The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
wurde.
Mit zweimaligem Klicken über den Funk ihres Anzugs warnte sie ihren Zug, sich bereit zu machen.
Sie stabilisierten ihre Flugbahn zu einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel.
Als sie noch einmal klickte, fuhren die Tragflächen geordnet aus, gleich einem Vogelschwarm, der gemeinschaftlich die Flügel ausbreitet. Die Flügel öffneten sich noch nicht ganz. Eine volle Spannweite hätte sie unter solch verdünnten Druckverhältnissen in Stücke gerissen. Mit abnehmender Höhe und Geschwindigkeit würden sie sich zur Gänze ausstrecken. Einhundert Meter über dem Boden würden die Jet-Schirme zum Einsatz kommen, mit denen sie ihre Landung dann sekundengenau kontrollieren konnten. Noch bewegten sie sich ziemlich schnell. Eine nicht-unterstützte Landung würde mit dem sicheren Tod enden.
Eine Turbulenz wehte Jopp näher zu ihr hinüber. Die Hauptfabrik befand sich direkt unter ihnen, keine fünfhundert Meter mehr entfernt. Jeden Augenblick musste der Datenstrom wieder einsetzen. Larin überprüfte das Zielsystem ihres Anzugs und entsicherte das Gewehr, das sie sich aus dem Arsenal des Quartiermeisters ausgesucht hatte. Die Hexen würden nicht faul herumsitzen, während der Stoßtrupp heranjagte. Sie war sich sicher, dass sie geschäftig an irgendetwas herumbauen würden, aber es war unmöglich zu sagen, was das sein könnte. Sie musste sich auf alles gefasst machen.
Ihr HUD fuhr mit aktualisierten Daten von oben neu hoch. Unter dem Rauch vom Radar vermessen, erschien das Ziel gestochen scharf.
»Ihr wisst, wie's läuft, Leute«, sagte Major Cha. »Ducken und beisammenbleiben, bis ihr eure Ziele erreicht, dann verteilen. Bei blockierten Comms den Leuchtkugeln folgen. Sind keine zu sehen, sucht eine Position, von der aus es geht. Das wird keine Massenballerei. Ist Blut drin, ist es kein brauchbares Ziel.«
»Ihr habt den Chef gehört«, meldete sich Larin. »JetSchirme in dreißig Sekunden. Passt auf eure Wirbelschleppen auf! Wir wollen uns nicht gegenseitig die Köpfe anbrennen.«
Sie führte einen raschen Scan vom Rest des Schlachtfelds durch.
Die Paramount wurde von mehreren Seiten belagert, war aber noch unversehrt. Ein paar der Orbitalhexen hatten sich zusammengeschlossen und bildeten Energiewaffen wie jene, die Jet zuvor ausgeschaltet hatte. Raketen vom Boden hatten die Löcher im Verteidigungsgürtel gestopft, und in der Nähe des Mondes schien Aufregung zu herrschen. Einer der Imperialen VT-22er hatte sich infiziert und stürzte ab. Sein feuriges Kielwasser war über Satellit zu sehen und zog einen schwarzen Streifen durch die obere Atmosphäre des Globus, der sich ziemlich genau auf die mutmaßliche Position der LI zu bewegte.
Ganz schnell, ohne es wirklich wissen zu wollen, überprüfte sie die Besatzungsliste des abstürzenden Schiffes. Ihr sank das Herz. Shigar war an Bord des Transporters gewesen. Weshalb sie der Gedanke an den Vorfall im Bereitschaftsraum noch mehr schmerzte. Wenn das das letzte Mal gewesen sein sollte, dass sie sich gesehen hatten, wie konnte sie dann noch mit sich leben?
Ein Piepen in ihrem Ohr wies sie darauf hin, dass es an der Zeit war, den Jet-Schirm zu aktivieren. Sie schob alle überflüssigen Infos - und Gefühle - beiseite, um sich auf das anstehende Manöver zu konzentrieren. Der Jet war kaum mehr als eine umgebaute Schubdüse, die man nachgerüstet hatte, damit sie an eine Standard-Republikrüstung passte. Mit so einem Ding nach unten zu kommen, wäre wie der Ritt auf einem wild gewordenen Reek.
»Zündung!«
Auf ihren Befehl hin ließ der Zug den Himmel aufleuchten. Speere nach unten gerichteter Flammen stachen nach der Oberfläche von Sebaddon. Die silbernen Tragflügel reflektierten das Licht und verwandelten die Springer in feurige Engel, die von unten klar zu sehen waren. Die Aufklärung bestätigte, dass es sich zumindest bei ein paar der Schornsteine um Geschütztürme handelte. Vielleicht schwangen sie genau in diesem Moment herum, um sie und ihre Soldaten ins Visier zu nehmen. Sie machte sich auf die ersten Schüsse gefasst, noch während sie versuchte, ihren bockenden Jet unter Kontrolle zu halten.
Sie war nicht die Einzige, die Probleme hatte. Über die Comms waren Schreie und Warnrufe zu hören, während die Soldaten versuchten, ihre Formationen zu halten. Zwei Beinahe-Kollisionen zwischen Imperialen und republikanischen Springern führten zum Austausch rauer Töne, denen Sergeant Ozz mit ebenso scharfem Ton ein Ende setzte. Interne Rangeleien waren das
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