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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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erklärte ihren Freundinnen mit glänzenden Augen, dass er im Hundezwinger arbeite und mit Beth zusammen sei. Thibault spürte die Blicke der Frauen, die ihn neugierig musterten und insgesamt offensichtlich sehr angetan von ihm waren.
    Auf dem Weg zur Tür hakte sich Nana bei ihm unter. »Du warst besser als eine Ente auf einem Stock«, sagte sie.
    »Danke«, erwiderte er ratlos.
    »Lust auf eine kleine Spazierfahrt?«
    »Wohin?«
    »Nach Wilmington. Wenn wir gleich aufbrechen, sind wir rechtzeitig zurück, und du kannst noch mit Beth essen gehen. Ich übernehme Ben.«
    Er durchschaute ihre Pläne. »Was soll ich mir denn kaufen?«
    »Einen Sportsakko und eine schicke Hose. Und ein eleganteres Hemd. Ich habe nichts gegen Jeans, aber wenn du am Sonntag in der Kirche auftrittst, musst du dich ein bisschen feiner anziehen.«
    »Aha«, sagte er nur, weil er wusste, dass auch hier Widerstand absolut zwecklos war.
     
    Später am Abend saß er mit Elizabeth im Cantina, einem mexikanischen Restaurant. Beth schaute ihn über den Rand ihrer Margarita hinweg lächelnd an.
    »Ist dir klar, dass du jetzt der große Held bist?«, fragte sie.
    »Für Nana?«
    »Sie hat ohne Ende davon geschwärmt, wie gut du Klavier spielst und wie höflich und charmant du zu ihren Freundinnen warst und wie respektvoll du mit dem Pastor gesprochen hast.«
    »So wie du das sagst, klingt es fast so, als hätte sie erwartet, dass ich mich wie ein Steinzeitmensch aufführe.«
    Elizabeth lachte. »Vielleicht stimmt das ja. Wahrscheinlich warst du vorher völlig verdreckt.«
    »Aber ich habe geduscht und mich umgezogen.«
    »Das hat sie mir auch erzählt.«
    »Und was hat sie nicht erzählt?«
    »Dass die anderen Frauen im Chor zerflossen sind vor Bewunderung. Ich konnte es ihr am Gesicht ablesen. Schließlich kommt nicht jeden Tag ein wildfremder, gut aussehender junger Mann in ihre Kirche und spielt wunderschön Klavier. Wie sollen die Frauen da anders reagieren?«
    »Ich glaube, du übertreibst.«
    Beth fuhr mit dem Finger über den Glasrand und kostete das Salz. »Und ich glaube, du musst noch einiges lernen über eine Kleinstadt in den Südstaaten. Dass du spielst, ist für die Leute hier ein Riesenereignis. Seit fünfzehn Jahren sitzt immer nur Abigail am Klavier.«
    »Aber ich übernehme ja nicht ihre Aufgabe. Ich vertrete sie doch nur vorübergehend.«
    »Umso besser. Das gibt den Leuten die Möglichkeit, sich auf die eine oder die andere Seite zu schlagen. Darüber können sie dann noch jahrelang diskutieren.«
    »Über so etwas diskutieren sie jahrelang?«
    »Na klar! Außerdem wird man viel schneller akzeptiert, wenn man so etwas macht.«
    »Ich will aber von niemandem akzeptiert werden – nur von dir.«
    »Du alter Charmeur.« Sie grinste. »Also gut, wie wär’s damit: Es wird Keith rasend machen.«
    »Wieso?«
    »Weil er auch zur Gemeinde gehört. Und bei deinem großen Auftritt wird er sich in Bens Begleitung befinden. Es raubt ihm bestimmt den letzten Nerv, wenn er sieht, wie begeistert alle Leute sind, weil du für Abigail einspringst.«
    »Ich weiß nicht, ob ich möchte, dass er noch wütender wird, als er sowieso schon ist. Ich mache mir ja jetzt schon Sorgen seinetwegen.«
    »Er kann dir doch nichts tun.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher«, sagte Thibault mit warnender Stimme.
    »Wieso sagst du das?«
    Thibault ließ seinen Blick über die dicht besetzten Tische
wandern. Elizabeth erriet seine Gedanken und rückte dichter zu ihm. »Du weißt etwas, was du mir nicht sagen willst«, flüsterte sie. »Was ist los?«
    Thibault trank einen Schluck Bier, stellte die Flasche wieder auf den Tisch und schilderte ihr seine Begegnungen mit ihrem Exmann. Sie reagierte teils angewidert, teils amüsiert, aber am Schluss überwog ihre Besorgnis.
    »Du hättest mir das schon früher erzählen sollen«, sagte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Ich habe es am Anfang nicht so ernst genommen – erst seit er bei mir eingebrochen ist.«
    »Und du glaubst allen Ernstes, dass er fähig wäre, dir ein Verbrechen anzuhängen?«
    »Ich kenne ihn besser als du, fürchte ich.«
    Beth war der Appetit vergangen. »Und ich dachte, ich kenne ihn am besten.«
     
    Weil Ben übers Wochenende bei seinem Vater war – eine Situation, die ihnen beiden angesichts der Umstände fast surreal erschien –, fuhren Thibault und Elizabeth am Samstag nach Raleigh. Dort konnten sie besser abschalten und mussten nicht ständig überlegen, was Keith Clayton wohl tun oder

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