The Hunter - Die komplette erste Staffel
Tiere fielen jaulend um und schienen sofort tot zu sein. Medina rollte sich ab, sprang auf die Beine und schlug mit der Handkante dem nächsten Hund auf den Schädel, sodass es laut krachte. Als der letzte Rottweiler auf sie springen wollte, nahm Alex seinen Kopf zwischen seinen Arm und brach ihm das Genick. Schnaufend blickte Medina ihn an. Leony stand einfach da und starrte geschockt auf die toten Tiere.
„Leony“, zischte Medina ihr zu, „reiß dich zusammen.“
Geduckt schlichen sie im Schutz der Bäume an die Villa heran. Grillen zirpten laut ihr Liebeslied und die feuchte Hitze legte sich auf die drei Besucher wie eine Decke. Als sie hinter dem letzten Baum vor der Villa standen, gab Medina mit Handzeichen Anweisungen, wie weiter vorzugehen sei. Alex schickte sie, aufgrund seiner Schnelligkeit, zum Vordereingang. Sie selbst wollte vorher die Kameras untauglich machen und Leony sollte in ein Fenster einsteigen, das halb geöffnet war.
„Feuerzeugtest“, sagte sie zum Schluss. Alle hielten ihr Zippo hoch, ließen es kurz aufschnappen und nickten zufrieden, als die Flamme erschien.
Langsam schlich Medina – wieder gebückt – los und kletterte an einem Rohr auf das Dach, wo sie die Kameras links und rechts entdeckt hatte. Flink zog sie die Kabel heraus und winkte Alex zu. Mit wenigen Schritten rannte er zum Vordereingang, während Medina sich wieder am Rohr hinunterließ. Leony war bereits durch das Fenster geschlüpft und öffnete ihr die Tür von innen.
„Okay, es geht los“, wisperte sie Leony zu, die sich krampfhaft an der Fackel festhielt. Beide lauschten den Kampfgeräuschen und gingen durch die Küche, als Medina die Tür entdeckte.
„Da geht es zum Keller. Ich werde runtergehen, und du lauf in den Saal und hilf Alex. Kommt nach, wenn ihr hier fertig seid.“
Leony schaute sie mit großen Augen an, nickte aber und straffte die Schultern.
Medina schlich die Stufen hinunter. Sie sah absolut nichts, genau wie in ihrem eigenen Keller, der in den ersten Tagen ohne Licht war. Aber sie konnte jetzt kein Feuer anmachen, da sie nicht wusste, was sie hier unten erwarten würde. Zumindest noch nicht, da sie die Vampire nicht aufschrecken wollte. Auch wenn sie wusste, wo sie waren, dachte sie, es sei klüger, das Überraschungsmoment für sich zu nutzen. Ross war bei ihr, das spendete ihr Trost, denn er sagte ihr, wo sie lang musste, oder wo ein Vampir hing. Haben die Viecher nicht normalerweise einen Sarg? Anscheinend stimmt gar nichts, was uns die Legenden weismachen wollen.
„Über dir, Med“, warnte Ross.
Mit dem Zippo zündete sie die Fackel an und stieß damit blitzschnell nach oben. Kreischend fiel ihr ein brennendes Wesen vor die Füße. Rasch trat sie beiseite und ging weiter. Nun hatte sie wenigstens ein bisschen Licht, zumindest so lange, wie der Vampir brannte, und Ross hatte ihr gesagt, in welche Richtung sie weiter sollte.
„In der Ecke auf drei Uhr ist ein Mädchen. Sie wurde angekettet. Davor sitzt einer und saugt sie leer. Ich sag besser nicht, wo er saugt.“ In der Stimme ihres Bruders war Ekel zu vernehmen.
Medina konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Rasch zündete sie die nächste Fackel an, vollführte eine Halbdrehung nach rechts und stieß sie dem Vampir in den Rücken.
Das Mädchen lächelte sie glückselig an.
„Ich hol dich später“, murmelte Medina.
„Okay, Med. Geh weiter. Im nächsten Raum hängen gleich zwei. Einer links und einer rechts in der Ecke.“
Sie nickte und ging voran, während sie zwei Fackeln anzündete. Zuerst rannte sie zur linken Ecke und stieß die Glut in den Kopf des Blutsaugers, dann lief sie zum anderen, um ihm den Garaus zu machen. Durch die beiden brennenden Körper konnte sie den Raum gut sehen. Er war lang und schmal, an den Wänden standen Regale, die mit Weinflaschen bestückt waren.
„Vorsicht, Med!“
Die Warnung kam zu spät. Als sie sich umdrehte, stand sie dem Vampir gegenüber.
8.
Alex traf Leony im Eingangsbereich der Villa. Sie stand breitbeinig über einem Wächter und holte aus, um ihm eine Fackel in die Brust zu rammen. Überall verteilt lagen kleine Aschehäufchen, und als Leony ihn entdeckte, strich sie sich über die Stirn, machte eine wegwerfende Handbewegung und sagte betont locker: „Puh, die hätten wir erledigt.“
Alex starrte sie mit offenem Mund an. „Wie hast du das geschafft?“ Es war still um sie herum.
„Indem ich sie verflucht habe. Dadurch wurden sie bewegungsunfähig und ich konnte
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