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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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Starbucks. Sie hatte sich der Bestelltheke genähert, stand nun bei den Merchandising-Produkten und lauschte, was die Leute so bestellten. Schließlich wurde sie auch noch angerempelt, ein Mann mittleren Alters murmelte „Entschuldigung“, und sie wandte sich zur Glasfront, wo an einem Tisch eine junge Frau saß, der sie schmunzelnd beobachtete. Angesäuert stellte sie die Tasse wieder ins Regal und steuerte auf sie zu. „Was ist so witzig?“ Breitbeinig stand sie vor ihr, so dass sie zu ihr hochsehen musste.
    „Du siehst aus, als bräuchtest du Hilfe bei deiner Bestellung“, nahm sie ihr den Wind aus den Segeln. Sie stand auf und lächelte Medina an. „Darf ich?“ Da ihre Taschenlieferung noch nicht eingetroffen war, hatte sie sowieso noch etwas Zeit zu überbrücken. Wieso also nicht? Sie zuckte mit den Schultern und lächelte zurück. Sie legte ihre Hand auf Medinas Arm und zeigte auf die große Tafel hinter der Theke. „Magst du überhaupt Kaffee?“
    Grinsend nickte Medina. „Na logo. Seh ich aus wie eine Teetrinkerin?“
    Verblüfft starrte sie sie an. Die Fragen gingen mehrfach hin und her, und als Medina sich für einen Mocca Frappuccino entschieden hatte, stellten sie sich gemeinsam an. „Danke …“, fragend hob sie eine Augenbraue.
    „Melanie. Und du?“ Sie rückten auf.
    „Medina.“ Nett. Plötzlich fühlte sie sich völlig normal. Also normal im Sinne von einen Job haben oder aufs College gehen. Ein Gefühl von Sehnsucht durchströmte sie. Schließlich bestellte sie ihr Getränk, nannte ihren Namen, der auf den Becher geschrieben und ausgerufen werden würde, und bezahlte.
    „Was machst du in New York? Bist du zu Besuch oder willst du dir einfach die Stadt anschauen?“ Melanies Fragen wirkten nicht aufdringlich, einfach nur interessiert. Das überraschte Medina, als sie sich an der Ausgabe anstellten.
    „Ich wollte mir einfach die Stadt ansehen, bevor ich in Kalifornien aufs College gehe. Und du?“
    Das Pärchen vor ihnen nahm die Getränke entgegen, und sie gingen einen Schritt vor.
    „Ich gehe auf die Musikschule am Madison“, sagte sie.
    In dem Moment rief Ross laut „Med“.
    Medina nahm ihren Plastikbecher entgegen und stellte sich in die Mitte des Ladens, so dass sie gleich den Typen mit ihrer Tasche würde sehen können. „Wo kann man denn hier Party machen?“ Schlürfend saugte sie am Strohhalm.
    „Soho, Greenwich Village. Da gibt es mehrere Bars, wo unbekannte Musiker jazzen oder slammen, je nachdem, auf was man so steht.“ Wieder wurde Medina angerempelt und sie wollte sich schon woanders hinstellen.
    „Medina?“ Sofort blieb sie stehen, drehte sich nach dem Sprecher um. “Ich habe hier eine Tasche für dich.” Johns Freund hatte ihr ins Ohr geflüstert, schob die Tasche gegen ihre Füße. „Sorry, ist etwas eng hier“, entschuldigte er sich nun lauter und ging Richtung Ausgang. So schnell hatte sie sich den Typen nicht angucken können, von hinten sah er mit seiner Basecap, Jeans und T-Shirt wie ein ganz normaler Tourist aus.
    „Alles ok? Du, sei mir nicht böse, aber ich muss weiter. Kann ich dir meine Nummer geben, falls du eine Führerin durch die Stadt brauchst?“ In der Hand hielt sie einen Zettel, den Medina lächelnd ergriff.
    „Vielleicht komme ich drauf zurück, Melanie. Danke.“ Achselzuckend blickte sie Medina an, drehte sich um und verließ das Starbucks. Medina trank den Becher leer, ergriff die Tasche und ging ebenfalls hinaus..

7
    San Francisco
    Barbusig stand Leony auf dem Flur, zog sich rasch den Push-up und das T-Shirt an, schlüpfte in die Boots. Dieser elende Mistkerl. Du wirst mich nicht los, mein lieber Alex. Mit einem teuflischen Grinsen huschte sie in ihr Zimmer, packte schon mal vorsorglich ihre Tasche und knetete Schaumfestiger in ihr Haar, damit es in sanften Wellen über ihre Hüften fiel. Für einen Moment musste sie an Medina denken. Wie die Bitch sie gefragt hatte, warum ihre Tante sie sehen konnte. Die Antwort darauf würde sie nie bekommen, wobei sie eigentlich ganz einfach war, denn Agnetis hatte eine Aufgabe zu erledigen, bevor sie eine reine Hexe werden konnte. Der Teufel hatte ihr Leony als Aufgabe gegeben. Sein Plan war, dass sie Menschen verfluchen und in den Selbstmord treiben sollte, erst dann dürfe sich Agnetis mit ihm vereinen und eine reine Hexe werden. Doch der Plan war nicht aufgegangen. Leonys Lippen verzogen sich zu einem teuflischen Grinsen. Medina hatte sie erledigt. Und jetzt würde sie Medina erledigen.

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