The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf
einem anderen Mitglied der Legion stammen, lange bevor er das Tagebuch übernommen hat. «
» Und warum ist dieses Wandler-Dings auf einmal so eine große Sache? « , wollte Jared wissen.
» Deshalb. « Priest deutete auf das Siegel. » Kennedy hat es entdeckt. «
Mit zusammengekniffenen Augen versuchten Alara und Jared zu erkennen, was ich innerhalb von Sekunden in allen Einzelheiten abgespeichert hatte. Sie sogen die Luft ein, als die Erkenntnis sie traf.
Jared sah mich an. » Wie hast du das überhaupt bemerkt? «
» Ich habe hundertprozentige Sehschärfe. « Das mit meinem sonderbaren Gedächtnis wollte ich lieber für mich behalten. Priest würde es vielleicht cool finden, aber Alara würde mit Sicherheit einen blöden Kommentar darüber ablassen – so in der Richtung, dass das ja wohl nicht sonderlich hilfreich war, außer wir mussten einen standardisierten Test über die Vernichtung von Rachegeister schreiben.
» Wenn das Siegel da abgebildet ist, dann hat das was zu bedeuten « , meinte Alara.
» Genau. « Lukas teilte mit einer Hand die Laken, in der anderen hielt er sein Tagebuch. » Hört euch das mal an: ›Fünf Teile. Voneinander getrennt, bis dass der Tag kommt, an dem wir ihn, vereint, endlich vernichten können. Bis zu diesem Tage bleiben die Teile vor dem Dämon verborgen, der hinter ihnen her ist. Der Wand…‹ « Er kniff die Augen zusammen. » Die Stelle hier lässt sich nur schwer entziffern. Wahrscheinlich heißt es: ›Der Wandler ist der Schlüssel.‹ Mein Onkel hat es mir einmal vorgelesen. Er dachte, es wäre eine Metapher und die fünf Teile stünden für die fünf Mitglieder der Legion, wie die Teile eines Puzzles. «
» Dabei ist der Wandler von der Zeichnung gemeint « , sagte ich.
Lukas legte sein Tagebuch auf die Werkbank, sodass alle es sehen konnten. »« Ich bin mir nicht ganz sicher. Über der zweiten Silbe ist ein Fleck. Steht da Wandler oder Wandel? Jedenfalls dachte mein Onkel nicht, dass es ein realer Gegenstand wäre. «
» Bis dass der Tag kommt, an dem wir ihn, vereint, endlich vernichten können. « Alara wiederholte die Worte, um herauszufinden, was damit gemeint war.
» Was ist, wenn …? « Lukas beugte sich über die Illustration. Er klammerte sich so sehr an der Tischkante fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Schließlich hob er den Blick und sah uns an.
» Ich glaube, der Wandler ist eine Waffe. «
Kapitel 12
Fingerabdrücke
Eine Waffe, um einen Dämon zu zerstören.
Die Worte und deren Bedeutung mussten wir erst einmal sacken lassen.
» Wenn der Wandler eine Waffe ist, warum hat ihn die Legion dann nicht längst eingesetzt, um Andras zu vernichten? « , fragte ich.
Priest ging vor dem Tisch auf und ab. » Vielleicht wurde sie entworfen, ehe sie wussten, wo sie Andras finden konnten. «
» Das ist ein großes Vielleicht. «
Keiner erwiderte etwas. Sie gingen nicht weiter auf den Einwand des Mädchens ein, das bis vor Kurzem nichts von der Existenz von Geistern geahnt hatte – nämlich ehe zwei Fremde einen in ihrem Zimmer erschossen hatten.
Alara wandte sich an Jared und wartete auf eine Reaktion von ihm. » Glaubst du wirklich, es gibt eine Möglichkeit, Andras zu vernichten? «
» Wenn unser Dad hier wäre, würde er sagen – «
» Es gibt immer einen Weg « , schnitt Lukas ihm mit barschem Tonfall das Wort ab. » Man muss ihn nur finden. «
Alara deutete auf das Wort, das in der rechten unteren Ecke der Seite stand. » Sagt euch Lilburn irgendwas? «
Priest schüttelte den Kopf. » Nö. «
» Wir müssen rauskriegen, wer oder was Lilburn ist « , stellte sie fest. » Und wenn dieser Wandler tatsächlich existiert, dann müssen wir ihn finden. «
Lukas schnappte sich seinen Laptop. » Ich kümmere mich um Lilburn. «
Als er den Laptop wenige Augenblicke später zu uns drehte, füllte ein Herrenhaus in gotischem Stil mit einem Spitzdach den Bildschirm aus. An einer Seite ragte ein mittelalterlicher Turm auf, dessen steinerne Zinnen in einem merkwürdigen Kontrast zum sonstigen Architekturstil des Hauses standen. Die Überschrift lautete: Spukgeschichte kehrt nach Lilburn Mansion zurück.
» Das Haus liegt in Ellicott City. « Lukas las weiter und gab uns eine Zusammenfassung. » Henry Hazlehurst, irgend so ein Eisenhändler, ließ das Haus 1857 erbauen, und seine Frau und die drei Kinder starben dort. Keine schriftlichen Belege über Heimsuchungen bis 1923, als der neue Eigentümer nach einem Brand den Turm abreißen
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