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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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auszureden und gehofft, dass er seine Stelle im Archiv behielt, wo er sicher wäre. Aber die Archivschreiber waren nur an Datensammlungen interessiert und bereiteten sich auf die mögliche Auflösung der Gemeinschaft vor.
    Es war entmutigend. Er war nicht sicher, was passieren würde, wenn sich die Vampire in den Untergrund zurückzogen und auch seine Eltern schienen das nicht zu wissen. Es kam ihm viel abenteuerlicher vor, sich Mimi anzuschließen. Er wollte etwas Nützliches tun und nicht Stunden damit zubringen, irgendwelche Aktenbestände zu ordnen.
    Außerdem war Oliver klar, dass Mimi nicht allein an der Spitze des Ältestenrats stehen konnte. Sie würde Kingsleys starke Hand brauchen, um die aufgebrachte Vampirgemeinschaft anzuführen. Oliver nahm seine Pflichten als Conduit sehr ernst. Niemals würde er die Blue Bloods im Stich lassen. Er war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Mimi alles bekam, was sie brauchte, um die Gemeinschaft zu beschützen und zusammenzuhalten. Ganz egal, welches Opfer er dafür bringen musste.
    Zudem betrachtete er Mimi inzwischen als Freundin. Sie brachten Verständnis füreinander auf und Oliver war überrascht darüber, wie gut sie miteinander zurechtkamen. Er hatte erkannt, dass sich unter der Prinzessinnenfassade ein altes und erfahrenes Wesen verbarg, und er respektierte sie. Als sie ihn gebeten hatte, mit ihr in die Unterwelt zu kommen, hatte er aus Pflichtgefühl, Neugier und dem Wunsch, auf ihre Sicherheit zu achten, zugesagt. Sie mochte der gefürchtete Engel des Todes sein, aber sogar Mimi besaß ein Herz, das gebrochen werden konnte. Und Oliver wollte bei ihr sein, falls ihr Vorhaben, Kingsley zu retten, scheiterte. Sie würde einen Freund brauchen. Was gab es zu verlieren? Skyler hatte er bereits verloren.
    Es schienen Stunden vergangen zu sein und sie fuhren noch immer durch die Unterwelt. Seit unzähligen Kilometern spielte das Radio nur noch Wagners Ritt der Walküren , was sie nach der x-ten Wiederholung definitiv nicht mehr hören konnten. Oliver spürte Mimis wachsenden Frust und es war eine große Erleichterung, als sie endlich einen primitiv aussehenden Grenzübergang erreichten: einen hölzernen Sägebock auf der Straße, hinter dem sich eine kleine Tankstelle befand.
    Zwei Männer – das dachte Oliver zuerst, doch bei näherer Betrachtung waren es gar keine Männer – sprachen mit Mimi in einer Sprache, die er nicht verstand. Die beiden mussten fast drei Meter groß sein und ihre massigen Körper waren von verfilztem braunen Fell bedeckt. Sie hatten grobe und merkwürdig verzerrte Gesichtszüge, Knollennasen und glänzende gelbe Augen. Sie trugen Halsbänder aus silbernem Stacheldraht, was ziemlich schmerzhaft sein musste.
    Mimi gab ein paar seltsame Grunzlaute von sich, während sie mit ihnen sprach. Nach einer Weile zogen die beiden Gestalten ab.
    »Sie wollen sich mit ihrem Vorgesetzten beratschlagen«, erklärte Mimi.
    »Was sind das für Kreaturen?«, flüsterte Oliver.
    »Trolle. Sie arbeiten hier … für die Dämonen.«
    »Was für hässliche Viecher.« Oliver schauderte. »Und diese Halsbänder.«
    »Sie sind das Einzige, was sie davon abhält, über uns herzufallen.«
    Die Halsbänder waren eng um die Kehlen der Trolle gewickelt, und immer wenn sie sich bewegten, quoll etwas Blut hervor. Obwohl Oliver die Kreaturen völlig abstoßend fand, hatte er auch Mitleid mit ihnen.
    Er sah sich um. »Also ist diese Helda, die du treffen willst, eine Dämonin?«
    »Nein.« Mimi schüttelte den Kopf. »Sie ist mehr so etwas wie … ihre Großmutter.«
    Oliver wurde bleich und Mimi fuhr mit ihrer Erklärung fort. »Sie ist eine der uralten Göttinnen, die schon gelebt haben, bevor wir auf der Bildfläche erschienen sind. Genau wie die Hexe, die wir in North Hampton besucht haben.«
    »Ich weiß so wenig über diese Welt«, murmelte Oliver nachdenklich.
    Die Trolle kamen zurück und trotteten zu der Tankstelle hinter dem Grenzübergang. Mimi parkte den Wagen direkt davor.
    »Warte hier«, sagte sie.
    »Bei denen?«, stammelte Oliver. Er wünschte, er hätte das Dach geschlossen, doch dafür war es jetzt zu spät. Die Trolle rochen ihn. Einer kam ihm so nah, dass Oliver seinen heißen Atem an der Wange spürte.
    »Ein Mensch«, sagte der Troll in perfektem Englisch zu seinem Kumpan.
    »Lebendig.« Der andere nickte mit einem hinterhältigen Grinsen.
    »Er gehört mir, Bestien ! Rührt ihn an und ihr werdet Azraels Klinge zu spüren bekommen«, blaffte

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