The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
sofort nachgehen, Darth Chratis.«
»Ich verlasse mich darauf, dass Sie das allein schon aus Prinzip tun werden, Minister.«
Die Langstreckenaudienz endete mit einem statischen Rauschen.
Eldon Ax brauchte eine knappe Minute, um sich dessen bewusst zu werden. Unzusammenhängende Sätze schwirrten ihr durch den Kopf wie Vögel auf der Suche nach einem Nistplatz.
... ein möglicher Hinweis...
... nach Lema Xandrets Tochter benannt...
... der Geburtsname des Mädchens...
Erst jetzt wurde ihr klar, dass der Name, den sie immer für den ihren gehalten hatte, nichts weiter als eine Lesart der Initialen ihrer Mutter war.
Was hast du in diesen vergangenen fünfzehn Jahren gemacht, Mutter?
»Sag mir, woran du dich erinnerst, Ax.«
»Ich will mich nicht erinnern, Meister.«
»Warum nicht?«
»Weil es nichts mit dem zu tun hat, der ich jetzt bin. Dann war Lema Xandret eben meine Mutter, na und? Würde ich ihr morgen begegnen, würde ich sie wahrscheinlich nicht erkennen. Ich habe sie nie gekannt, nie gebraucht.«
»Nun, du brauchst sie jetzt, Ax - oder zumindest brauchst du ihre Erinnerungen.« Ihr Meister kam ihr so nahe, dass sie die tödliche Kälte seines Atems spürte. »Wie es scheint, ist die Kenntnis über Lema Xandret und ihre verschollenen Droidenmacher für die Mandalorianer von Wichtigkeit. Das bedeutet, es ist auch für das Imperium wichtig, denn was andere stärkt, schwächt uns. Jede kleinste Erinnerung an den Verbleib deiner Mutter könnte von entscheidender Bedeutung sein. Ich schlage daher vor, du gibst dir mehr Mühe. Zur Belohnung werde ich die Blockade hinterher wieder aufbauen, sodass die Erinnerungen verschwinden, als wären sie nie da gewesen.«
»In Ordnung, Meister«, stimmte sie zu, obwohl ihr Kopf bei dem Gedanken daran schmerzte. Was, wenn nichts dabei herauskam? Was, wenn doch? »Ich werde es versuchen.«
»Du wirst mehr tun, als es nur zu versuchen«, ordnete Darth Chratis mit erschreckender Endgültigkeit an. »Ich erwarte, dass du in zehn Standardstunden an meiner Seite vor dem Dunklen Rat stehst. Wenn du mich enttäuschst, werden wir beide leiden.«
KAPITEL 3
AN GUTEN TAGEN sprach Ula Vii mit niemandem. Er hörte einfach nur zu. Darin war er gut. In seiner Freizeit saß er in seinem Quartier, spielte die Aufzeichnungen der vergangenen Woche wieder ab und untersuchte ganze Unterhaltungen nach allem, was wichtig sein könnte. Wichtige Dinge geschahen auf Coruscant natürlich andauernd, aber Einzelheiten von größter Bedeutung zu isolieren, zählte zum entscheidenden Teil seiner Arbeit, und seiner Meinung nach war er sehr gut darin, diese herauszuhören. Ula war Imperialer Informant im Senat der Republik. Diese Verantwortung trug er mit Stolz.
An schlechten Tagen wurde er aus den Schatten hinaus ins Licht gestoßen. Das Problem dabei bestand für Ula darin, eine Rolle zu spielen, die er manchmal wirklich spielen musste. Als ranghoher Assistent des Obersten Commanders Stantorrs wurde Ula oft gerufen, um Aufzeichnungen zu machen, Nachforschungen anzustellen und Rat zu geben. All dies versetzte ihn in die einzigartige Position, dem Imperium bei seiner Mission, die Galaxis zurückzuerobern zu helfen, aber andererseits war er gezwungen, zwei anstrengende Jobs gleichzeitig zu erledigen. An schlechten Tagen befielen ihn solche Kopfschmerzen, dass er glaubte, sein Schädel würde platzen und all seine Geheimnisse könnten auf den Boden klatschen.
Der Tag, an dem er von der Cinzia hörte, war ein wirklich sehr schlechter Tag.
Der Oberste Commander hatte einen sehr geschäftigen Morgen hinter sich: endlose Besuche, unzählige Bittsteller, das ewige Summen des Comlink. Ula wusste nicht, wie er das aushielt. Dann kam Großmeisterin Satele Shans Anfrage um eine Audienz, die den Terminplan des Obersten Commanders völlig durcheinanderbrachte.
»Können Sie sie nicht abwimmeln?«, fragte Stantorrs seinen Sekretär mit einem verärgerten Blick. Je länger Ula seine Rolle innehatte, desto besser gelang es ihm, die Gesichtsausdrücke anderer Spezies zu lesen, selbst die von einem nasenlosen, mondgesichtigen Duros wie diesem hier. »Sie war doch erst vor einer Stunde hier.«
»Sie sagt, es sei wichtig.«
»Na gut, na gut. Schicken Sie sie rein.«
Ula war noch nie in aller Form mit der Jedi-Großmeisterin zusammengetroffen. Er begegnete den Jedi mit Argwohn und Ablehnung, und das nicht nur, weil sie Feinde des Imperators waren.
Sie betrat das prunkvolle Büro und bedachte den Obersten
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