The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
wahrscheinlich war er heute überhaupt nur deswegen in Schwierigkeiten geraten, weil er irgendwann eine Anspielung gemacht hatte.
Er bog in die Straße ein, in der er wohnte, und fuhr an den vornehmen Villen vorbei, zu denen immer mindestens ein Viertelhektar Land gehörte. Sein Haus befand sich am Ende dieser Straße, seine Nachbarn waren lauter Ärzte und Anwälte. Er hatte es weit gebracht, das konnte man nicht leugnen.
In dem Moment sah er, dass jemand in seiner Einfahrt stand und wartete. Er drosselte das Tempo – und bemerkte den Hund. Entsetzt trat er auf die Bremse. Das konnte doch nicht wahr sein! Obwohl es immer noch sehr stark regnete, stieg er aus und ging direkt auf Thai-bolt zu.
Als sich Zeus knurrend auf ihn zubewegte, blieb Clayton erschrocken stehen. Doch dann hob Thai-bolt die Hand, und der Hund rührte sich nicht mehr vom Fleck.
»Was zum Teufel haben Sie hier verloren?«, rief Clayton laut, um den Regen zu übertönen.
»Ich warte auf Sie«, antwortete Thai-bolt. »Ich finde, es wird Zeit, dass wir miteinander reden.«
»Warum soll ich mit Ihnen reden?«
»Ich glaube, Sie wissen ganz genau, warum.«
Die Antwort gefiel Clayton überhaupt nicht. Aber von diesem Kerl wollte er sich nicht einschüchtern lassen. Jetzt nicht, und auch sonst nicht.
»Ich weiß nur so viel, dass man das, was Sie hier tun, als Hausfriedensbruch bezeichnet. Und Hausfriedensbruch ist strafbar.«
»Sie werden mich nicht verhaften.«
Genau das hatte Keith aber gerade in Erwägung gezogen. »An Ihrer Stelle wäre ich mir da nicht so sicher.«
Thai-bolt fixierte ihn mit ruhigem Blick, als wollte er ihn auffordern, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Am liebsten hätte Clayton ihm einen Kinnhaken verpasst. Diese provozierende Miene! Einfach unerträglich. Aber wie immer war ihm der Höllenhund im Weg.
»Was wollen Sie von mir?«, fragte er.
»Wie gesagt – es wird Zeit, dass wir miteinander reden.« Thai-bolt klang ganz entspannt.
»Ich habe Ihnen nichts zu sagen!«, zischte Clayton. »Ich gehe jetzt ins Haus. Sollten Sie noch hier sein, wenn ich die Veranda erreiche, werde ich Sie verhaften – wegen Bedrohung eines Polizeibeamten mit einer tödlichen Waffe.«
Er machte kehrt und ging in Richtung Hauseingang.
»Sie haben die Speicherkarte nicht gefunden!«, rief ihm Thai-bolt nach.
Abrupt blieb Clayton stehen. »Wie bitte?«
»Die Speicherkarte«, wiederholte Thibault. »Die haben Sie doch gesucht, als Sie in mein Haus eingebrochen sind. Sie haben meine Schubladen gefilzt, meine Schränke durchwühlt und sogar unter der Matratze nachgeschaut.«
»Ich bin nicht in Ihr Haus eingebrochen.« Keith musterte seinen Gegenspieler mit zusammengekniffenen Augen.
»Doch, ich weiß es«, erwiderte dieser. »Letzten Montag, während ich bei der Arbeit war.«
»Das müssen Sie erst mal beweisen!«, kläffte Clayton.
»Ich habe sämtliche Beweise, die ich brauche. Der Bewegungsmelder, den ich im Kamin eingebaut habe, ist mit der Videokamera verbunden, und die ist im Kamin versteckt. Ich habe nämlich schon erwartet, dass Sie eines Tages nach der Speicherkarte suchen werden, aber ich wusste, auf den Gedanken, dort nachzusehen, kommen Sie bestimmt nicht.«
Claytons Magen krampfte sich zusammen. Bluffte Thai-bolt? Oder sagte er die Wahrheit? Er konnte es beim besten Willen nicht entscheiden.
»Sie lügen.«
»Wie Sie meinen. Ich bringe die Aufnahme gern zur Zeitung und ins Sheriff’s Department.«
»Was wollen Sie von mir?«
»Das habe Ihnen doch bereits gesagt. Ich finde, es wird Zeit, dass wir miteinander reden.«
»Worüber?«
»Darüber, was für ein Mistkerl Sie sind.« Er sprach ganz langsam und betonte jedes einzelne Wort. »Darüber, dass Sie obszöne Aufnahmen von Studentinnen machen.
Was würde Ihr Großvater dazu sagen? Ich wüsste gern, was passiert, wenn er es erfährt. Oder wie sich die Zeitungsredaktion verhält, wenn man dort die Fotos sieht. Oder was Ihr Vater meint, wenn er hört, dass sein Sohn bei mir eingebrochen ist. Wenn ich richtig informiert bin, ist Ihr Vater der Sheriff, nicht wahr?«
Jetzt wurde Clayton regelrecht übel. Der Kerl konnte das alles doch gar nicht wissen – aber irgendwie wusste er es! »Was wollen Sie?«, fragte er noch einmal, und obwohl er sich große Mühe gab, es zu verhindern, klang seine Stimme höher und panisch.
Thai-bolt betrachtete ihn mit festem Blick. Clayton hätte wetten können, dass er noch kein einziges Mal geblinzelt hatte.
»Ich will, dass Sie
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