Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
der an einer Reihe vernarbter Bäume festgenagelt war. Ein Tor mit einer rostigen Kette versperrte die Schotterstraße, die zum Haus hinaufführte. Wer auch immer hier gewohnt hatte – er hatte definitiv keinen Besuch gewollt.
    Lukas öffnete den Stauraum im Boden des Vans und Priest schnappte sich ein Nylonseil und einen Bolzenschneider. In Anbetracht der Tatsache, dass Priest immer seinen eigenen Schweißbrenner dabei hatte, überraschte dieser Bolzenschneider nicht weiter.
    Alara war diejenige, die die Kette damit durchtrennte. Sie ließ die kaputten Kettenringe achtlos in den Dreck fallen, beugte sich dann vor und flüsterte Jared etwas zu. Hastig warf er einen Blick in meine Richtung.
    » So ist es sicherer für uns alle « , sagte Alara etwas lauter als nötig.
    » Was ist sicherer so für alle? « Offenkundig sprachen sie über mich.
    Alara verschränkte die Arme. » Meiner Meinung nach solltest du hier warten. «
    Ich musste an Lilburn denken und wie ich erstarrt war, statt davonzurennen, als Lukas mich weggeschickt hatte. » Ich weiß, dass ich ein paar Fehler gemacht habe – «
    » Fehler? « , fauchte Alara. » Wegen dir sind wir letzte Nacht fast draufgegangen. «
    Mein Hals wurde trocken. Sie wusste es.
    Lukas drehte sich zu Alara um. » Wovon sprichst du? «
    Sie fixierte mich. » Was meinst du denn, wer das mit der Salzlinie war? «
    Am liebsten wäre ich vor Scham im Boden versunken. Alles war besser als dieser Blick, mit dem Alara mich bedachte. Mir kam wieder Markus Lockharts Tagebucheintrag in den Sinn und wie ein einziger falscher Strich dazu geführt hatte, dass der Dämon nicht beherrscht werden konnte, sondern entfesselt wurde. Meine Unwissenheit hätte uns um ein Haar das Leben gekostet. Trotz all der Millionen sinnloser Bilder und Lehrbuchpassagen, die mein Gehirn im Lauf der Jahre erfasst und abgespeichert hatte, hatte ich die eine Information nicht behalten können, die wirklich wichtig war.
    » Sie wusste es nicht « , sagte Jared, ehe ich etwas erwidern konnte. » Es war ein Versehen. «
    » Ich hätte besser – «
    Jared schnitt mir das Wort ab. » Ich habe ihr mehr oder minder verboten, etwas zu sagen. Es bringt ja nichts. «
    Warum verteidigte er mich?
    Lukas ließ sich gegen den Van sinken und betrachtete seinen Bruder. » Du hättest es uns trotzdem erzählen sollen. Geheimnisse sind gefährlich. « So wie er es sagte, hörte es sich wie eine Drohung an.
    Jared blieb stumm.
    » Es – es tut mir leid « , stammelte ich.
    Priest machte einen Schritt nach vorn. » Wir haben uns jahrelang auf das hier vorbereitet und Kennedy weiß überhaupt erst seit ein paar Tagen Bescheid. So was nennt man Lernkurve. Das geht eben nicht von null auf hundert. «
    » Seht sie euch doch nur mal an. « Aus Alaras Mund klang es wie eine Anklage. » So kann man vielleicht zu einem Footballspiel gehen. Am besten noch mit einem Plastikbecher in der Hand. «
    Lukas ging zu ihr und drückte sanft ihre Schulter. » Es war ein Missgeschick. «
    Alara schüttelte ihn ab, und sie starrten sich an, bis sie stillschweigend zu einer Einigung zu kommen schienen. Doch sie sagte kein Wort – weder als wir auf das Tor zusteuerten, das sich zwischen uns und der Anhöhe befand, die zum Gutshaus hinaufführte, noch als wir über die kaputte Kette stiegen, die sich durch den Dreck schlängelte wie eine weitere Linie, die ich nicht überschreiten sollte.
    Ich sah den vieren zu, wie sie vor mir den Hügel hinaufliefen. Wie viele Fehler würden sie mir verzeihen?
    Wie viele würden mir noch unterlaufen?
    Lukas verlangsamte seine Schritte, bis ich zu ihm aufschloss und wir nebeneinander hergingen. Ich hielt den Blick auf den Boden gerichtet.
    » Mach dir keinen Kopf wegen Alara. In ein paar Tagen werdet ihr Waffen tauschen. «
    Ein Lächeln zuckte um meine Mundwinkel.
    Er reckte den Kopf vor, damit ich ihn ansehen musste. » Ist das ein Lächeln? «
    Kurz ließ ich ein echtes aufblitzen.
    Das bröckelnde Steinhaus kam in Sicht, eine leere Hütte mitten im Nirgendwo, dem Verfall preisgegeben. » Unheimlich, hm? « , sagte er.
    » Und das Haus mit dem psychotischen Kind und der kaputten Puppe wohl nicht? «
    » Doch. Aber an diesem Ort stimmt irgendwas ganz und gar nicht « , meinte er.
    Alara war oben auf der Anhöhe angelangt. » Das liegt daran, dass hier jemand auf grausige Weise umgekommen ist. «
    In der Ferne erwartete uns der Steinbrunnen. Er sah eher aus wie eine Illustration aus einem Märchenbuch und nicht so sehr

Weitere Kostenlose Bücher