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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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Gefühl, gleich in Tränen ausbrechen zu müssen. Sie merkte, wie ihre Knie weich wurden.
    »Hey!« Kingsley sah sie besorgt an. Er legte freundschaftlich einen Arm um ihre Schulter und zog sie wieder an sich. »Komm schon, ich habe doch bloß einen Scherz gemacht. Alles okay?«
    Sie nickte. »Ich brauche nur etwas frische Luft. Es ist so heiß hier drin.«
    Kingsley brachte sie zurück zu ihrem Tisch und fragte: »Wo in der Stadt wohnst du?«
    Mimi zuckte die Schultern. »Ich weiß es noch nicht.« So weit hatte sie nicht gedacht.
    »Dann nehmt das Duke’s Arms. Dort wird man euch ein schönes Zimmer geben. Und pass auf, dass Oliver Hazard-Perry da drüben nicht auf die Speisekarte der Trolle kommt – oder noch schlimmer – der Höllenhunde.« Kingsley schrieb die Adresse auf die Rückseite einer Visitenkarte und gab sie ihr.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Oliver, als Kingsley gegangen war.
    »Dass wir in ein Hotel ziehen sollen«, erwiderte Mimi und ihr wurde erneut bewusst, wie absurd ihre derzeitige Situation war. Sie hatte alles für ihn riskiert und jetzt …
    »Und was machen wir nun, Boss?«, wollte Oliver wissen.
    Mimi drehte die Visitenkarte zwischen den Fingern. Ihr tat der Kopf weh. Sie hatte den weiten Weg hierher auf sich genommen und nicht vor, jetzt schon aufzugeben. Sie musste herausfinden, was Kingsley wirklich für sie empfand. Ob er sie auf dieselbe Weise brauchte, wie sie ihn – nicht nur für einen One-Night-Stand oder eine bedeutungslose Affäre ohne echte Gefühle. Ihr ging es um die wahre Liebe. Die Liebe, die ihr in all den Jahren mit Jack versagt geblieben war.
    Wenn Kingsley sie nicht bei sich haben wollte, hätte er sie doch sicherlich nicht gebeten zu bleiben. Jungs! Selbst in der Unterwelt war es schwer, ihre Absichten zu durchschauen.
    Mimi dachte daran, wie sie miteinander getanzt hatten. Das hatte doch etwas bedeutet, oder? Sie hatte immer über andere Mädchen gelacht, die glaubten, ein Typ müsse sie lieben, nur weil er mit ihnen im Bett war. Und jetzt war sie selbst eins dieser bedauernswerten, anhänglichen Dinger.
    Ihr Herz war viel verwundbarer, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Wie lächerlich! Warum zur Hölle hatte sie sich ausgerechnet in jemanden wie Kingsley Martin verliebt? Es war zum Aus-der-Haut-Fahren.
    Doch Mimi war aus einem härteren Holz als er geschnitzt. Sie würde bei dem Spiel mitmachen. So lange bleiben, bis er sie aufforderte zu gehen. Bis er ihr ehrlich sagte, was in seinem Herzen vorging.
    Sie merkte sich die Adresse und steckte die Karte anschließend in ihre Geldbörse. »Wir sollten uns ein Zimmer nehmen. Es sieht so aus, als würden wir noch eine Weile bleiben.«

27
Der Taubenschlag
    A llegra liebte die Zeit kurz vor dem Sonnenuntergang. Vor fast einem Jahr hatte sie New York verlassen und lebte seitdem auf einem Weingut in Napa Valley, Kalifornien.
    Da gerade Sommer war, senkte sich die Dunkelheit erst gegen neun Uhr abends über das Tal. Die Hitze des Tages ließ am späten Nachmittag nach und der Wind blies durch die raschelnden Blätter. Die Hügellandschaft war in ein warmes rötliches Licht getaucht, eine vergängliche Schönheit.
    Touristen und Weinliebhaber waren gegangen, genau wie die Erntehelfer und Weinbauern, die sie inzwischen zu ihren Freunden zählten. Nun waren sie nur noch zu zweit.
    Ben kam aus seinem Atelier und Allegra öffnete eine Flasche ihres neuen Chardonnay. Sie aßen unter den Bäumen zu Abend, während sie die Kolibris beobachteten, die von Blüte zu Blüte schwirrten. Das Leben konnte nicht herrlicher sein.
    »Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass deine Familie das alles hier gekauft hat«, sagte Allegra und tunkte ein Stück knuspriges Baguette in das selbst gemachte Olivenöl. »Es ist wie ein Traum.«
    Bens Vater hatte den gesamten Landstrich vor ein paar Jahren aus einer Laune heraus erworben, nachdem er an seiner Lieblingsweinhandlung angehalten und erfahren hatte, dass sein übliches Glas Syrah nicht mehr erhältlich war, weil das Weingut pleitegegangen sei. Ben erklärte ihr, dass seine Eltern so etwas häufig taten – sie kauften Dinge, die ihnen Freude bereiteten, damit sie weiterbestanden. Ihre Interessen hatten dazu geführt, dass sie eine französische Kosmetikkette und ein griechisches Restaurant in New York übernommen hatten, in dem immer noch Eiersahne, ein Mischgetränk aus Milch, Mineralwasser und Sirup, serviert wurde.
    Die Frage, wo Allegra und Ben leben sollten,

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