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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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er seine Macht entgegen nehmen.“
    Medina runzelte die Stirn. „Okay. Er trägt also einen Ohrstecker, in dem seine Mutter gefangen ist? Was muss er machen? Simsalabim und dann ist sie frei, oder was?“ Das ist ja so was von lächerlich . „Es hat etwas mit dem Glauben an sich selbst zu tun, Med. Das ist eine spirituelle Ebene, die du nicht verstehst.“ Jetzt wurde sie sauer. Was fällt diesem kleinen Naseweis ein?
    „Ach ja? Während du schön bequem in deiner Geisterwelt umhergespukt hast, bin ich durch die Hölle gegangen. Und du willst mir etwas über Spirit erzählen?“ Medina redete sich in Rage. „Reg dich ruhig auf, Med. Aber so hat es mir seine Mom erzählt. Sie ist sehr traurig und möchte endlich zu ihrem Mann. Bitte erzähl ihm das, ja? Er wird wissen, was er tun muss.“
    Medina schnaubte, zündete sich ihre Zigarette an und blies den Rauch provokant in alle Richtungen. „Jepp, wenn der ausgeschlafen hat und ich auch ne Mütze voll Schlaf hatte. Dann werde ich ihm seinen Spirit erklären.“ Ihre Stimme troff vor Sarkasmus. Mit großen Schritten ging sie zu ihrem Auto, legte sich auf den Rücksitz und rollte sich zusammen. Die Müdigkeit hatte sie sofort übermannt, keine Sekunde länger hätte sie auf der Veranda sitzen können.
    „Hey Miss! Wachen Sie auf. Ich hab ´n Kaffee für Sie.“ Die kehlige Stimme drang zu ihr. Murmelnd wollte sie sich umdrehen, aber der Platz fehlte. Als sie schließlich den Kopf nach draußen reckte, sah sie nur noch die Rückenansicht von John. Stöhnend stieg sie aus dem Wagen, reckte sich und brachte ihre Gelenke wieder in ihre natürliche Position. Der schale Geschmack in ihrem Mund war ekelhaft, am liebsten hätte sie sich sofort die Zähne geputzt. Müde rieb sie sich die Augen und starrte in den Himmel, von dem die Sonne bereits erbarmungslos herab schien. Ihre Augen wanderten über die trostlose Umgebung. Ein paar defekte Autos standen auf dem Hof. Bei jedem fehlte irgendein Teil. An der Wand der Lagerhalle entlang standen ineinander gestapelte Plastikfässer. Wohl um Regenwasser aufzufangen, vermutete Medina. Unwirsch strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, schnappte sich ihren Rucksack und folgte John auf die sogenannte Terrasse. Oh, der ruppige Kerl hatte sich ja richtig Mühe gegeben. Der Tisch war abgewischt, es standen zwei dampfende Becher mit Kaffee darauf und jeweils ein kleiner Teller mit einem Schokodonut. Dass die Becher keine Henkel mehr hatten, und die Teller aussahen, als wären sie angefressen worden, störte Medina nicht. „Haben Sie zufällig Eiswürfel, John?“ Verdutzt sah er sie an und schüttelte den Kopf. Medina zuckte die Schultern, öffnete ihren Rucksack und entnahm ihm eine Dose Red Bull. „Bin süchtig nach dem Zeug“, erklärte sie, als sie seinen Blick bemerkte. Sie nahm einen tiefen Schluck. Es war zwar warm, aber sie fühlte sich dennoch sofort besser. John zog seinen Flachmann aus der hinteren Hosentasche, schraubte ihn auf und füllte etwas davon in seinen Kaffee. „Ich auch“, grinste er und nahm einen Schluck. „Sie sind also hergekommen, weil Sie mehr über Mary-Beth herausfinden möchten? Ich habe von dem schrecklichen Mord gehört. Er hat uns Jäger aufgeschreckt.“ Ein weiterer tiefer Schluck.
    „Ich habe an dem Abend ein Telefonat belauscht“, sagte Medina, „Granny erzählte etwas von Schicksal und schien genau zu wissen, was passieren würde.“
    Mit großen Augen hörte John zu, kippte sich noch etwas von seinem Alkohol in den Becher und trank nervös. „Genaues wissen wir nicht. Also zumindest ich nicht. Ist schon lange her, dass ich sie gesehen habe. War noch ’n junger Mann.“ Okay, mit ihm hatte Gran also nicht telefoniert. Aber er schien etwas zu wissen, denn er wurde zusehends nervöser. Ob das daran lag, dass er seinen Alkohol brauchte, vermochte sie nicht zu beurteilen. Mutlos ließ sie die Schultern hängen, trank die Dose Red Bull leer und nippte nun an dem Kaffee. „Warum sind Sie Jäger geworden, John?“, fragte sie, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Immerhin hatte sie Ross gestern etwas versprochen.
    Er zuckte mit den Schultern. „Denke mal, es war Schicksal, wie bei Ihnen, Medina.“ Mit einem Knall ließ er die Tasse auf den Tisch fallen. Erschrocken zuckte Medina zusammen. „Sorry. Das Thema macht mich ’n bisschen nervös. Ich jage nicht gerne, eigentlich überhaupt nicht. Es sei denn, es kommt mal einer vom Stamm und bittet mich, zu helfen. Passiert aber

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