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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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wartete.
    „WEG! ALLE RAUS! SOFORT!“ Davids Stimme überschlug sich. Er stieß seine Kollegen einen nach dem anderen zurück. „FASST SIE NICHT AN! FASST SIE NICHT AN! Bitte … fasst sie nicht an“, kaum hörbar kamen die Worte zuletzt aus seinem Mund.
    Die Kollegen zogen sich schweigend zurück, machten betroffene Gesichter. David fiel auf die Knie. Er befand sich nur noch wenige Zentimeter von der Leiche entfernt. Ihm war egal, ob er Spuren verwischte. Liebevoll strich er Alice das lange schwarze Haar aus dem Gesicht, streichelte die Strähne, nahm ihre Hand in seine, drückte sie fest. „Wach auf. Bitte wach auf, Darling.“ Kraftlos ließ er die Strähne fallen, strich über ihre Stirn, sah in ihre gebrochenen Augen. Etwas griff in seine Brust, zerrte ihm das Herz heraus, wrang es einmal aus und setzte es wieder ein, so fühlte es sich zumindest an. Tränen verließen seine Augen, er schluchzte, bekam kaum Luft, die Schultern zitterten. Schließlich, nach einer halben Ewigkeit, schloss er ihre Augen. „Ich liebe dich, Alice. Ich werde dich immer lieben.“ Seine Stimme brach und als er sich erhob, stand Matt hinter ihm, nahm ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. David barg seinen Kopf an Matts Schulter, kniff die Augen zu, heulte hemmungslos. Er fühlte sich schrecklich. Sein Leben hatte von einer auf die andere Sekunde keine Bedeutung mehr. Ihre letzten Worte klangen noch in seinen Ohren. „Ich dich auch.“ Wieso war er nicht zu ihr gefahren. Sein Bauchgefühl hatte ihm gesagt, er sollte sich sofort ins Auto setzen und zu ihr fahren. Es wäre alles nicht passiert. Wäre er doch bloß hierhergekommen.

10.
    „Med! Sie sind in einem Schwulenclub am Freeway. Aber was ist denn bei dir los?“ Medina schniefte, stand auf und verließ den Keller. „Nichts. Ich bin wieder allein. Das ist los.“ Wütend schmiss sie die Haustür hinter sich zu, sprang über die Tür ins Auto und fuhr los. „Vergewaltigen die jetzt Schwule, oder was?“ Keine Antwort. Was sollte Ross auch dazu sagen. „Wusste gar nicht, dass so ein Schuppen auch am helllichten Tag offen hat.“ Mittlerweile war es Mittag, die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel. Die Feuchtigkeit war heute vermutlich um ein Zehnfaches gestiegen. Schon jetzt klebten Medinas Schenkel wieder auf dem schwarzen Leder. Sie wollte ja unbedingt das Auto draußen parken. Sehr schlau.
    Es war kaum etwas los auf der Straße, dadurch kam sie erschreckend schnell voran. „Geh ich da einfach rein, oder wie läuft das? Und kühl mich mal ab, Ross. Ich vergehe hier.“
    Eiskalte Luft fuhr ihr in den Nacken und um ihre Beine. „Steht ein Türsteher davor.“
    Medina nickte. Sie wüsste schon, was sie sagen würde, um dort reinzukommen. Ein paar Häuser weiter parkte sie den Wagen, zog das Shirt über den Gürtel, den sie enger gebunden hatte, damit er nicht runterrutschte, und stiefelte zum Eingang.
    Der Türsteher verschränkte die Arme vor der Brust, stellte sich breitbeinig vor den Eingang und entblößte schwarze ungepflegte Zähne. Wer hatte noch mal behauptet, Schwule würden alle gut aussehen? „Hey, Lady. Das ist wohl nicht das richtige für dich. Geh um die Ecke, da ist eine Milchbar.“
    Medina grinste. „Ich steh drauf. Wenn sich Männer gegenseitig ficken und blasen, das macht mich feucht. Und beim Anblick allein schwellen meine Schamlippen an und ich komme. Los, lass mich rein. Du darfst auch zugucken. Darauf fahr ich besonders ab.“ Medina leckte sich über die Lippen und gab ihrer Stimme einen verruchten Touch. Sie fasste ihm zwischen die Beine und spürte seine Steife. „Ja, Mann. Ich wusste, du fährst auch drauf ab. Am Liebsten hab ich ‘nen dicken Schwanz…“
    Der Türsteher keuchte. „Ist okay. Geh rein. Warte auf mich.“ Sie tippte sich kurz an die Stirn und betrat den Schuppen. Gleich stand sie mitten im Club, Hitze, Schweiß und Sexgeruch empfingen sie. Das Licht war gedämpft, nur einige rote Strahler wurden von der Wand oder den Spiegeln reflektiert. Die Fenster waren abgeklebt. An den Wänden standen rote Sofas, auf denen es Männer in den absonderlichsten Stellungen trieben, sich schlugen und beschimpften oder einfach nur zärtlich miteinander knutschten. Sie wurde nicht beachtet. Unter den Männern sah sie auch vereinzelt Frauen, die es miteinander oder mit zwei Schwulen trieben. Also doch! Bin ich hier gar nicht so verkehrt.
    „Med. Sie sind im Darkroom. Geh durch den Raum durch, dann kommst du an eine Tür. Du bist auf mich

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