The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
. Welche Footballmannschaft finden Sie am besten? Natürlich die Denver Broncos . Während sich Ben und Thibault unterhielten, hörte Elizabeth mit Interesse und leiser Belustigung zu.
Draußen ging die Sonne unter, schickte schräge Strahlen durchs Fenster und verschwand schließlich hinter dem Horizont. In der Küche wurde es dämmrig. Sie waren fertig mit der Mahlzeit. Ben stand auf und ging wieder zu Zeus auf die Veranda. Thibault half Elizabeth, den Tisch
abzuräumen, die Reste im Kühlschrank zu verstauen, Geschirr und Besteck in die Spülmaschine zu packen. Entgegen ihrer Gewohnheit nahm sich Elizabeth eine zweite Flasche Bier und bot auch Thibault eine an. Dann flohen sie aus der warmen Küche hinaus ins Freie.
Draußen auf der Veranda war die Luft wesentlich kühler. Eine frische Brise ließ die Blätter an den Bäumen tanzen. Ben und Zeus tobten wieder herum – Bens Gelächter wehte zu ihnen herüber. Elizabeth beugte sich übers Geländer, um ihren Sohn besser beobachten zu können, und Thibault musste sich wieder beherrschen, um sie nicht dauernd anzustarren. Sie hatten beide nicht das Bedürfnis zu reden. Thibault trank einen großen Schluck Bier und fragte sich: Wohin wird das alles führen?
KAPITEL 12
Beth
Langsam wurde es dunkel. Beth stand auf der hinteren Veranda und beobachtete Logan, der hochkonzentriert das Schachbrett vor ihm studierte. Ich mag ihn , dachte sie. Der Gedanke überraschte sie, aber gleichzeitig erschien er ihr plötzlich ganz selbstverständlich.
Ben und Logan machten ihr zweites Spiel, und Logan brütete über seinem nächsten Zug. Die erste Partie hatte Ben ohne Probleme gewonnen, und man hatte Logan angemerkt, dass er von seinem Partner ziemlich überrumpelt worden war. Aber er war ein guter Verlierer und wollte sogar von Ben wissen, was er falsch gemacht hatte. Sie stellten die Figuren noch einmal so auf wie während des Spiels, und Ben erklärte Logan, bei welchen Zügen er sich geirrt hatte, erst mit dem Turm, dann mit der Königin und schließlich mit dem Springer.
»Alle Achtung«, murmelte Logan und grinste Ben an. »Gut gemacht.«
Beth wollte lieber gar nicht daran denken, wie Keith an seiner Stelle reagiert hätte. Das heißt – sie brauchte es sich nicht auszumalen, sie wusste es, denn vor ein, zwei Jahren hatte er einmal mit seinem Sohn gespielt, und Ben hatte gewonnen. In seiner Frustration hatte Keith buchstäblich
das Brett umgekippt und war aus dem Zimmer gestürmt, während Ben geduldig die Figuren wieder einsammelte. Als Keith wieder ins Zimmer kam, entschuldigte er sich nicht, sondern verkündete, Schach sei sowieso nichts als Zeitverschwendung und Ben solle lieber etwas Richtiges machen, zum Beispiel für die Schule lernen oder seine Schlagtechnik beim Baseball verbessern, denn er schlage »wie ein Blinder«.
Manchmal hätte sie diesen Mann am liebsten erwürgt.
Bei Logan war das völlig anders. Beth ahnte bereits, dass er auch bei diesem Spiel wieder in Schwierigkeiten steckte. Das merkte sie allerdings nicht an der Konstellation auf dem Schachbrett – die Feinheiten, die einen guten Spieler von einem erstklassigen unterschieden, konnte sie nicht auf einen Blick erfassen. Aber immer, wenn Ben seinen Gegenspieler musterte und nicht die Schachfiguren, war das Ende des Spiels nicht mehr fern. Ihr war das sonnenklar, auch wenn Logan selbst es noch nicht zu ahnen schien.
Was ihr an dieser Szene besonders gut gefiel, war, dass Logan und Ben, obwohl das Spiel ihre volle Konzentration verlangte, sich trotzdem nebenher noch unterhalten konnten. Über die Schule, über Bens Lehrer und über Zeus, als er noch ein Welpe war. Weil Logan echtes Interesse zeigte, gab Ben ein paar Dinge preis, die Beth überraschten – dass einer der Jungen in seiner Klasse ihm ein paarmal sein Lunchpaket weggenommen hatte und dass er in ein Mädchen namens Cici verliebt war. Logan gab keine guten Ratschläge, sondern fragte Ben, was er jetzt tun wollte.
Logans natürliche Schweigsamkeit ließ Ben genügend Raum, um sich auszudrücken. Man spürte, dass Logan Ben mochte, so wie er war, und sich in seiner Gegenwart wohlfühlte. Und er versuchte nicht, Beth zu beeindrucken, indem er ihr demonstrierte, wie gut er mit ihrem Sohn auskam.
Auch wenn sie in den vergangenen Jahren nicht oft mit Männern ausgegangen war, konnte sie ihre Verehrer doch in zwei Kategorien einordnen: Entweder taten sie so, als würde Ben gar nicht existieren, und wechselten nur hin und wieder ein paar
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