The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
gut. Demin, du kennst mich nicht, aber ich hoffe, dass wir alle irgendwie miteinander klarkommen. Es gibt Wichtigeres, als sich gegenseitig zu verurteilen«, sagte Skyler. »Bitte, wenn wir uns bekämpfen, verlieren wir alles.«
Demin blickte sie finster an, doch Jack lenkte ein.
»Du hast wie immer Recht«, sagte er sanft zu Skyler. Dann wandte er sich seiner Widersacherin zu. »Ich warne dich, Kuan Yin , ich bestehe darauf, dass du Skyler äußersten Respekt entgegenbringst. Aber ich entschuldige mich auch, dass ich dich angegriffen habe.«
Schnell wurden die Waffen eingesteckt und die Paare fanden sich wieder zusammen – Sam trat instinktiv an Demins und Ted an Dehuas Seite. Misstrauisch betrachteten sie die Neuankömmlinge und waren sich nicht sicher, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollten.
»Also dann«, begann Jack, als wäre nichts passiert. »Wenn ihr nicht hier seid, um mich der Gräfin auszuliefern oder mich zurück zu meiner Schwester zu bringen, damit ich mich dem Blutgericht stelle, warum habt ihr uns dann hinterrücks überfallen?«
»Wir sind auf der Jagd nach den Nephilim «, erklärte Demin. Sie richtete ihr Schwert auf Skyler, und einen Moment lang sah es so aus, als würde erneut ein Kampf ausbrechen. Doch die Venatorin sagte nur: »Ihre Spur in der Gedankenwelt war eine verworrene Mischung aus himmlischer und menschlicher Natur. Wir dachten, Skyler sei eine von ihnen.«
8
Checkpoint
O liver erinnerte sich an die Reise in die Mojave-Wüste. Es war einer dieser Last-Minute-Ausflüge gewesen. Seine Eltern hatten Freunde, die in Palm Springs wohnten. Deren Kinder – zwei verwöhnte kalifornische Jugendliche mit ungekämmtem Haar und teurem Spielzeug – hatten gefragt, ob er sich mit ihnen das Death Valley ansehen wollte. Sie hatten vor, nach einer verlassenen Geisterstadt zu suchen.
Oliver hatte nicht lange überlegt, denn alles war besser, als neben den Erwachsenen rumzusitzen, während sie sich betranken und über Tennisturniere plauderten.
Anfangs hatte er befürchtet, einen Fehler gemacht zu haben. Die Straßen durch die Canyons waren von einem Regenguss überflutet. Was als zweistündiger Ausflug geplant war, wurde zu einer achtstündigen Irrfahrt. Doch glücklicherweise hatten sich seine Gastgeber als gut gelaunt und abenteuerlustig entpuppt und weder gemault noch genervt. Es war toll gewesen, durch die schier endlose, menschenleere Wüstenlandschaft zu fahren, die ein wenig an alte Mond-Aufnahmen erinnerte.
»Sah die Umgebung auch so aus, als du zum ersten Mal hier warst?«, fragte er Mimi, während er durch das staubige Fenster spähte.
»Nein, ganz anders. Ich glaube, das alles erscheint uns nur so, weil du bei mir bist. Es werden Dinge aus deinem Gedächtnis projiziert, die du verarbeiten kannst.«
Oliver fummelte an den kleinen Knöpfen des Autoradios herum, doch die einzige Musik, die herauskam, war von Wagner.
»Das war ja klar!«, sagte Mimi. »Helda ist ein Fan von Wagner. Du solltest dich ein wenig ausruhen. Es wird eine Weile dauern, bis wir am Ziel sind.«
»Wie lange müssen wir denn hier unten bleiben?«
»Hier existiert keine Zeit«, erklärte Mimi. »Jedenfalls nicht wie oben. In der Unterwelt gibt es keine Vergangenheit oder Zukunft, sondern nur die Gegenwart. Wir sind da, wenn wir da sind. Unser Durchhaltevermögen wird getestet. Als Strafe könnten wir für immer dazu verdammt werden, im Kreis zu fahren.«
»Oh Gott!«
»Falscher Typ.« Mimi grinste. »Aber du bist nicht tot und ich bin nicht menschlich, also gehe ich mal davon aus, dass Helda ein Spiel mit uns treibt.«
»Wer ist diese Helda, über die du dauernd redest?«
»Sie leitet diesen Ort. Hat ihn nach sich selbst benannt.«
»Richtig.«
Oliver hielt ein paar Nickerchen, doch weil die Zeit keinen Einfluss mehr hatte, war es schwierig zu sagen, wie er sich eigentlich fühlte. War er hungrig? Er hatte ein enormes Frühstück verdrückt, aber beim Übergang in die Gedankenwelt viel davon hergeben müssen. Wurde in der Hölle Mittagessen serviert? Hätte er sich einen Imbiss einpacken sollen? Warum dachte er überhaupt über Essen nach? Er war müde und durcheinander wie bei einem Jetlag. Er hoffte nur, dass Mimi wusste, was sie tat.
Er hatte zugestimmt, sie zu begleiten. Nach seinem College-Abschluss hatte er die Harvard-Zulassung zurückgestellt. Als Mimi davon hörte, hatte sie ihm angeboten, ihr Conduit zu werden, und er hatte angenommen. Seine Eltern hatten versucht, ihm das
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