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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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zwar für irregeleitet, glauben jedoch, dass ich gute Absichten habe.“
    „Und Charlie? Was halten sie von dem? Kann ja nichts besonders Gutes sein.“
    „Sie glauben, dass Charlie Pink-Eye ein böser Mensch ist. Er und sein dämlicher Freund, der Motor City Hammer und ein Haufen anderer. Eigentlich halten sie die meisten Kopfgeldjäger für bösartig, was ich ihnen nicht verdenken kann.“
    Benny schwieg. Er hielt Charlie Matthias immer noch für einen echt coolen Kerl.
    „Also … diese Kinder , was machen die überhaupt?“
    „Nicht viel. Sie kümmern sich um die Toten. Wenn sie eine Stadt finden, gehen sie in die Häuser und suchen nach Fotos der Menschen, die dort gelebt haben. Dann versuchen sie, diese Leute zusammenzutreiben, sollten sie noch immer in der Stadt umherziehen. Sie bringen sie in ihre Häuser, versiegeln die Türen, schreiben ein paar Gebete an die Wände und machen sich dann wieder auf den Weg. Die meisten Kinder sind ständig unterwegs. Bruder David ist jetzt schon ein Jahr, vielleicht auch noch etwas länger hier, und ich nehme an, dass auch er bald weiterzieht.“
    „Wie treiben sie die Zombies zusammen? Besonders in einer Stadt, in der es nur so von ihnen wimmelt?“
    „Sie tragen Schutzjacken und wissen, dass man sich ruhig bewegen und Diaminopentan benutzen muss, um den Geruch der Lebenden zu überdecken. Manchmal kommt der eine oder andere der Kinder in die Stadt, um dieses Mittel zu kaufen, aber viel öfter bringen Leute wie ich es ihnen nach draußen mit.“
    „Werden sie denn nie angegriffen?“
    Tom nickte. „Ständig, muss man leider sagen. Ich weiß von mindestens fünfzig Toten in diesem Teil des Landes, die mal Kinder waren. Und ich hab schon davon gehört, dass sich einige Kinder selber zu den Toten begeben haben.“
    Benny starrte ihn an. „ Warum? “
    „Bruder David sagt, dass einige von ihnen die Toten für die ,Sanftmütigen‘ halten, die der Bibel nach das Erdenreich besitzen werden, und dass alle Dinge auf dieser Erde zu ihrer Versorgungbestimmt sind. Sie denken, dass sie Gottes Wille geschehen lassen, wenn sie sich den Toten als Nahrung hingeben.“
    „Das ist ja krank.“
    Tom zuckte die Schultern.
    „Einfach dumm“, sagte Benny.
    „Es ist, was es ist. Ich glaube, eine Menge Kinder sind Leute, die die Erste Nacht nicht überlebt haben. Oh, natürlich, ihre Körper haben’s überlebt, doch ich denke, dass ein grundlegender Bestandteil von ihnen an den Ereignissen zerbrochen ist. Ich war dabei und kann das beurteilen.
    „Aber du bist nicht verrückt.“
    „Ich hab da so meine Momente, Kleiner, das kannst du mir glauben.“
    Benny warf ihm einen seltsamen Blick zu.
    In diesem Moment hörten sie die Schüsse.
    IX.
    Als der erste Knall die Stille zerriss, kauerte Benny sich zusammen, während Tom aufrecht stehen blieb und nach Nordosten blickte. Als der zweite Schuss fiel, wandte er den Kopf etwas weiter in Richtung Norden.
    „Eine Handfeuerwaffe“, stellte er fest. „Schweres Kaliber. Etwa fünf Kilometer.“
    Benny lugte unter den Armen hervor, die er schützend über den Kopf gelegt hatte. „Kugeln reichen doch etwa fünf Kilometer weit.“
    „Normalerweise nicht“, beruhigte Tom ihn. „Und wenn schon … Sie zielen nicht auf uns.“
    Benny richtete sich vorsichtig auf. „Woher willst du das wissen?“
    „Echos“, erklärte Tom. „Diese Kugeln sind nicht weit geflogen. Sie schießen auf etwas in der Nähe und treffen es auch.“
    „Ähm … cool, dass du das weißt. Ein bisschen abgedreht, aber cool.“
    „Ja, ich mach das hier alles nur, um dir zu zeigen, wie cool ich bin.“
    „Oh! Sarkasmus“, erwiderte Benny trocken, „ich verstehe.“
    „Halt die Klappe“, zischte Tom grinsend.
    „Nein, du hältst die Klappe.“
    Zum ersten Mal an diesem Tag gestatteten sich beide ein Lächeln.
    „Na dann los“, spornte Tom seinen jüngeren Bruder an. „Wolln doch mal sehen, worauf sie schießen.“ Er brach in die Richtung auf, aus der die Schüsse kamen.
    Benny blickte ihm einen Moment lang nach. „Äh … warte … Wir gehen dahin , wo geschossen wird?“ Er schüttelte den Kopf und lief Tom hinterher, so schnell er konnte. Als Tom das Tempo steigerte, kostete es ihn einige Anstrengung, Schritt mit ihm zu halten.
    Sie folgten dem Lauf eines Flüsschens in die tiefer gelegenen Gebiete, doch Benny bemerkte, dass Tom sich dem Wasserlauf nicht auf weniger als tausend Meter näherte. Er fragte ihn, warum er so darauf bedacht war, einen bestimmten

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