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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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die Brust. Das jugendliche Genie starrte sie an und sank dann neben der Versuchsperson auf die Knie, die mit glasig werdenden Augen auf dem Boden lag und verblutete.
    „Kein Zombie“, sagte Daniel. „Was kommt als Nächstes, Shana?“
    „Ich werde mich um die Demonstration einer Auferstehung kümmern.“
    „Vielen Dank.“
    „Ist das Bild hell genug, Sir?“, fragte Shana.
    Sie schwenkte die Kamera über den dunklen Friedhof. Das Bild flackerte, weil sie zitterte. November war nun wirklich nicht die beste Zeit für so etwas, aber natürlich hatte sie sich nicht beklagt.
    „Doktor Albright trifft …“, hob sie an.
    Im Bad seiner Hotelsuite ging die Dusche an und übertönte Shana. Daniel machte ein finsteres Gesicht, nahm den tragbaren Bildschirm auf und zog ins Wohnzimmer um. Das Mädchen im Bad fragte, ob er sich nicht zu ihr gesellen wolle. Daniel schloss die Tür, setzte sich aufs Sofa und bat Shana, das Letzte noch einmal zu wiederholen.
    „Doktor Albright trifft schon verschiedene Vorbereitungen am Grab. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin.“
    Sie stieß einen kurzen Schrei aus, als sie über einen halb im Boden versunkenen Grabstein stolperte.
    „Vorsicht, Shana. Die Ausrüstung hat viel Geld gekostet.“
    „J-ja, Sir“, sagte sie zähneklappernd.
    „Bestellen Sie sich einen ordentlichen Drink, wenn Sie fertig sind“, forderte Daniel sie auf. „Das wird Sie aufwärmen. Geht natürlich auf Kosten der Firma.“
    „Danke, Sir.“
    Er musste lächeln. Diese Kleinigkeiten, die für das Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis so ungeheuer wichtig waren … Allein schon vom Zugucken wurde ihm kalt. Er griff zu dem Regler des Gaskamins hinüber, drehte ihn hoch und schenkte sich einen Brandy ein.
    Als das Mädchen im Bad ihn um das Shampoo bat, drehte er die Lautstärke auf. Wahrscheinlich hatte sie einen Namen, doch er fielihm nicht ein. Es war nicht so, dass er das geplant hatte. Sie war nur eine weitere junge Frau in einer Bar, die ihn nach dem Schnitt seines Anzugs beurteilt und die Beine breit gemacht hatte, ein Pawlow’scher Reflex angesichts des Geruchs des Geldes.
    Endlich kam Shana bei Albright an. Gemeinsam mit zwei Assistenten hatte er schon damit begonnen, ein frisches Grab zu öffnen. Es war eine langwierige, kalte Arbeit, und Daniel musste zwischendurch den Bildschirm ausmachen und das Mädchen verabschieden. Anscheinend hatte sie erwartet, über Nacht bleiben zu können, und beklagte sich bitterlich, dass sie mit nassen Haaren vor die Tür gesetzt wurde. Also drückte er ihr den Hotelfön und ein paar Hunderter „für das Taxi“ in die Hand und bugsierte sie nach draußen.
    Zu dem Zeitpunkt waren sie bereits bis zum Sarg vorgedrungen und warteten, nun allesamt zitternd und mit dampfendem Atem, auf ihn.
    „Ich habe die Leiche zum Leben erweckt“, verkündete Albright und musste lauter sprechen, um die gedämpften Schläge und Schreie zu übertönen.
    „Das kann Mr. Boyd hören“, sagte Shana. „Mit dem von Ihnen angewandten Ritual soll man also den Körper in seine ursprüngliche Gestalt zurückversetzen können, und zwar völlig frei von den Folgen, die mit dem Tod einhergehen. Ist das korrekt?“
    „Absolut, wie Sie gleich sehen werden.“
    Die Helfer öffneten den Sarg. Der Mann darin zuckte und fuchtelte wild mit den Armen herum, dann setzte er sich auf und schnappte ein paarmal nach Luft, bevor er stutzte, als habe er gerade erst gemerkt, dass er eigentlich gar nicht zu atmen brauchte. Er warf einen kurzen Blick auf die um den Sarg stehenden Personen.
    „W-was geht hier vor?“, fragte er.
    „Sie sind wiederauferstanden, Mr. Lang. Herzlichen Glückwunsch.“
    Das Erstaunen des Mannes wurde größer, als er über das Gehörte nachdachte. Dann nickte er und versuchte aufzustehen. Shana gab Albright ein Zeichen, woraufhin dieser ihn daran hinderte. Sie führte rasch einige Untersuchungen durch und bestätigte, dass es tatsächlich so aussah, als ob er tot wäre … oder besser gesagt untot.
    Shana zog eine Mappe hervor und schaute auf einer Liste nach.
    „Sie sind also James Lang, der am zwanzigsten Februar bei einem Autounfall ums Leben kam?“
    Er nickte.
    „Sind Sie sicher?“
    „Natürlich bin ich das!“
    Shana hielt Mr. Lang ein Foto unter die Nase. „Ich frage das, weil Sie gar nicht aussehen wie Mr. Lang. Und außerdem, Dr. Albright, ist mir aufgefallen, dass Sie entgegen der Vereinbarung schon vor meiner Ankunft zu graben angefangen hatten.“
    „Ich wusste, dass

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