The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Commander mit einer respektvollen Verbeugung. Die Frau mit dem fein geschnittenen Gesicht und den grauen Strähnen im Haar war nicht groß, dennoch war ihre Stellung innerhalb der Hierarchie der Republik beachtlich.
Stantorrs erhob sich und bedachte sie ebenfalls mit einem Nicken, das im Gegensatz zu ihrem wesentlich unbedeutender wirkte. Wie Ula hielt auch er nicht viel von den Jedi. Doch seine Gründe entsprangen keiner Philosophie. Viele in der Republik waren davon überzeugt, dass der Jedi-Rat die Schuld trug an der Vormachtstellung des Imperiums. Der Vertrag von Coruscant hatte die galaktische Hauptstadt wieder einmal der Kontrolle des Imperators entrissen, aber nur unter großen Einbußen und einem verheerenden Gesichtsverlust für die Republik und deren Verbündete. Der Rückzug des Rates nach Tython hatte ebenso nichts Positives bewirkt.
»Wie kann ich Ihnen helfen, Meisterin Shan?«, fragte er in schroffem Basic.
»Mein Padawan berichtete mir, dass ein etwaiger Kopfgeldjäger frei in den alten Bezirken herumläuft«, erklärte sie mit gemäßigter Stimme. »Oder vielmehr Amok läuft unter den kriminellen Gruppierungen, wie es scheint.«
»Ein geringfügiges Problem. Wieso kommen Sie damit zu mir?«
»Ihr Mandat sieht die Wiederherstellung der Sicherheit auf Coruscant vor. Darüber hinaus handelt es sich bei diesem Kopfgeldjäger um einen Mandalorianer.«
Ula musste nicht Gedanken lesen können, um zu wissen, was Stantorrs jetzt dachte. Eine mandalorianische Blockade der Hydianischen Handelsstraße während der letzten zehn Jahre des Großen Krieges hatte die Republik so gut wie lahmgelegt und beinahe zu ihrem Untergang geführt. Seit seiner Niederlage hatte Mandalore viele seiner Banditen in den Gladiatorengruben von Geonosis verloren, aber Ula war nicht der Einzige auf Coruscant, der wusste, dass die antirepublikanische Aktion von Imperialen Agenten eingefädelt worden war und dass Mandalore immer noch auf einen Kampf aus war. Falls er vorhatte, auf Coruscant selbst zuzuschlagen, musste man sich sofort damit befassen. »Was können Sie mir über ihn sagen?«
»Sein Name ist Dao Stryver. Er sucht nach Informationen über eine gewisse Lema Xandret und etwas namens Cinzia.«
Beim zweiten Namen spitzte Ula die Ohren. Er hatte ihn erst kürzlich gehört. Wo war das noch gewesen?
Der Commander spielte die gleiche Fahndung in Gedanken durch. »Ein Bericht«, grübelte er und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Ich bin mir sicher, es war etwas vom SID. Fragen Sie dort nach.«
In Großmeisterin Satele Shans Stimme legte sich ein Anflug ihrer wahren Autorität. »Ich soll Tython umgehend bezüglich unserer früheren Besprechungen kontaktieren. General Garza schärfte mir ein, welche Dringlichkeit und Geheimhaltung in dieser Sache besteht. Ich kann mir keine weiteren Verzögerungen leisten.«
Stantorrs wächserne Haut nahm einen tief violetten Ton an. Es gefiel ihm gar nicht, wenn sich die Verfahrensweisen der Republik gegen ihn wandten. Ula hoffte auf einen kurzzeitigen Kontrollverlust, in dem ihm etwas über den Inhalt jener früheren Besprechungen herausrutschte. Ula war sich sicher, dass derartige Informationen für seine Meister auf Dromund Kaas von äußerster Wichtigkeit waren. Dennoch erfuhr er nichts.
Leider war Stantorrs Selbstbeherrschung seinem Temperament gewachsen.
»Ich habe nicht die Zeit, in jeder unbedeutenden Störung zu ermitteln«, schäumte der Oberste Commander. »Ula! Untersuchen Sie das!«
Ula zuckte bei der Erwähnung seines Namens zusammen. »Sir?«
»Gehen Sie diesem Vorfall für Meisterin Shan nach. Falls Sie auf etwas stoßen, erstatten Sie uns beiden Bericht. Falls Sie auf etwas stoßen.«
Letzteres richtete sich mit einem großzügigen Maß an Missmut an die Großmeisterin.
»Selbstverständlich, Sir«, sagte Ula in der Hoffnung, die Anweisung sei lediglich ein Trick von Stantorrs, um die Großmeisterin loszuwerden.
»Danke, Ula, Oberster Commander. Ich bin Ihnen wirklich dankbar.«
Damit rauschte Satele Shan aus dem Zimmer, gefolgt von den verächtlichen Blicken Stantorrs und seines Stabs Jede Abteilung in der Republik war überlastet und unterbesetzt. Das Letzte, was Irgendwer brauchen konnte, waren Jedi, die ihre Nasen überall hineinsteckten, auf Fehler stießen und ihnen noch mehr Arbeit aufbrummten.
Ulas Aufgabe bestand nicht darin, Unstimmigkeit zu verbreiten, aber manchmal wünschte er sich, es wäre so. Andererseits verbreiteten sich Unstimmigkeiten
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