The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Ula die Fähre genauestens nach irgendwelchen Anzeichen des Verrats. Die Art und Weise, auf die das Imperium die republikanische Fähre auf Hutta vernichtet hatte, schmerzte ihn noch immer. Er erwartete Besseres.
»Wer geht rein?«, fragte Larin über das Schiffs-Comm.
»Shigar und ich«, antwortete Meisterin Satele, »und der Gesandte Vii.«
Ula schluckte. »Ich fürchte, ich werde kaum helfen können«, begann er, aber Larin schnitt ihm rasch das Wort ab.
»Sie brauchen einen Leibwächter«, meinte sie. »Um den Anschein zu wahren.«
»In Ordnung.«
»Und nehmen Sie auch Clunker mit«, sagte Jet. »Ich werde durch seine Augen zusehen.«
»Können Sie und Hetchkee das Schiff auch allein steuern, wenn es sein muss?«
»Im Notfall«, antwortete der Schmuggler. »Mit der richtigen Motivation steuere ich auch einen Kampfkreuzer im Alleingang.«
»Also gut. Halten Sie den Zugangstunnel angedockt, aber schließen Sie das Schiff, sobald wir ausgestiegen sind. Auf mein Zeichen heben Sie wieder ab, ob wir an Bord sind oder nicht.«
»Machen Sie sich da mal keine Sorgen«, versicherte ihr der Schmuggler. »Ich verdufte, sobald Sie auch nur komisch zucken.«
Ula suchte Ablenkung in der Telemetrie, als das Schiff sanft in der geringen Anziehungskraft des Mondes aufsetzte. Seit der letzten Salve hatte Sebaddon keine Raketen mehr abgeschossen. Den Hauptbrennpunkt hatte das Vergeltungsfeuer erheblich erhitzt, und auch in anderen Regionen wuchs die Aktivität. Auf ihn wirkte es, als ob sich die Bevölkerung des Planeten umgruppierte, um zurückzuschlagen. Allerdings konnte er das aus dieser Entfernung schwer beurteilen. Alle Aufklärungsdrohnen, welche die Republik losgeschickt hatte, waren im Orbitalring der Hexen abgefangen und zerstört worden.
Vielleicht, so sagte er sich, könnte er eine Nachricht an sein Gegenüber in der Imperialen Flotte schmuggeln. Wenigstens eine schwache Hoffnung, an die er sich klammern konnte.
Mit mehrfachem Knallen und dumpfen Schlägen bissen sich die Landehaken aus der Unterseite des Schiffes fest in den staubigen Boden des Mondes. Das Heulen der Repulsorlifte verklang. Jet nahm die Hände von der Steuerung und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Trotz all seiner Prahlerei sah er erschöpft oder zumindest verkatert aus. Sein verfrüht ergrautes Haar stand nach allen Richtungen, und tiefe Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab.
»Ich pass aufs Haus auf, solange ihr weg seid«, sagte er. »Tut nichts, was ich nicht auch tun würde.«
Ula stand hinter ihm und klammerte sich an die unwirkliche Hoffnung, die Großmeisterin würde ihre Meinung noch ändern. Sie stand bereits an der Cockpitleiter mit Shigar im Schlepptau wie ein treues Haustier. Ula winkte Clunker vor.
»Viel Glück!«, wünschte ihm Jet.
»Das haben Sie zu den anderen nicht gesagt.«
»Weil ich nicht glaube, dass sie es brauchen.«
»Vielen Dank für dieses Vertrauensbekenntnis!«
Jet grinste. »Das wird schon. Vergessen Sie nur nicht, dass Sie einen unschlagbaren Vorteil besitzen.«
»Und der wäre?«
»Die Fähigkeit, beide Seiten gleichzeitig sehen zu können.«
Ula wusste nicht, was er darauf antworten sollte, genauso wenig wie auf all die anderen Andeutungen, die Jet fallen ließ und die darauf hinwiesen, dass der Schmuggler wusste, was er war. Ula hatte nie den Mut gehabt, ihn geradeheraus zu fragen - nicht einmal während der langen Stunden, in denen sie beide darauf gewartet hatten, dass Shigar sein psychometrisches Versprechen einlöste. Ob es nun stimmte, dass Jet es erraten hatte oder nicht: Ula war es lieber, wenn es unausgesprochen blieb. Sein Leben hing von der Vortäuschung ab. Sollte diese nicht mehr bestehen, würde er seine Identität verlieren.
Also nickte er nur und kletterte die Leiter hinunter, um den anderen in die Luftschleuse zu folgen, und fragte sich dabei, wie um alles In der Welt man jemanden in seiner Lage als bevorteilt ansehen konnte? Er fühlte sich, als würde er in ein Dutzend Richtungen gleichzeitig gezerrt. Wenn er nicht aufpasste, würde ihn ein einziger harter Ruck in Stücke reißen.
AX LEGTE DIE kurze Entfernung durch den Andocktunnel In wohlüberlegtem Zorn zurück. Sie brannte darauf wieder in ihren Abfangjäger zu steigen, anstatt noch einmal ihre Zeit mit Mandalorianern und Gesandten zu verschwenden. Genauso gut hätte sie wieder auf Hutta sein können, nur dass sie dieses Mal keinen eindeutigen Vorteil hatte, auf den sie hoffen konnte. Sie dachte an die Arbeit,
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