The Hunter - Die komplette erste Staffel
angewiesen, denn wie der Name schon sagt: Es ist stockdunkel da drin.“
Medina durchquerte das Zimmer, bis sie an die besagte Tür kam. „Okay. Wenn du reingehst, ist auf der rechten Seite eine halbhohe Wand mit Löchern. Was da gemacht wird, kannst du dir hoffentlich denken, ich mag es dir nicht erklären. Direkt dahinter stehen zwei Dämonen. Du musst die Wand also umrunden und sie von hinten mit den Fackeln töten.“
Sie öffnete die Tür und schloss sie rasch wieder. Sich mit einer Hand weitertastend umrundete sie die Wand und entzündete zwei Fackeln. Mit einem einzigen Stoß rammte sie Flammen in die Rücken der beiden Dämonen. Es entstand ein quietschendes Geräusch. Das Feuer erhellte kurz den Raum, als jemand laut schrie. Fuck! Für die letzten drei blieb ihr nun nicht mehr viel Zeit. Schon war ein Tumult ausgebrochen. Nackte Leiber rannten sie fast um. Medina entzündete ungerührt eine weitere Fackel. Die anderen Wesen mussten auch noch vernichtet werden.
„Ganz ruhig, Leute. Das ist ein Sexspiel. Und die drei da hinten stehen drauf.“ Sie zeigte auf die verbliebenen Dämonen, die sie glücklicherweise nicht sehen konnten, aber merkten, dass etwas nicht stimmte. Zwei von ihnen hatten die Kapuzen ihrer Shirts weit ins Gesicht gezogen. Nur einer nicht. Seine Augen glühten rot, er bleckte die Zähne, warf den Kopf wild nach rechts und links, durchquerte dann in einem Affentempo den Raum. Als er in Medinas Nähe kam, drehte sie sich einmal kunstvoll und rammte ihm die Fackel in den Kopf. Brennend fiel das Wesen auf den Boden. Nur ein Häufchen Asche blieb übrig.
„Das war für Alice, du widerliches Miststück.“
Nun rannten auch die restlichen nackten Männer schreiend aus dem Zimmer. Ihre Halbmäste wippten dabei auf und ab. Medina kicherte bei dem Anblick.
Die zwei letzten Dämonen hatten sich in einer Ecke verkrochen. Auch sie bleckten ihre Zähne. Mit der Fackel kam Medina ihnen näher. Winkte damit direkt vor ihnen. Können die eigentlich die Fackel sehen? Es schien ihr nicht so. Sie machten zwar dumme Gesichter, aber anscheinend nahmen sie weder Medina noch das Feuer wahr. Sie zündete die beiden an den Füßen an und sah zu, wie die Flammen an ihnen züngelten, sie schließlich ganz einschlossen und fraßen.
„Ihr blöden Scheiß-Wichser. Legt euch ja nicht mit mir an.“ Damit wirbelte sie herum und trat sofort erschrocken wieder einen Schritt zurück.
„Geil. Darkroom. Komm, sexy Lady und mach die Beine breit“, keuchte der ekelhafte Türsteher vor ihr. Mit einem Tritt in die Eier hielt sie ihn sich vom Leib, zündete eine Fackel an, hielt ihm die Glock an die Schläfe und presste zwischen den Zähnen hervor. „Fick dich selbst.“
EPILOG
Ich habe sie erledigt, tippte Medina in ihr Smartphone, sendete die Nachricht und legte das Handy auf den Waschbeckenrand. Sie drehte das Wasser in der Dusche auf und stellte sich unter den heißen Strahl. „Tropenregen“ hieß der Aufsatz, den sie an den Duschkopf geschraubt hatte. Das Wasser prasselte weich über ihren Kopf. Sie stützte sich mit den Händen an der Wand ab und kniff die Augen zusammen, um die Bilder von Alice zu verdrängen. Die Bilder eines kleinen Mädchens schoben sich dazwischen. Wie ein dicker Kerl in das Zimmer kam. Ihren Teddy gestreichelt hatte. Und dann sie. Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass ein süßlicher Schmerz sie durchfuhr und die Erinnerung schwand. Wieder weit weg in ihren Kästen der Erinnerungen verschwunden war. Heiße Tränen vermischten sich mit dem Wasser. Schmerz durchfuhr ihr Herz. Allein. Ich bin wieder allein.
THE HUNTER:
Staffel 01 | Episode 10:
Medinas Offenbarung
Nichts ist, wie es scheint, die Schicksalsfäden bereits gesponnen. Ich widme das Staffelfinale meiner Familie, die mich uneingeschränkt unterstützt, und die ich sehr liebe.
PROLOG
Medina kauerte hinter der Couch. Sie suchte den winzigen Sattel eines Plastikpferdchens, während ihre Gran in der Küche auf und ab lief und mit erhobener Stimme heftig gestikulierend telefonierte.
Gran bemerkte nicht, dass ihre Enkelin dem Gespräch lauschte. Medina verhielt sich still, erschrocken von dem aufgeregten Klang in Grannys Stimme. Den wiedergefundenen Sattel hielt sie fest in der feuchten Hand. So hatte sie Mary-Beth noch nie reden hören: ängstlich, fast panisch.
„Ich darf sie nicht einweihen. Heute Nacht wird etwas geschehen. Du kennst doch die Bestimmung. Selbstverständlich glaube ich daran. Wir haben es alle, das
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