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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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SchulCafeteria.
    »Und was ist mit deinen Medikamenten?«, fragte sie.
    Nana nahm sich noch mehr Shrimps and Grits . »Die nehme ich mit. Ich kann meine Tabletten genauso gut dort schlucken wie hier.«
    »Was ist, wenn dir etwas passiert?«
    »Dann bin ich bei meiner Schwester vermutlich in besseren Händen als hier, meinst du nicht?«
    »Wie kannst du so etwas sagen!«
    »Ihr zwei, Ben und du, seid doch den ganzen Tag weg, und ich bin allein im Haus. Thibault würde nicht merken, wenn es mir schlecht geht. Aber meine Schwester ist in Greensboro die ganze Zeit in meiner Nähe. Und ob du’s
glaubst oder nicht – sie hat ein Telefon und alles, was man braucht. Seit vergangenem Jahr sendet sie keine Rauchzeichen mehr.«
    Ben musste wieder lachen, war aber klug genug, sich nicht einzumischen. Stattdessen grinste er nur vergnügt vor sich hin.
    »Aber du bist nicht mehr vom Zwinger weg gewesen seit Grandpas Tod und –«
    »Ganz genau«, unterbrach Nana sie.
    »Aber …«
    Nana fasste über den Tisch und tätschelte Beths Hand. »Ich weiß, du bist traurig, weil du ein paar Tage auf meine unterhaltsame Gegenwart verzichten musst, aber auf diese Weise hast du Gelegenheit, Thibault etwas näher kennenzulernen. Er kommt am Wochenende hierher, um dir zu helfen.«
    »Dieses Wochenende? Wann fährst du denn?«
    »Morgen.«
    »Morgen?« Vor lauter Aufregung klang Beths Stimme fast schrill.
    Nana zwinkerte Ben zu. »Siehst du? Raupen in den Ohren.«
     
    Nachdem sie den Tisch abgedeckt hatte, ging Beth auf die vordere Veranda, um ein bisschen allein zu sein. Sie wusste, dass Nana fest entschlossen war und dass sie selbst etwas überzogen reagiert hatte. Schlaganfall oder nicht – Nana konnte hervorragend für sich sorgen, und Tante Mimi freute sich bestimmt, wenn ihre Schwester sie besuchte. Man wusste ja nie, wann es das letzte Mal war.
    Aber das gesamte Gespräch hatte sie beunruhigt. Es war nicht nur die Reise selbst, sondern das, was diese Auseinandersetzung signalisierte – dass sie in den kommenden Jahren eine neue Rolle übernehmen musste, und zwar eine Rolle, der sie sich noch nicht gewachsen fühlte. Es war leicht, Bens Mutter zu sein. Da waren ihre Aufgaben und Pflichten klar umrissen. Aber bei Nana? Nana war immer so voller Leben, voller Energie gewesen, dass Beth noch vor ein paar Monaten nicht auf die Idee gekommen wäre, sie könnte je einen Gang herunterschalten. Und es ging ihr jetzt ja auch wieder gut, wirklich gut, vor allem, wenn man bedachte, dass der Schlaganfall noch gar nicht lange her war. Aber was würde passieren, wenn Nana das nächste Mal etwas tun wollte, was sie sich nach Beths Ansicht nicht zumuten durfte? Etwas Einfaches wie … nachts Auto fahren, zum Beispiel. Nana konnte längst nicht mehr so gut sehen wie früher. Und wie würde es später sein, wenn Nana darauf beharrte, nach der Arbeit zum Einkaufen zu fahren?
    Beth wusste, dass sie mit solchen Situationen fertigwerden würde, wenn es so weit war. Aber sie fürchtete sich davor. Es war schwer genug gewesen, Nana den ganzen Sommer hindurch zu bremsen, und da waren ihre körperlichen Probleme noch viel offensichtlicher, auch für Nana selbst. Aber was sollte sie tun, wenn ihre Großmutter anfing, die Schwierigkeiten konsequent zu leugnen?
    Sie schüttelte diesen Gedanken ab, als sie sah, wie Nanas Truck bedächtig die Einfahrt herauffuhr. Er blieb vor dem Eingang zum Zwinger stehen. Logan stieg aus und ging nach hinten zur Ladefläche, packte sich einen Zwanzigkilobeutel
Hundefutter auf die Schulter und verschwand im Zwinger. Als er wieder herauskam, war Zeus an seiner Seite und schnupperte an seiner Hand. Offenbar hatte er den Hund im Büro untergebracht, solange er in der Stadt Erledigungen machte.
    Er brauchte eine Weile, um das restliche Hundefutter abzuladen, und als er fertig war, ging er in Richtung Haus. Es begann schon zu dämmern. Die Grillen stimmten ihr abendliches Zirpkonzert an, und in der Ferne hörte man leises Donnergrollen. Das Gewitter würde also noch eine Weile auf sich warten lassen. Bis auf ein paar Regenschauer war der Sommer sehr trocken gewesen. Doch die Luft, die jetzt vom Ozean hergetragen wurde, roch nach Kiefernnadeln und nach Salz, und Beth musste plötzlich an längst vergangene Tage am Strand denken. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie die Spinnenkrabben über den Sand flitzten, im Schein der Taschenlampen, die sie und Drake und Grandpa auf die Tiere richteten. Das Gesicht ihrer Mom leuchtete

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