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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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konnte, aber mehr Gefühl löste sie einfach nicht in ihm aus.
    Medina fehlte ihm. Nicht sexuell gesehen, nein. Natürlich zog sie ihn wahnsinnig an mit ihrer ganzen schmutzigen Art, aber es war weitaus mehr als das. Liebte er sie? Konnte man das innerhalb so kurzer Zeit wirklich sagen? Doch woher sonst kam dieser unsägliche Schmerz und Druck, der auf ihm lastete. Aus seiner Sporttasche holte er sich ein Red Bull und trank die Dose in einem Zug leer. Der Schmerz war noch da, das Verlangen war fort. So wie sie. Wieder einmal dachte er über sein Leben nach. Alles war für ihn geplant worden, ganz ohne Höhen und Tiefen vor sich hingeplätschert. An seine Mutter konnte er sich überhaupt nicht mehr erinnern, auch nicht an die Zeit, als sie noch gelebt hatte. Für ihn war seine Kindheit wie ein durchorganisiertes und gut funktionierendes Computerprogramm verlaufen, ohne Abstürze, ohne Resets. Als er Medina das erste Mal gesehen hatte, in dem Auto, wie sie starr durch die zerbrochene Frontscheibe geblickt hatte, ihre Finger in das Lenkrad gekrallt, so dass ihre Haut weiß schimmerte, hatte er das erste Mal in seinem Leben impulsiv gehandelt. Er hätte gehen können, nachdem der Krankenwagen gekommen war, aber er hatte ihren inneren Kampf schon damals gespürt, war sofort fasziniert von ihr gewesen. Einerseits dreckig und bösartig, war sie auf der anderen Seite wie krank vor Sorge um das vermeintliche Unfallopfer, das es nicht gegeben hatte.
    Alex ballte die Hände zu Fäusten, biss die Zähne zusammen. Ich muss aufhören, an sie zu denken. Medina und ich sind Vergangenheit, waren nie die Gegenwart und werden niemals die Zukunft sein.
    ***
    Leony schloss die Badezimmertür, betrachtete ihr Gesicht im großen Barockspiegel, berührte die glatten Wangen, strich sich durch die feinen, glänzend schwarzen Haare, streichelte über ihre Brüste. Bekannte! Ha, dass ich nicht lache. Ist ja wohl ein Witz! Mein lieber Alexander. Jetzt ist Schluss mit lustig. Du wirst mich schon mit anderen Augen sehen.
    ***
    Das Frühstück verlief schweigend, nur ab und zu warf Alex einen Blick zu Leony rüber, die in ihrem Stuhl fläzte und das Haar heute wellig trug. Scheinbar gelangweilt spießte sie die Rühreier auf, hatte ihren Kopf seitlich auf der Hand abgestützt.
    Dad sagte kein Wort, sondern blätterte lustlos in seiner Zeitung, während er Kaffee trank. Viel hatte er am Morgen noch nie gesagt, erinnerte Alex sich. Schließlich schloss er die Zeitung, legte sie auf den unbenutzten Teller und stand auf. „Alex? Kommst Du?“
    Ohne ein Wort stand Alex auf und folgte seinem Vater. An der Tür drehte er sich noch mal zu Leony um. „Du kannst schwimmen gehen. Wir haben im Keller einen kleines Spa mit Sauna, Whirlpool und Schwimmbad.“
    Leony erwiderte den Blick gelassen. „Mach schon die Fliege, ich komm klar.“
    Überrascht sah er sie an, dann ging er seinem Dad hinterher.
    „Immer noch 36er Handicap?“, versuchte sein Dad ein Gespräch zu beginnen.
    „Jap. Und du immer noch 5, nehme ich an. Ich meine, so lange war ich nicht weg, Dad.“ Vor einer halben Stunde waren sie am Golfclub angekommen, spielten sich nun warm, redeten über Belanglosigkeiten. Doch irgendwann wurde es Alex zu viel und es platzte aus ihm heraus. „Dad. Ich möchte mit dir über meine Zukunft sprechen.“
    Mit parallel aneinander gestellten Beinen ging sein Vater leicht in die Knie und machte mit dem Schläger einige Trockenübungen, bevor er ausholte und kräftig zuschlug. Der Ball flog 120 Meter weit ins Green. Erst danach wandte er sich seinem Sohn zu, steckte den Schläger in die Golftasche, wischte die Hände an seiner Hose ab und sah ihn auffordernd an. „Wie du weißt, hätte ich nach wie vor eine Stelle für dich als Junior-Berater. Ich würde dir ein, zwei Bestandskunden geben, das restliche Kundenset müsstest du dir selbst zusammenstellen. Was meinst du?“ Dad nahm einen anderen Schläger aus der Tasche, steckte das Tee in den Rasen, legte den Ball darauf und begann von vorne mit seiner Übung.
    Alex überlegte. War es das, was er wollte? Wollte er weiterhin in die Fußstapfen seines Vaters treten und dabei Gefahr laufen, kalt zu werden, nur auf seine Karriere aus zu sein? Oder wollte er … Ja was eigentlich? Er war Halbvampir. Was stünde ihm eigentlich bevor? Würde er unverwundbar sein, stärker, besser? Er wusste, er hatte sich verändert, auch äußerlich. Könnte er mit der charismatischen Ausstrahlung nicht alles erreichen, was er sich

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