Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
Vom Netzwerk:
Grundschule mit, dass es schlecht für ihn lief, als er in den Schwimmunterricht ging. Er hatte immer Angst davor. Der Schwimmunterricht fand in einer berüchtigten Schule namens Hackney Downs statt. Es war wie in einem Gefängnis mit den schlimmsten Kids der Gegend. Wenn sie zum Schwimmen kamen, wurden sie von den älteren Jungs erwartet wie von einem Mob Hooligans. Er und seine Freunde rückten nervös vor, drängten sich immer aneinander. Pilgrim wurde von einer Rakete schmerzhaft am Kopf getroffen. Weißer Rauch hüllte ihn ein. Seine Augen brannten, die Tränen flossen. Er krümmte sich in einem Hustenanfall und würgte, als müsse er auf seine Schuhe kotzen. Sein Herz hämmerte wie verrückt. Er stolperte blindlings in den Schwimm­bereich. »Scheiße, was war das?«, keuchte er und sabberte den Boden voll.
    Die Lehrer ließen sie im Becken, während sie sichtlich schockiert in einem engen Kreis zusammensaßen und debattierten. Als sie gingen, trommelten sie die Schüler zusammen, um sie aufzubauen.
    »Die benutzen hier CS -Gas«, sagte der Lehrer kreidebleich. »Wenn wir jetzt gehen, laufen wir alle dicht zusammen schnell durch die Tür hinaus.«
    Das war seine Lektion des Tages. Er war damals zehn. Als er es sicher nach Hause geschafft hatte, stand er zwischen dem Unisex-Frisör und dem Laden mit Haushaltsgeräten, dessen Ware mit »garantierten Tiefstpreisen« draußen gestapelt war. Er sah zum Stoke-Newington-Polizeirevier hinüber. Zwielichtige Gestalten aus der Gegend fuhren oft auf ihren Mopeds vor und betraten das Polizeirevier, um sich zu melden.
    »Alles klar, Pilgrim«, rief eine Stimme.
    Pilgrim drehte sich um und sah diesen Typen an der Bushaltestelle warten. Er trug einen dunkelgrünen Anzug und ein dunkles Hemd, das eng an seinem schlanken, durchtrainierten Körper anlag. Wahrscheinlich Versace. Er sah halb indisch, halb schwarz aus. Die helle, blau getönte Pilotenbrille hatte er auf den Nasenrücken hochgeschoben. An der Hand trug er zwei ­dicke Silberringe, ein dünnes Goldkettchen war unter seinem aufgeknöpften Hemd zu sehen. Der Typ stand auf Schmuck, er fiel auf. Außerdem wirkte er selbstbewusst, wenn auch ein bisschen zu angespannt, so als könnte er nur mit Mühe einen Gewaltausbruch zurückhalten.
    »Alles klar. Schicke Pilotenbrille. Woher haste die?«
    »Das ist eine Ray Ban 3025.« Der Typ lachte. »Ich besorg dir auch eine. Kenn da einen Typ. Der macht mir ein gutes Angebot. Was für eine willste denn?«
    »Nie im Leben! Warum solltest du mir ’ne Brille besorgen? Was hast du davon?«
    »Nichts. Ich helfe den Kids, das ist alles. Ich besorg dir verspiegelte Gläser.«
    Pilgrim konnte es nicht glauben. Dieser Typ war scharf. Er hatte Geld. Diese Sonnenbrille hatte bestimmt locker um die 200 Pfund gekostet.
    »Wie alt bist du?«
    Als Pilgrim es ihm sagte, hob er eine Augenbraue.
    »Du siehst älter aus«, sagte er. Pilgrim gefiel es, dass dieser Typ ihn mit Respekt behandelte. Er war anderes gewohnt. »Wann bist du mit der Grundschule fertig?«
    Pilgrim hörte sich um und erfuhr, dass es sich bei dem Typen um Solo handelte. Er wusste nicht, ob er ein Dealer war.
    »Solo? Er ist ein echter Kerl. Ein ernster Typ«, erfuhr er von seinem Freund. »Ein Typ, mit dem sich keiner anlegt.«
    »Wieso das?«
    »Weil, wenn du irgendwas mit ihm machst, dann kommt er wieder und macht was Schlimmeres mit dir. Er verdient Kohle. Er wird dich entweder abknallen oder er wird dich abstechen.«
    Die Olders wie Solo warteten immer draußen vor der Schule, interessierten sich für die Kids, suchten nach neuen Rekruten. Sie standen Schlange und nahmen Pilgrim unter ihre Fittiche. Gaben ihm neue Turnschuhe oder einen Fünfziger.
    »Da gibt’s noch viel mehr, wo der herkommt«, sagten sie dann am nächsten Tag. Bald verkauften die Kids Drogen für sie. Es gab Olders, die kamen nach Gras stinkend vorbei. Pilgrim rauchte nicht, also verkaufte er das Zeug, wenn sie ihm Gras gaben. Nach und nach verdiente er sich den Respekt der Olders, denn er brachte Kohle für sie rein. Sie waren immer auf der Suche nach dynamischen jungen Kids, die ihnen Geld machten und ihr kleines Reich ausdehnten. Solo war ein Typ, der, wann immer Pil­grim ihn sah, stets die neuesten Turnschuhe anhatte, die neuesten Armani-Klamotten, das neueste Zeug von Versace und Avirex. Was immer zu einem beliebigen Zeitpunkt gerade auf dem Markt war. Er hatte immer eine ordentliche Frisur, stufig geschnitten oder kurz an den Seiten und im

Weitere Kostenlose Bücher