entscheidenden Schlag ausholte, doch im letzten Moment gelang es Mike, ihn abzuwehren.
    Mike ließ ein wahres Gewitter von Hieben und Handkantenschlägen auf ihn niederprasseln. Seine Tritte kamen in so schneller Folge, dass ich kaum noch etwas erkennen konnte. Dann stieß er ein lautes »Kii-ai!« aus und traf den Gangster so hart mit der Faust unterm Kinn, dass er tatsächlich vomBoden abhob und in die Luft flog. Er krachte auf den Rücken, kippte zur Seite auf die Gleise und blieb reglos liegen.
    Alles war so schnell vorbei, dass der letzte Mann bereits zu Boden ging, als ich Mike endlich erreichte.
    Ich stellte mich neben meinen alten Sensei, der sich schwer atmend umsah. Schließlich hob er den Kopf und deutete die Gleise hinunter.
    »Da entlang«, befahl er. »Ich glaube nicht, dass noch viele von ihnen übrig sind. Das schaffst du schon.«
    Ich lachte matt. »Ja, wenn ich sehe, wie Sie gerade zwei bewaffnete Typen auf einmal ausgeschaltet haben, sind wir wohl in der Überzahl.«
    Mikes Schnäuzer zuckte leicht, ein kaum erkennbares Lächeln. »Gut, dass ich dir so viel beigebracht habe.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sieht so aus, als wärst du von jetzt an auf dich allein gestellt.«
    Zuerst dachte ich, er würde einen Witz machen. Aber dann schaute ich ihm in die Augen und begriff, dass er ganz und gar nicht scherzte. Ich stand da und starrte belämmert vor mich hin, bis ich endlich kapierte. Mein Blick wanderte hinunter zu Mikes Hand, die er sich in die Seite presste. Seine Finger waren ganz dunkel. Vor Schmutz, war mein erster Gedanke. Aber dann sah ich, dass es Blut war, das ihm aus dem Bauch und über die Hand lief.
    »Mike … Mike, Sie sind ja getroffen worden …«, stammelte ich.
    »Ziemlich scharf beobachtet für einen Armleuchter.« Er stöhnte vor Schmerz und schwankte kurz. Dann streckte er die Hand aus und fasste mich an der Schulter. Ich hielt seinenArm fest, um ihn zu stützen, aber bevor ich ihn richtig im Griff hatte, sank er auf die Knie. Er war zu schwer für mich.
    Ich kniete mich neben ihn. »In Ordnung, Mike. Ich habe Sie. Ich bringe Sie nach oben und rufe einen Krankenwagen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, keine Zeit. Du musst dich beeilen. Du musst Prince aufhalten.«
    »Das ist verrückt, Mike.« Ich fasste ihn unter dem Arm und versuchte, ihn auf die Beine zu ziehen, aber er ließ es nicht zu. »Mike, Sie sind schwer verletzt. Sie brauchen Hilfe.«
    Er packte mich am Kragen meiner Jacke und zog mich so dicht zu sich heran, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. »Glaubst du, ich wüsste nicht, wie schlimm ich verletzt bin?«
    »Lassen Sie mich gehen und Hilfe holen.«
    »Nein! Du heftest dich an die Fersen von Prince. Du verhinderst, dass er das Gas freisetzt und eine Million Menschen umbringt!«
    »Ich werde Sie nicht einfach hier unten allein lassen!«
    »Falsch, Kumpel: Du wirst genau das tun.«
    »Mike …«
    Er schüttelte mich, wenn auch schwach. Ich spürte, wie ihn die Kraft verließ. »Hör mir zu. Du hast mir gesagt … Du hast gesagt, du würdest tun, was getan werden muss.«
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    »Wie dann? Hast du gemeint, du würdest es nur tun, wenn es Spaß macht, wenn es schön ist und wenn du einverstanden bist?«
    »Nein, ich …«
    »Wenn es bedeutet, dass du einen Schurken töten oder einen Kampf gewinnen musst?«
    »Ich meinte nur, dass …«
    »Das ist genau das, was du tun musst, Charlie. Du musst mich hier zurücklassen. Ich muss mir selbst helfen, während du versuchst, sie aufzuhalten und all die Menschen zu retten.«
    Ich öffnete den Mund, brachte aber kein Wort hervor. Schließlich gelang es mir, den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken, und ich sagte: »Ich kann nicht, Mike. Ich kann Sie nicht einfach hier zurücklassen.«
    »Erzähl mir nicht so was.« Mikes Hand sank

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