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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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vertraut, dass Alex keine eigenen Wünsche entwickeln und ganz selbstverständlich in seine Fußstapfen treten würde, denn in der Zwischenzeit war er einer der einflussreichsten Investmentbanker Kaliforniens geworden.
    Alex schüttelte die Erinnerungen ab, öffnete die Tür und stieg aus. Eine erfrischende Brise wehte vom Meer herüber und er schmeckte das Salz auf den Lippen. Inzwischen war Leony neben ihn getreten, griff nach seiner Hand. „Wunderschön. Und hier bist du aufgewachsen? Du Glücklicher.“ Er sah auf die schmale, kleine Person hinab, und nickte. „Ja. Bitte berühre niemanden, okay? Ich werde dich als meine Bekannte vorstellen.“ Leony zog eine Schnute. Egal. Mit ihr an seiner Seite, öffnete er mit seiner Karte das weiße Tor und betrat die gepflasterte Einfahrt, die von großen Palmen gesäumt war. Wenige Minuten später sprang mit einem Klick die Eingangstür auf. Sofort kam Roswitha in die prunkvolle Empfangshalle. Roswitha war seit er denken konnte die Haushälterin seines Dads, und für ihn so etwas wie eine Grandma. Hektisch wischte sie sich die Hände an ihrer Schürze ab. „Alexander! Bin ich froh, dich zu sehen. Komm rein! Komm rein! Dein Vater ist gerade oben und macht sich frisch. Er muss heute Abend zu einer Galaveranstaltung.“
    Alex lächelte. Mit ihrer Leibesfülle, der Lebensfreude und dem mexikanischen Temperament liebte er sie abgöttisch. Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. „Darf ich dir meine Bekannte Leony vorstellen? Leider hat sie eine sehr seltene Krankheit, so dass sie niemandem die Hand geben kann, aber es ist nichts Ansteckendes, nur eine Kontaktallergie.“
    Roswitha blickte zunächst ernst drein, rang sich dann ein Lächeln ab und sagte freundlich „Hallo“, mehr kam nicht über ihre Lippen. Verwundert sah Alex sie an, doch sie wandte sich sofort ab und ging nach links. „Hast du Hunger? Oder deine Bekannte?“, rief sie ihnen zu.
    „Nein, im Moment nicht, Roswitha. Ich werde kurz zu Dad hoch gehen. Später vielleicht. Danke.“ Er betrat die Treppe. „Dad!“, rief Alex, als er auf der Mitte der Treppe angelangt war.
    Sein Vater stürmte aus einer der drei Türen auf der rechten Seite heraus. Ungläubig starrte er Alex an. Er wirkte älter, dunkle Ringe verschatteten seine Augen, das Gesicht sah eingefallen aus und auch der Körper schien ausgezehrt. „Alex?“ Er sprach mit beherrschter Stimme und kam nun deutlich langsamer auf ihn zu. Aber das war sein Dad. Niemals Gefühle zeigen. Auch jetzt nicht. „Dir ist nichts passiert, schön. Du siehst etwas komisch aus. Ist das die Bekannte, von der du gesprochen hast?“ Sein Blick wanderte zu Leony.
    „Guten Abend, Sir. Mein Name ist Leony Waters. Leider kann ich Ihnen nicht die Hand geben, ich habe eine schwere Kontaktallergie.“
    Abwesend lächelte er, sah dann wieder Alex an, der ein Flackern in Leonys Augen bemerkt hatte. Es war aber so kurz gewesen, dass er es gleich wieder vergaß.
    „Bist du hier, weil du zurückgekommen bist, oder hast du mir etwas zu sagen?“ Kein „ich habe dich vermisst“, oder „ist etwas passiert, geht es dir gut?“ Das tat weh und Alex musste die Bitterkeit, die ihn ihm aufstieg, hinunterschlucken.
    „Ich möchte gerne mit dir reden, Dad. Das möchte ich unter vier Augen tun und wenn du Zeit hast, nicht zwischen Tür und Angel.“ Sein Dad rieb sich über die Augen, fuhr sich durch das kurze, graue Haar und drückte mit Mittelfinger und Daumen seine Nasenwurzel, als hätte er Kopfschmerzen. „Gut, Junge. Ich bin jetzt beim Galaabend und werde erst spät wiederkommen. Was hältst du von morgen nach dem Frühstück? Bei einer Partie Golf?“
    Alex nickte. „Viel Spaß heute Abend, Dad.“
    ***
    Endlich war er allein. Roswitha hatte ihnen noch einen Snack gezaubert und sein altes Zimmer sowie das Gästezimmer auf seinen Wunsch hergerichtet. Fragen hatte sie nicht gestellt und das schätzte er so an ihr. Sie war nie aufdringlich, hörte immer zu, aber sie wartete stets, bis man auf sie zukam. Leony hatte versucht, mit in sein Zimmer zu kommen, aber Alex wollte seine Ruhe haben. Momentan ertrug er ihr Klammern nicht, die schmachtenden Blicke, auch wenn er sich geschmeichelt fühlte, dass dieses wunderschöne Wesen ihn anzuhimmeln schien. Es war, als betrachtete er das Foto eines Supermodels. Mehr nicht. Ihr Innerstes interessierte ihn nicht. Zwar hatte er Mitleid mit ihr, da sie niemanden mehr hatte, wenn man die Hexen überhaupt als Familie bezeichnen

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