The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Fersen, die Hände in den Taschen. »Gehen wir?«
»Okay.«
Sie liefen in Richtung Kiesweg. Zeus zottelte vor ihnen her und versicherte sich unterwegs immer wieder, dass Beth und Logan ihm folgten. Sie gingen nebeneinander, hielten aber genug Abstand, um sich nicht aus Versehen zu berühren.
»Nana hat mir erzählt, dass Sie als Lehrerin arbeiten?« , erkundigte sich Logan.
Beth nickte. »Ja, ich unterrichte das zweite Schuljahr.«
»Und wie ist Ihre Klasse?«
»Dieses Jahr habe ich eine sehr nette Gruppe. Bis jetzt jedenfalls. Und es haben sich schon sieben Mütter gemeldet, die irgendwelche Aufgaben übernehmen möchten. Das ist immer ein gutes Zeichen.«
Sie gingen am Zwinger vorbei und kamen zu dem schmalen Pfad, der zum Fluss führte. Die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden, so dass der Weg im Schatten lag. Und wieder hörte man fernes Donnergrollen.
»Wie lange unterrichten Sie schon?«
»Seit drei Jahren.«
»Macht es Ihnen Spaß?«
»Meistens, ja. Ich arbeite mit vielen tollen Leuten zusammen, das erleichtert die Arbeit enorm.«
»Aber?«
Sie verstand seine Frage nicht. Thibault vergrub die Hände noch tiefer in den Taschen und fuhr fort:
»Es gibt immer ein ›Aber‹, wenn es um Jobs geht. Zum Beispiel: Ich mag meinen Job, und meine Kollegen sind großartig, aber … ein paar von ihnen ziehen sich am Wochenende wie Superhelden an, und da frage ich mich doch, ob sie nicht übergeschnappt sind.«
Beth kicherte. »Nein, sie sind wirklich nett. Und ich unterrichte für mein Leben gern. Nur ab und zu gibt es Schüler aus schwierigen Familien – und man kann so wenig für sie tun. Das bricht einem manchmal fast das Herz.« Sie schwieg kurz. »Und wie ist es mit Ihnen? Arbeiten Sie gern hier?«
»Ja, sehr gern.« Das klang ehrlich.
»Aber?«
Er schüttelte den Kopf. »Kein Aber.«
»Das ist nicht fair. Ich habe auf die Frage geantwortet.«
»Ja, aber Sie haben nicht mit der Enkelin Ihrer Chefin geredet. Apropos Chefin – haben Sie eine Ahnung, wann wir morgen losfahren?«
»Das hat sie Ihnen nicht gesagt?«
»Nein. Ich wollte es mir ihr besprechen, wenn ich ihr die Schlüssel zurückgebe.«
»Sie hat nichts gesagt, aber ich bin sicher, dass es ihr am liebsten wäre, wenn Sie noch mit den Hunden rausgehen, bevor Sie aufbrechen, damit die nicht unruhig werden.«
Inzwischen war der Fluss in Sichtweite, und Zeus spurtete los, sprang ins Wasser, spritzte und bellte. Logan und Beth schauten ihm lächelnd zu. Dann deutete Logan auf den niedrigen Ast, auf dem er in seiner Mittagspause meistens saß. Beth setzte sich, er nahm neben ihr Platz, immer sorgfältig darauf bedacht, dass nur ja genug Zwischenraum blieb.
»Wie weit ist es von hier nach Greensboro?«, fragte er.
»Fünf Stunden, hin und zurück. Man fährt hauptsächlich Schnellstraße.«
»Wissen Sie, wann Ihre Großmutter wieder zurückkommen möchte?«
Beth zuckte die Achseln. »Zu mir hat sie gesagt, sie würde gern eine Woche bleiben.«
»Ah …« Logan schien die Information erst einmal verdauen zu müssen.
Dabei hatte Nana doch behauptet, sie habe alles mit ihm besprochen! Aber ihr Angestellter wusste offensichtlich
noch weniger Bescheid als ihre Enkelin. »Ich habe den Eindruck, dass meine Großmutter Sie nicht informiert hat.«
»Sie hat mir nur mitgeteilt, dass sie zu ihrer Schwester fahren will, dass ich sie hinbringen soll und mir deshalb sofort einen Führerschein beschaffen muss. Ah ja, und dass ich am Wochenende arbeite.«
»Typisch Nana. Also … wenn Sie etwas anderes vorhaben, kann ich das Wochenende übernehmen, das schaffe ich schon –«
»Nein, nein, das ist wirklich kein Problem«, entgegnete Logan. »Ich habe keine anderen Pläne. Und es gibt genug Dinge, zu denen ich bisher noch nicht gekommen bin. Zum Beispiel müssen verschiedene Kleinigkeiten repariert werden.«
»Wie wär’s, wenn Sie im Büro eine Klimaanlage installieren würden?«
»Ich habe eher daran gedacht, den Türrahmen zu streichen und zu sehen, ob ich es endlich schaffe, das Bürofenster wieder zu öffnen.«
»Sie meinen das Fenster, das mit Farbe zugekleistert ist? Viel Glück. Mein Großvater hat jahrelang versucht, es aufzubekommen. Einmal hat er es stundenlang mit einer Rasierklinge bearbeitet – mit dem Ergebnis, dass er eine ganze Woche ein Pflaster tragen musste. Und das Fenster ging immer noch nicht auf.«
»Sie machen mir nicht gerade Mut.«
»Ich will Sie nur warnen. Mein Großvater war übrigens auch derjenige,
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