The Hunter - Die komplette erste Staffel
glatt wie Marmor waren. Die Haut war hell, fleckenlos, und die Adern, die unter ihr pulsierten, zeichneten feine, blaue Linien auf seine Unterarme.
Seit einigen Stunden verspürte er einen ungewöhnlichen Hunger, dennoch fühlte er sich fantastisch. Quintus hüllte sich wieder in den Umhang. Er hatte die Idee, sich die Gefangenen, die in den Verliesen unterhalb des Kolosseums auf ihren Tod warteten, vorzunehmen und ihnen ewiges Leben zu schenken. Er glaubte fest daran, dass sein Plan aufgehen würde. Die Wächter, die des Nachts dort standen, wollte er mit einem einfachen Pulver, das er ihnen ins Gesicht pusten würde, schachmatt setzen. Flink packte er seine Zutaten zusammen.
Beim Anblick des Bluts, das er dem Mädchen abgezapft hatte, lief ihm plötzlich das Wasser im Mund zusammen. Doch nicht nur das, fast schien ihn die Flüssigkeit anzuziehen, und als er das Gefäß in die Hand nahm, spürte er die Hitze, die in seine Hände kroch. Rasch packte er es in den Lederbeutel, knotete ihn zu und verließ über die Leiter den Keller.
Lautlos und flink wie eine Katze huschte er seinem Ziel entgegen, dem Eingang im Osten. Leise näherte er sich. Die Wachen standen plaudernd beieinander.
Der Nachthimmel wölbte sich über der Stadt. Die Hitze war seit Wochen unerträglich und staute sich zwischen den Häusern. Doch Quintus machte sie diesmal nichts aus, kein Schweißtropfen drang aus seinen Poren, als er auf die Männer zutrat.
Überrascht blickten sie ihn an, als er das Pulver aus seiner Faust in ihre Gesichter pustete. Augenblicklich sackten die Wächter in sich zusammen und er konnte ungestört an ihnen vorbeispazieren. Durch unterirdische Gänge gelangte er zu den Kerkern.
„Da sind sie“, murmelte er und grinste beim Anblick der hinter Gittern dahinsiechenden Gefangenen. Er drehte ihnen den Rücken zu, kniete sich auf den Boden und öffnete seinen Beutel. Die Zutaten müssten für alle zehn Gefangenen ausreichen. Er würde sie mit einem Zauber belegen, damit sie sich nicht wehrten und er sich einen nach dem anderen vornehmen könnte. Fein säuberlich legte er alles, was er dazu brauchte, nebeneinander, in der Reihenfolge, in der er sie nutzen wollte. Anschließend erhob er sich wieder und drehte sich um. Mit einem weiteren Pulver, das er auf das Schloss pustete, schmolz er es und trat in das übelriechende Loch ein.
Vor ihm stand eine verwahrloste Zigeunerin, deren Augen fast schwarz funkelten. Ihr Temperament war nicht gebrochen. Stolz stand sie mit erhobenem Kopf vor ihm. Auch unter dem Dreck bemerkte Quintus die Schönheit dieser Frau und für einen kurzen Moment wollte er sich ihren Körper nehmen, doch das Experiment war ihm wichtiger. Sein Blick wanderte über ihre weiblichen Formen, die nur spärlich von einem zerrissenen Kleid verhüllt waren. Doch er gab ihr nicht das Pulver, das er für die Wachen benutzt hatte, sondern stand mit erhobenen Händen vor ihr und murmelte leise hypnotische Worte. Auch diese Kunst hatte er in Ägypten erlernt und er wusste den Bannspruch genau einzusetzen. Die junge Frau stierte ihn an und blieb regungslos stehen. Quintus näherte sich ihr und riss ihr grob den Kopf in den Nacken, zwang sie, den Mund zu öffnen, indem er Daumen und Zeigefinger in den Kiefer presste und schmierte die Paste der tödlichen Pflanze in ihren Rachen, sodass sie würgen musste. Doch weil ihr Kopf im Nacken lag, konnte sie nicht spucken und verschluckte den Brei wie geplant. Wenige Sekunden später sackte sie zusammen. Die Augen rollten unnatürlich hin und her, und Quintus beeilte sich, mit der Nadel das Menstruationsblut in ihre Vene zu spritzen. Kurz bevor ihr Herz zum Stillstand kam, nahm er die andere Nadel mit der Nierenflüssigkeit der Ratte und stieß sie ihr direkt in die Brust. Ihr Körper zuckte, aber die Bewegungen wurden langsamer. Er hievte sie unsanft hoch und ließ sie zurück auf den Lehmboden fallen. Mit flackerndem Blick beobachtete er die leblose Frau.
Plötzlich sprang sie auf und mit einem Satz an die Kerkertür. Sie krallte sich mit Füßen und Händen daran fest. Ihre Augen waren auf ihn geheftet. Glühendrot fixierten sie ihn und dabei leckte sie sich langsam über die Lippen. Erschrocken stolperte Quintus wenige Schritte rückwärts, doch er spürte die Anziehungskraft, die nun von ihr ausging. Sein Blick glitt über ihre feste Brust, die nicht mehr bedeckt war, denn das Kleid war seitlich bis zum Bauchnabel hinuntergerutscht. Leise murmelte sie in einer fremdartigen
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