The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
es geschafft?«, fragte ihn Shigar.
»Habe ich.«
Darth Chratis hob eine Hand, und ein Abschnitt in der Wand schälte sich zurück und gab den offenen Raum frei. Jedoch keinen Weltraum, wie Shigar klar wurde, als er das ansteigende Heulen um sie herum hörte. Sie tauchten in die Atmosphäre ein.
»Nach dir, mein Junge«, sagte der Sith.
So sehr es Shigar auch widerstrebte, einem der uralten Feinde der Jedi den Rücken zuzuwenden, so wusste er doch, dass er fürs Erste sicher war. Seine Meisterin hatte völlig recht gehabt. Diese blutrote Klinge war das Letzte, was er zu fürchten hatte.
Vier Laufschritte brachten Shigar zu dem Loch. Der fünfte würde ihn den gesamten Weg von dem brennenden Schiff bis zur Planetenoberfläche bringen.
Er sprang und schwor: Ich werde niemals dein Schüler sein, Darth Chratis!
Eine seidenweiche, finstere Stimme hallte in Erwiderung zu ihm zurück.
Gib keine übereilten Versprechen. Schließlich werde ich vielleicht schon bald einen neuen brauchen.
Shigar verschloss seinen Verstand gegen alle weiteren Eingriffe und konzentrierte sich ausschließlich auf seinen Fall.
KAPITEL 36
AX LANDETE elegant auf beiden Füßen. Der Boden war sicher: Keine versteckten Fallen oder Fußangeln. Sie schlug auf den Knopf ihres Geschirrs, der Jet-Schirm schaltete ab und die Apparatur fiel samt den Tragflügeln ab. Sebaddons Anziehungskraft war etwas geringer als üblich, sodass sie sich etwas schwindelig fühlte, aber nur für einen Moment. Neben den gelben Strahlen des Schwarzen Lochs war der Himmel durch die Reflexion des Lavalichtes rot gefärbt. Sie hielt Ausschau nach Hexen, ging zwei Schritte vor und sah sich nach den anderen um, die mit ihr zusammen aus dem Orbit abgesprungen waren. Meisterin Satele gehörte dazu. Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass hier eine Jedi frei herumlief, mit der sie nicht abrechnen konnte.
Das Ziel der Schwadron, der sie nominell angehörte, war einer der komplexesten Abschnitte des LI-Zentrums. Aus der Luft sah die Insel als Ganzes aus wie ein Heckenlabyrinth, mit lang gestreckten, verwinkelten Gebäuden, an die dicke Kabel und Rohrleitungen angeschlossen waren. Die Stelle, an der sie gelandet war, ähnelte einer eingelassenen, steilwandigen Straße, nur dass es keine Türen, Fenster oder Gehwege gab. Der Zweck dieser Gebäude erschloss sich ihr nicht, aber es war eindeutig, dass sie sich noch immer im Bau befanden. Eine Schwadron hatte sich die Maschinen als Ziel vorgenommen, die für die Erweiterung des Komplexes zuständig waren, während die restlichen Trupps vorhatten, in dessen Herz vorzustoßen - oder zumindest das, was vom Orbit aus wie das Herz aussah. Dafür gab es drei unterschiedliche Punkte, und sie befand sich an einem davon.
Über ihr regneten die Springer wie Samenkapseln aus dem Himmel, ausgesät in den von Droiden erbauten Schluchten. Niemand schien in ihrer Nähe zu landen. Sie probierte das Comlink ihres Anzugs, aber sowohl das von Darth Chratis als auch das von Satele Shan war abgeschaltet oder blockiert. Der Transporter der Großmeisterin schien wie ein heller Stern am Himmel, umgeben von einem Hof aus schwarzem Rauch. Er sah aus, als würde er direkt auf sie zustürzen.
Rasch kam sie zu dem Schluss, ihr Landepunkt müsse verflucht sein, nicht einmal Hexen gab es hier umzubringen. Also schlug sie willkürlich irgendeine Richtung ein, um die Schlucht zu durchstreifen, wobei sie in den schummrigen Schatten Deckung suchte. Sie hielt ihr Lichtschwert deaktiviert in der Hand. Der bessere Teil der Tapferkeit war Vorsicht, besonders auf einem Planeten voller Hexen, die darauf programmiert waren, Sith-Krieger bei Sichtkontakt sofort zu töten.
Wenn es doch nur möglich wäre, dachte sie wie schon so oft, irgendwie die Kernprogrammierung anzuzapfen und sie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es war durchaus möglich, dass Lema Xandret ihnen etwas mehr als nur ihren Geist und ihre Vorurteile eingepflanzt hatte. Die biologischen Komponenten der Hexen mussten schließlich irgendeine Bedeutung haben. Wenn sie dieses Etwas ansprechen könnte, ihm Vernunft einreden könnte - ihre Vernunft.
Um eine Biegung vor ihr kam ein Soldat der Republik, sein Gewehr im leichten Dauerlauf hin und her schwingend. Ax trat zurück in den Schatten. Besser alleine weitergehen, entschied sie, bis sie sich darüber im Klaren war, was überhaupt vor ihr lag. Sie wollte nicht, dass ihr im entscheidenden Moment jemand im Weg stand.
Während der Soldat an ihr vorüberrannte,
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